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      welche erhalten uns geblieben,

      weil es einige niederschrieben.

      Jedoch die ganze Wissenschaft

      hat dies nicht eindeutig geschafft.

       Auch mir wird es wohl kaum gelingen,

       die Fakten klar herauszubringen.

       Ich konnte mich – beim Versgestalten –

       nur am bereits Geschriebnen halten.

       Manches ist da nicht gleich verständlich

       da stellenweise nicht identisch.

       Jedenfalls war es mein Bestreben,

       alles über Marias Leben

       in den Berichten aufzuspüren

       und es zusammen hier zu führen.

       Ich meine, das ist nicht verkehrt

       und aller Nachforschungen wert.

      Wo stammte dieses Mädchen her? 1

      Dies zu ermitteln fällt recht schwer.

      Ist sie es – wie teils angenommen –

      die vom Stamm Davids hergekommen?

      Denn Jesus sollte ja allein

      ein Nachkomme von David sein!

      Da Josef aber, das ist klar,

      nur Jesu Pflegevater war,

      musste Maria obendrein

      selbst auch vom Stamme Davids sein!

      So wird das Nachfolgegeschlecht

      den Prophezeiungen gerecht!

      Es wurden damals – wie bekannt –

      jedoch die Väter nur genannt.

      Darum schrieb man im Stamm-Verlauf

      damals nur Männernamen auf.

      Denn Lukas hat auch festgehalten:

      Er ward für Josefs Sohn gehalten. 2

      Ich fand zwar in der Bibel was,

      doch wenig nur, drum nahm ich das

      Protevangelium zur Hand

      wo ich Informationen fand

      über das einstige Geschehen,

      die in der Bibel so nicht stehen.

      Am Anfang schrieb Jakobus klar 3

      über Marias Elternpaar

      Joachim und Anna – die beiden –

      waren eigentlich zu beneiden,

      denn sie waren an Gütern reich.

      Dieses erwähnt Jakobus gleich.

       Über Joachims Elternhaus

       fand man letztendlich dann heraus

       und nahm' s auch als erwiesen an:

       Joachim kam aus Davids Stamm.

       Auch Anna – hat man angenommen –

       könnte von Davids Stamme kommen.

      Joachim, der großzügig war,

      brachte auch gerne Gaben dar.

      Zum Tempel hin trug er sie gern,

      um Dank zu sagen Gott dem Herrn.

      Was mehr als üblich allgemein,

      das sollte für die Armen sein!

      An einem großen Tempelfeste

      hielt Joachim es für das Beste,

      schon in der Frühe aufzustehen,

      um gleich zum Tempel hin zu gehen.

      Daher kam dieser fromme Mann

      mit Gaben dort als Erster an.

      Jedoch Rubim, der Priester war,

      machte unmissverständlich klar,

      dass er als Erster seine Gabe

      zu bringen er das Recht nicht habe,

      weil er keine Nachkommenschaft

      bisher in Israel geschafft.

      Joachim – traurig ob der Schmach –

      sah in den Stammesbüchern nach,

      ob er denn wirklich ganz allein

      hier würde ohne Nachwuchs sein.

      Dort musste er enttäuscht dann lesen,

      dass er der Einzige gewesen.

      Das schlug ihm heftig auf den Magen!

      Ohne daheim etwas zu sagen

      ging er von seinem Heimatort

      zum Fasten in die Wüste fort.

      Nur das Gebet sollte allein

      für ihn Speise und Trank dort sein.

      Anna, sein Weib – so kann man sagen – 4

      hatte nun doppelt Grund zum Klagen:

      Nicht, weil sie ohne Kinder bloß,

      jetzt war sie auch den Mann noch los!

      Zum Himmel schaute sie hinauf

      und hörte nicht zu jammern auf.

      Als Gott vernahm all diese Klagen

      ließ er ihr durch 'nen Engel sagen:

      »Gott wird den Wunsch dir nun gewähren,

      du wirst empfangen und gebären!

      Die Leibesfrucht – noch unbekannt –

      wird bald in aller Welt genannt.«

      Anna sprach: »Wenn ein Kind ich habe, 5

      sei es nun Mädchen oder Knabe,

      will ich’s dem Herrgott wiedergeben!

      Nach Priesterart soll es dann leben.

      Es soll sein Leben lang allein

      nur Gott dem Herrn zu Diensten sein.«

      Nach vierzig Tagen Fastenzeit

      machte Joachim sich bereit,

      wieder zu seinem Weib zu gehen,

      um sie endlich wieder zu sehen.

      Ein Engel hatte ihm bei Nacht

      auch diese Botschaft überbracht.

      Er sprach zu ihm: »Geh wieder Heim,

      bald wird dein Weib dann schwanger sein!«

      Voll Freude ging er auch sofort

      zurück an seinen Heimatort.

      Sein Weib hatte ihn froh empfangen

      und gleich an seinem Hals gehangen.

      Er legte sich nun erst mal hin,

      und seine Frau umhegte ihn.

      Da beide ja schon alt an Jahren

      und in der Liebe recht erfahren,

      sorgte Joachims Samen eben

      jetzt endlich für ein neues Leben.

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