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damit bloß

      den Blutdurst seines Weibes stillen.

      Und so geschah’s; an diesem Tag

      war Prediger Johannes tot.

      Sein Haupt in einer Schüssel lag

      in einer Lache, blutig rot.

      Der Henker trat nun damit ein

      und übergab die Schale gleich

      dem hübschen, jungen Mägdelein.

      Es nahm sie an, zittrig und bleich.

      Die Tochter brachte die Trophäe

      zu ihrer Mutter nun geschwind,

      welche schon stand in ihrer Nähe.

      Sie dankte freudig ihrem Kind.

       Die Tochter wird in den Berichten

       der Bibel „Tochter“ nur genannt.

       Erst später wird sie in Geschichten

       als „Salome“ richtig bekannt.

       Ein Flavius Josephus war

       Historiker, der forschte eben

       – erst nach der Schrift Entstehung zwar –

       und hat den Namen ihr gegeben.

      Als seine Jünger dann gehört,

      was mit Johannes dort geschehen,

      mussten sie traurig und verstört

      schnell seinen Leichnam retten gehen.

      Sie holten ihn im Kerker ab

      und trugen ihn quer übers Land

      und legten ihn so in ein Grab.

      Niemand bisher die Stelle fand.

      Manche gingen zu Jesus über

      und gaben ihm darob Bericht.

       Ich denk, er wusst' schon was darüber!

       Allein – man weiß es eben nicht.

      1 Markus 6,21 – 29 / ​Matthäus 14, 6 – 12

      * * *

      Josef

       Josefs Herkunft und Beruf

       Wie Josef zu Maria kam

       Josefs Heimkehr und sein Erschrecken über Marias Schwangerschaft

       Verhör und Prüfung durch die Priesterschaft

       Der Gang nach Bethlehem, die Geburt Jesu und die Flucht vor König Herodes

       Die Pilgerreise nach Jerusalem und die Suche nach Jesus

      Josefs Herkunft und Beruf

      Josef hieß er, den man kennt

      aus dem Neuen Testament.

      Man kennt ihn nur, das ist wohl klar,

      weil er der Mann Marias war.

      Nur dadurch wurde er bekannt,

      sonst wird er selten nur genannt.

      Wo stammte dieser Josef her?

      Dies zu erkunden war nicht schwer.

      Matthäus schrieb der Zeiten Lauf

      und somit Josefs Ahnen auf.

      Abraham steht am Anfang dort,

      mit David setzte es sich fort,

      Salomo, Jakob obendrein,

      der sollt' dann Josefs Vater sein.

      So war Josef der Stammeshalter

      nach zweiundvierzig Menschenalter.

       Die Ahnenreihe – nun bekannt –

       ist vielleicht gar nicht relevant.

       Denn Jesus – das weiß man ja schon –

       war nicht Josefs leiblicher Sohn.

       Er war Marias Mann und – richtig –

       als Ziehvater war er doch wichtig!

       Er war ein braver Mann gewesen.

       Viel kann man nicht über ihn lesen.

       Er ist jedoch, wie man hier sieht,

       unmittelbares Bindeglied

       zwischen dem Neuen Testament,

       welches vom Alten ward getrennt.

       Auch deshalb war es mein Bestreben,

       zu schreiben über Josefs Leben.

      Nun – Josef war ein Zimmermann

      der gut mit Holz umgehen kann.

      Er war beruflich sehr erfahren;

      und bereits älter schon an Jahren.

      Durch seines Weibes Tod gebeugt,

      mit der er Söhne schon gezeugt,

      lebte mit diesen er allein.

      Damit wollt' er zufrieden sein.

      Er führte – das war sein Bestreben –

      ein wahrhaft gottergeb’nes Leben;

      hat seine Arbeit gut verrichtet

      und auf ein zweites Weib verzichtet.

       So schrieben’s Jesu Jünger auf.

       Doch keiner klärt darüber auf,

       wie Josef zu Maria kam

       und weshalb er sie zu sich nahm.

       Das fehlt bei ihnen, und darum

       schaute ich mich noch weiter um.

       Schließlich habe ich auch nach Stunden

       Jakobus Schriftstück noch gefunden:

       Es heißt Protevangelium

       und steht nicht in der Bibel. – Drum

       wird es sehr selten nur genannt

       und ist deshalb nicht so bekannt.

       Ich bin recht neugierig gewesen

       und hab es aufmerksam gelesen.

       Da es vielleicht doch interessiert,

       hab' ich es auch interpretiert.

      * * *

      Wie Josef zu Maria kam

      Maria, die grad zwölf geworden, 1

      lebte bis jetzt im Priesterorden.

      Der Umstand war nun bei den Alten

      moralisch so nicht mehr zu halten!

      Jedoch bevor sie deshalb stritten,

      wollten sie ihren Herrgott bitten,

      ihnen zu sagen, was sie nun

      denn mit Maria könnten tun.

       Hier

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