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das Gerede hierzulande.

      Josef ängstigte sich doch sehr!

      Wer sollte das schon glauben – wer?!

      Aber im Traume, in der Nacht,

      hat ihm ein Engel klar gemacht,

      dass das Gesagte Wahrheit sei.

      Jetzt war Josef von Ängsten frei!

      1 Protevangelium 13, 1 + 2 / 2 Lukas 1, 23 – 38 / 3 Protevangelium 14, 1 + 2

      * * *

      Verhör und Prüfung durch die Priesterschaft

      Bald wurde auch den Priestern klar, 1

      dass nun Maria schwanger war.

      Sie forderten nun Rechenschaft

      über des Mädchens Schwangerschaft

      von Josef, und sie schimpften laut:

      »Du hast geschändet deine Braut,

      hast vor der Hochzeit sie genommen,

      drum muss sie wieder zu uns kommen!«

      Doch Josef weinte bitterlich

      und sprach: »Der Vater bin nicht ich!«

      Danach hat er sie informiert

      über das Wunder, das passiert.

      Jedoch die Priester glaubten nicht

      an diesen seltsamen Bericht.

      Des Trugs wollt' man ihn überführen

      und ein Exempel statuieren.

      Sie sprachen: »Einer Klärung wegen

      soll eine Prüfung dies belegen.

      Der Herrgott wird uns offenbaren,

      ob deine Worte Wahrheit waren!«

      Ein Prüfungswasser reichte man

      dem Josef, und der trank es dann.

      Danach ging er für eine Zeit

      ins Berggelände – nicht sehr weit.

      Denn bald kam er zurück schon und

      war noch recht rüstig und gesund.

      Die Priester wollten’s nicht verstehen,

      drum musste auch Maria gehen.

      Auch sie musste den Becher leeren,

      und wollte es auch nicht verwehren.

      Doch sie kam ebenfalls – zum Glück –

      ganz unversehrt wieder zurück!

      Die Priester und des Volkes Schar

      erkannten jetzt, was Wahrheit war!

      Weil Gott der Herr sie nicht gerichtet,

      haben auch sie darauf verzichtet.

      Da man Maria schuldfrei fand,

      nahm Josef sie nun an die Hand

      und ging mit ihr nach Hause gern

      und pries voll Freude Gott den Herrn!

       Als ich die Stelle hab gelesen,

       dacht' ich, es war wohl Gift gewesen,

       das man den beiden da gereicht.

       So wär' das Urteilfällen leicht.

       Von diesen Priestern, die sehr mächtig,

       war die Methode niederträchtig!

       Jetzt sahen sie – wie jedermann –

       die Sache als ein Wunder an!

      1 Protevangelium 15 + 16

      * * *

      Der Gang nach Bethlehem, die Geburt Jesu und die Flucht vor König Herodes

      Für Josef kam in dieser Zeit 1

      aber die nächste Schwierigkeit:

      Augustus, der regierte dort,

      befahl, dass man von jedem Ort

      in den Geburtsort gehen sollte,

      weil er die Menschen zählen wollte.

      Sie hatten sich dort sozusagen

      steuererheblich einzutragen!

      Dies war nämlich der Zählung Sinn.

      Nach Bethlehem musst' Josef hin

      mit seinen Söhnen, die schon groß –

      ein Problem war Maria bloß!

      Er fragte sich: Was soll ich sagen –

      als was wird sie dort eingetragen?

      Als Ehefrau? – das wär' nicht recht,

      als Tochter? – auch das wäre schlecht!

       Wie Josef löste das Problem,

       ist aus der Schrift nicht zu erseh’n.

       Ob er sie einst zum Weib genommen,

       das hab' ich nicht herausbekommen.

       Geschrieben wird darüber nicht –

       in keinem einzigen Bericht!

      Wenn auch die Sorgen ziemlich groß,

      zog er mit seinen Söhnen los;

      natürlich kam Maria mit,

      welche auf einem Esel ritt.

      Nach Tagen kamen sie sodann

      in Bethlehem ermüdet an.

      Nachdem man angekommen war,

      Maria Gottes Sohn gebar!

       Das Thema will ich kurz nur streifen,

       um nicht bereits schon vorzugreifen

       auf das, was später ich berichte

       eigens in der Weihnachtsgeschichte.

       Will mich auf Josef konzentrieren,

       Sonst würde das zu weit hier führen.

       Hier stelle ich nur zur Debatte,

       welche Bedeutung Josef hatte

       für Jesus und Marias Leben.

       Hier ist nur dieses mein Bestreben.

      Jesu Geburt in einem Stall

      sprach sich herum fast überall.

      Sterndeuter haben das Geschehen

      zuvor sogar vorausgesehen.

      Die Aufmerksamkeit war sehr groß –

      am Stall war wirklich jetzt was los!

      König Herodes fand das schlecht,

      ihm war die Sache gar nicht recht.

      Er fürchtete, dass dieser Sohn 2

      später gefährde seinen Thron.

      Und er begann, das Kind zu hassen,

      und wollte es gleich töten lassen.

      Doch er erreichte nicht sein Ziel,

      denn Josef kam jetzt mit ins Spiel,

      denn

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