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Was hat Maria wohl gesagt,

       als man sie einfach ungefragt

       einem wildfremden Mann gegeben,

       mit welchem sie dann sollte leben?

       Wer glaubt denn, dass die Weltentrückte

       diese Situation beglückte?

       Aber bezüglich solcher Fragen

       will kein Evangelist was sagen.

      1 Protevangelium 8 + 9

      * * *

      Die Verheißung der Geburt Jesu

      Maria lebte lange Zeit 1

      in Josefs Haus in Einsamkeit.

      Die Braut Josefs – noch ach so jung –

      vermisste auch Beschäftigung.

      Im Haus tat sie zwar dies und das,

      doch das machte nicht wirklich Spaß.

      Die Priesterschaft wollte nun gern

      'nen Vorhang für das Haus des Herrn.

      Der sollte aber ganz allein

      von Jungfrauen geschaffen sein,

      die aus dem Stamme Davids stammen.

      Es fanden sieben sich zusammen.

      Maria war dabei. – Deswegen

      kam ihr der Auftrag sehr gelegen!

      Die Arbeit wurde aufgeteilt

      und durch Verlosung zugeteilt.

      Jede nahm ihren Teil daraus

      zwecks der Verrichtung mit nach Haus.

       Im Protevangelium Zehn

       können wir durch Jakobus sehn

       – da er als Einziger notierte

       was viele Christen interessierte –

       dass dieses Kind Maria klar

       Nachkomme vom Stamm Davids war.

       Somit ist für die Christenwelt

       meines Erachtens festgestellt,

       dass durch Maria ganz allein

       Jesus konnt’ vom Stamm Davids sein.

       Die wichtige Information

       fehlte mir in der Bibel schon.

      Nach sechs Monaten so allein, 2

      kehrte bei ihr ein Engel ein.

      Als den Maria dort entdeckt,

      hatte sie sich schon sehr erschreckt.

      Es war der Engel Gabriel,

      der zu ihr sprach an dieser Stell':

      »Gegrüßet seist du, holde Maid,

      vor allen Frau’n gebenedeit!

      Kein Grund ist, dass ein Schreck dich quält,

      denn du bist von Gott auserwählt

      aus all den Frauen hier auf Erden,

      denn du wirst bald schon schwanger werden!

      Gott will die Gnade dir gewähren,

      denn du wirst einen Sohn gebären,

      welcher die Welt erretten kann!

      Gib ihm den Namen Jesus dann.

      Man wird ihn Sohn des Höchsten nennen

      und alle Welt wird ihn bald kennen.«

      Maria konnt' das nicht verstehen

      und fragte: »Sprich, wie soll das gehen,

      denn nie hat mich ein Mann genommen!

      Woher soll denn das Kindlein kommen?

      Kein Mann hatte mich je verführt;

      ich selbst hab nie den Drang verspürt!«

      Der Engel antwortete ihr:

      »Genau das ist es – glaube mir –

      was Gott dem Herrn an dir gefällt;

      darum hat er dich auserwählt!

      Weil du nichts von Empfängnis weißt,

      schickt Gott zu dir den Heil’gen Geist.

      Durch ihn empfängst du völlig rein

      und wirst auch dann noch Jungfrau sein!

      Das bei Gott alles möglich ist,

      spürst du, wenn du bald schwanger bist.

      Das Kind, das du gebierst auf Erden,

      wird Gottes Sohn genannt dann werden!

      Was Gott beschließt, das wird auch wahr!

      Elisabeth wird ja sogar

      – trotz dass sie jetzt schon ziemlich alt –

      den ersten Sohn gebären bald.

      Deiner Verwandten Austragfrist

      jetzt nur sechs Monate noch ist.«

      Maria ward es völlig klar,

      da sie folgsam erzogen war,

      dass sie – wer weiß schon, was sie fühlte –

      die Weisung Gottes auch erfüllte.

      Sie sprach: »Ich bin nur Gottes Magd,

      so werde wahr, was du gesagt.«

      1 Protevangelium 10 / 2 Lukas 1, 26 – 38

      * * *

      Marias Schwangerschaft

      und ihr Besuch bei Elisabeth

      Maria wurde in der Tat 1

      – wie Gabriel verkündet hat –

      in kurzer Zeit auch schwanger schon.

      In ihrem Leib wuchs Gottes Sohn!

      Sie hatte Gott dafür gedankt –

      doch, ihr Gefühl hat auch geschwankt.

      Sie fragte sich: »Wird’s mir gelingen,

      dies alles Josef beizubringen?«

      Maria aber brauchte dann

      jemand, mit dem man reden kann

      über das Schwangerschaftsgeschehen

      und wie es weiter würde gehen.

      Nachdenkend, mit wem so was geht,

      dachte sie an Elisabeth,

      mit einem Sohn in ihrem Bauch.

      Mit ihr wollte sie reden auch.

      Maria ging mit frohem Sinn

      eilend zu deren Wohnort hin.

      Dort grüßte sie Elisabeth

      und fragte höflich, wie’s ihr geht.

      Als diese ihren Gruß vernahm,

      es unvermittelt dazu kam,

      dass dieses Kindlein in ihr drinnen

      vor Freude hüpfte wie von Sinnen.

      Elisabeth selbst fand das toll;

      sie ward des heil’gen

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