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Nachdem Jesus gen Himmel fuhr,

       fand ich Marias letzte Spur.

       So kann man in der Bibel lesen,

       bei einem Treffen sei’s gewesen

       am Ölberg war man, zum Gebet.

       Bei denen – die genannt dort – steht

       am Schluss auch Jesu Mutter noch.

       Dies ist der letzte Eintrag doch!

       Heute doch wird sie mehr verehrt!

       Was in der Bibel ihr verwehrt,

       wird mittlerweile übertrieben.

       Man hat ihr Einfluss zugeschrieben

       bei Jesus als Fürsprecherin.

       Ich frage: »Hat das einen Sinn,

       da Jesus laut Johannes spricht:

       ›Ihr kommt zu meinem Vater nicht,

       es sei denn nur durch mich allein!‹

       Dies sollt'der einz’ge Weg nur sein!«

       Damit man mich nicht missversteht,

       schreibe ich hier, worum’s mir geht:

       Maria war – wie ich’s beschau –

       eine sehr vorbildliche Frau!

       Sie war vom Herrgott auserkoren

       und hatte Gottes Sohn geboren.

       Sie tat getreulich ihre Pflicht!

       Doch Mutter Gottes war sie nicht.

       Ich möchte mich hier an den alten

       Schriften der Bibel lieber halten!

       Mutter war sie von Gottes Sohn,

       Gott Vater gab es immer schon!

       Trotz dieses Faktes betet man

       sie doch als Mutter Gottes an.

       Dass man sie heut' verehrt so sehr,

       kommt aber nicht von Ungefähr:

       Päpste trugen wohl dazu bei;

       durch diese dann die Malerei.

       Die Bildhauer nahmen sodann

       sich ebenfalls des Themas an.

       Die Kirche hat sie angestellt;

       durch sie verdienten sie ihr Geld.

       Nun kann man vor Maria treten,

       um sie im Bildnis anzubeten.

       So ist durch Kunst in vielen Landen

       auch eine Darstellung entstanden,

       die mittlerweile jeder kennt

       und welche man Pietà nennt.

       Maria stellt man dar dort groß

       mit Jesu Leichnam auf dem Schoß.

       Sie soll ihr Leid symbolisieren,

       doch kann sie auch zum Fehlschluss führen.

       In einem biblischen Bericht

       gibt’s eine solche Szene nicht!

       Maria wird verehrt sogar,

       weil sie mit Zwölf noch Jungfrau war.

       Die meisten Mädchen haben doch

       selbst heut’ mit zwölf die Unschuld noch!

       Zudem hatte sie in der Zeit

       wohl kaum eine Gelegenheit

       dort in Versuchung mal zu kommen;

       die Möglichkeit ward ihr genommen.

       Sie wusste kaum, wie’s ihr ergangen,

       als sie in Unschuld einst empfangen.

       Den Vorgang textlich zu erfassen,

       hatte man leider unterlassen.

       Erführe man darüber mehr,

       fiele das Glauben nicht so schwer.

       Wer glaubt schon Dinge einfach blind,

       die logisch nicht begreifbar sind.

      Nach der Geburt von Jesus dann 7

       lebte sie ja mit ihrem Mann.

       War sie mit ihm denn nie intim?

       Ich denk, sie schlief dann schon mit ihm,

       zumal das für ein Ehepaar

       vor Gott ja keine Sünde war.

       Wie aus der Bibel ich entnommen,

       hat sie auch Kinder noch bekommen.

       Päpste war’n es, die für die Welt

       die neuen Lehren aufgestellt.

       Dogmen – Enzykliken genannt –

       wurden ans Christenvolk versandt.

       Glaubten die Päpste zu der Zeit

       selbst an ihre Unfehlbarkeit?

       Doch so entstand – wie man’s heut kennt –

       neu das Maria-Management.

       Dadurch – so hör ich irritiert –

       wird sie noch Jungfrau tituliert.

       Jungfrau Maria nennt man sie

       und fällt anbetend auf die Knie.

       Vor Bildnissen – kunstvoll gestaltet –

       so mancher seine Hände faltet

       und fleht sie um Vermittlung an

       und glaubt an deren Hilfe dann,

       wobei es sinnvoller doch ist,

       man betet gleich zu Jesus Christ!

       Ich frag': Ist am Marienkult

       allein jetzt nur der Klerus schuld?

       Durch unsre Bibel ist da eben

       nicht eine Grundlage gegeben!

       Nun meine ich, dass ich zum Schluss

       folgendes noch erwähnen muss

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