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ihm gekommen.

      Es hatte die Zahl der Begleiter

      und neuer Hörer zugenommen.

      Er sprach: »Ihr müsst stets züchtig leben,

      und euer böses Tun bereuen!

      Gott wird die Sünden dann vergeben

      und euch mit seiner Huld erfreuen!«

      1 Matthäus 3, 4 / 2 Lukas 3, 10 – 18 / 3 Johannes 1, 19 – 33 / 4 Matthäus 3, 13 – 17

      * * *

      Die Unzucht am Hofe des Herodes

      und Johannes Einkerkerung

      Am Hofe des Herodes aber 1

      hat man Moral nicht ernst genommen.

      Dies ist nun durch des Volks Palaver

      Johannes zu Gehör gekommen.

      Herodes hatte zu der Zeit

      Herodias – des Bruders Weib –

      verführt und kurz danach gefreit,

      weil er begehrte deren Leib.

      Wegen dieser Unsittlichkeiten

      wetterte dann Johannes laut.

       Das hätte sich zu diesen Zeiten

       kein Mensch sonst – außer ihm – getraut.

      Davon hörte Herodes gleich

      und es konnte ihm nicht gefallen,

      dass dieser Mann in seinem Reich

      so sprach vor diesen Menschen allen!

      Er hatte Ängste auch verspürt

      vor diesem frommen, ernsten Mann,

      dass dieser ihm sein Volk verführt –

      dass der gefährlich werden kann!

      Herodias hätt’ gern gesehen,

      dass ihn ihr Mann gleich töten ließ.

      Herodes ließ das nicht geschehen;

      er sperrte ihn in ein Verließ.

      Hier war Johannes gut geschützt

      vor seines Weibes Rachetat.

      Herodes hat das ausgenützt,

      er holte sich gar bei ihm Rat.

      1 Markus 6, 17 – 20

      * * *

      Die Frage des Täufers an Jesus

      und dessen Antwort

      Johannes hörte im Gefängnis, 1

      dass Jesus wieder sei im Land.

      Drum hatte er aus der Bedrängnis

      zwei seiner Jünger ihm gesandt.

      Sie sollten ihm die Frage stellen:

      »Bist du’s, der uns verheißen ward,

      um unsre Welt hier zu erhellen,

      oder doch nicht? – Das wäre hart!«

       Er fühlte sich allein gelassen

       von Jesus, der doch Wunder tat.

       Für ihn war es schier nicht zu fassen,

       dass er ihm nicht geholfen hat.

       Man kann Johannes ja verstehen,

       der darbte dort bei kargem Licht,

       während Jesus dort frei konnt' gehen.

       Warum nur half er ihm denn nicht?

      Jesus antwortete: »Kehrt um

      und sagt ihm, was ihr hört und seht.

      Ich lehr' das Evangelium

      den Armen, so wie ein Prophet.

      Dass Taube hören, Blinde sehen,

      dass Tote wieder stehen auf,

      Aussätz’ge rein sind, Lahme gehen,

      und Kranke fühlen sich wohlauf!

      Sagt ihm, dass jeder selig ist,

      der sich nicht ärgert über mich.

      Wer an mich glaubt, der ist ein Christ!

      Die Worte soll er merken sich.«

       Ob dies Johannes Trost gespendet,

       von Jesus, der doch Wunder tat.

       Sein Schicksal hat sich nicht gewendet.

       Nun schau’n wir, was getan sich hat.

      1 Matthäus 11, 2 – 5

      * * *

      Salomes Tanz und des Johannes Tod

      Geburtstag hatte zu der Zeit 1

      Herodes; diesen zu begehen,

      war bei der großen Festlichkeit

      die ganze Hautevolee zu sehen.

      Als alle dort bei Tische saßen,

      gab’s viele Vorführungen auch,

      während die Gäste Gutes aßen.

      Das war bei Festen damals Brauch.

      Die Tochter der Herodias

      wollte sich tanzend produzieren

      und es machte ihr sichtlich Spaß,

      den Sex-Appeal auszuprobieren.

      Mit Schleiern tanzte sie verspielt;

      das wirkte anmutig und leicht.

      Und damit hatte sie gezielt

      große Bestätigung erreicht.

      Die Gäste waren angetan

      und fühlten sich sehr angeregt.

      Herodes sah man’s richtig an,

      denn er war innerlich bewegt.

      Er sprach dann zu dem Mägdelein:

      »Wünsche dir, was du willst von mir;

      ich schwör, es soll gewährt dir sein!

      Was du verlangst, gebe ich dir.«

      Mit ihrem Wunsch ließ sie sich Zeit –

      wollte erst mit der Mutter sprechen;

      und die sah die Gelegenheit

      sich an Johannes jetzt zu rächen!

      Sie sprach zu ihr: »Wünsche dir doch

      den Kopf dieses Johannes gleich!

      Du hast so viel und erbst ja noch

      später das halbe Königreich.«

      Sogleich ging sie zurück zum König

      und sagte: »Nur das Haupt gib mir

      dieses Johannes – nur so wenig; –

      in einer Schüssel schenk es mir.«

      Erschrocken und zugleich verzagt

      konnte er – schon des Eides wegen –

      nicht ändern, was er zugesagt.

      Da gab’s nichts mehr zu überlegen.

      So schickte er den Henker los

      um diesen

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