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       21.08.2018

      Donald Trump schaut am liebsten Fox News. Die sind ganz nah an ihm dran. Da passt kein Blatt Papier zwischen Empfänger und Sender. Vor allem die Frühstücksshow Fox & Friends hat es ihm angetan. Die dortigen Trumpeten an den Mikrofonen sind jederzeit offen für Anrufe des Präsidenten. Man kennt sich schließlich schon lange. Bevor er Präsident geworden ist, hat Trump einen eigenen Sendeplatz in der Show gehabt. Von 2011 bis 2015 durfte er einmal pro Woche seine Sicht auf die Welt präsentieren. Monday Mornings with Trump hieß das Format, das nicht nur Trump, sondern auch Fox News geformt hat. Aus dem einen hat es den Präsidenten, aus dem anderen den Präsidenten-Sender gemacht. Weshalb Trump jetzt auch nicht mehr so oft auftauchen muss, sondern in aller Ruhe frühmorgens im Bett liegen und die Lobpreisungen seiner Freunde empfangen kann. Er braucht dafür gar nichts weiter zu tun, er muss einfach nur fernschauen. Allerdings hält Trumps Sendungsbewusstsein des bloße Empfangen nicht lange aus. Deshalb twittert er regelmäßig über das, was er bei Fox & Friends sieht. Was dadurch entsteht, ist eine klassische Rückkopplungsschleife. Sie ist Teil des großen Geschenks, das sich Trump und seine Freunde jeden Morgen gegenseitig machen.

       22.08.2018

      Das amerikanische Verteidigungsministerium hat im neuen Riesenhaushalt auch ein paar Millionen Dollar für die Entwicklung von Roboter-Barmännern und automatischen Selbstbrauanlagen eingeplant. Es ist nicht das erste Mal, dass die Millionen im Verteidigungshaushalt fließen wie sonst nur das Bier in Studentenclubs. Wobei das mit den Studentenclubs nicht nur so dahergeredet ist, schließlich hat das Ministerium 2016 zusammen mit der National Science Foundation ein »gemeinsames Bierzustellungsprojekt mit Robotern« finanziert und dafür am Massachusetts Institute of Technology einen Laborraum in eine Bar verwandelt. Aber jetzt regt sich Protest. Einige Senatoren wollen Studien über Selbstbrauanlagen und Tests mit Roboter-Barmännern nicht länger finanzieren, zumal das Vorzeigeprojekt – der Maker Shaker – bereits kommerziell erfolgreich ist und auf Kreuzfahrtschiffen eingesetzt wird. Also haben sie eine entsprechende Gesetzesänderung beantragt. Die Mit(b)arbeiter am MIT finden das aBARtig, ihr Projekt droht zu kollaBIERen.

       23.08.2018

      Trump hält sich für too big to fail. Melania dagegen hält ihn für too fat to nail.

       24.08.2018

      Laut Umfragen sind 87 % der Republikaner mit Trumps Amtsführung zufrieden. Die anderen 13 % nutzen zur Meinungsbildung noch andere Quellen als Trumps Twitter-Account.

       25.08.2018

      Seit Donald Trump an der Macht ist, ist Geschichtsschreibung wieder Mythoskritik. Die politischen Ereignishistoriker, die sich als Schuttschlepper des Tatsachentums einen Namen gemacht haben, müssen künftig in den Abraumhalten des Trumpszendenten herumstochern.

       26.08.2018

      Donald macht keine Politik, Donald macht Deals. Sie sind das politische Ideal eines unpolitischen Staatsführers.

       27.08.2018

      Habe den Palästinensern gerade 200 Millionen Dollar Hilfsgelder gestrichen. Jetzt haben sie kein Geld mehr, um sich Molotowcocktails zu bauen. Aber ich hab’s nicht wegen Israel getan, sondern wegen mir. Ist ne ganz einfache Rechnung. Wenn die palästinensischen Mollis wegfallen, werden riesige Benzinmengen frei und überschwemmen den Weltmarkt. Dann gibt es ein Überangebot, woraufhin in Amerika die Spritpreise sinken und meine Umfragewerte steigen. Eine bessere Entwicklungshilfe kann’s für mich gar nicht geben.

      (Aus: Donald Trump, Tagebuch, unveröffentlicht.)

       28.08.2018

      Donald Trump hat »Trump News« gegoogelt und war überrascht, wie negativ die Schlagzeilen sind. Aber was hatte er denn erwartet? Wenn sich Gockel selber googeln, können sie nun mal nicht davon ausgehen, dass das Ergebnis eierlegende Wollmilchsäue sind.

       29.08.2018

      In Florida hat sich bei den Gouverneurs-Vorwahlen der Demokraten mit Andrew Gillum ein Kandidat durchgesetzt, der von Bernie Sanders unterstützt wird. Das ist noch nicht oft passiert, aber es scheint, als treibe Trump die Demokraten langsam nach links. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Republikaner wieder kollektiv rot sehen und von einer sozialistischen Unterwanderung Amerikas warnen. Und diesmal haben sie sogar eine Zahl, die sie als Warnschild groß auf die Leinwände ihrer Wahlkampfarenen projizieren können. Laut einer repräsentativen Gallup-Umfrage betrachten 57 % der Demokraten den Sozialismus als etwas Positives.

       30.08.2018

      Trump will sich die politische Unterstützung der Kirchenoberen bei den anstehenden Kongresswahlen im November sichern. Man könnte auch sagen: Er versucht, die Christenführer festzunageln wie die Römer dereinst Jesus am Kreuz.

       31.08.2018

      Donald Trump Jr. wünscht sich eine neue, konservative Version von Facebook. Einen Namen für das rechte soziale Netzwerk hat er noch nicht. Hmmm … wie wär’s mit Racebook?

       01.09.2018

      Trauerfeier für John McCain in Washington D. C. Alle sind da, nur Donnie nicht. Er spielt Golf in seinem Club in Virginia. Am 18. Loch liegt sein Ball im Bunker, er schlägt ihn raus, Sand stiebt auf. Und Donnie denkt sich: Da, wo’s gestaubt hat, ist die Hauptstadt.

       02.09.2018

      Die im US-Außenministerium vor zwei Jahren eingerichtete Einheit zur Bekämpfung von Wahlmanipulationen hat noch immer kein Budget. 40 Millionen Dollar waren vorgesehen, laut aktuellem Haushaltsplan sollen es aber nur noch 20 Millionen sein. Angekommen ist bisher kein einziger Cent. Wahrscheinlich hat sich das Geld nach Russland getrollt.

       03.09.2018

      Labor Day in Trumpistan. Das heißt: sinkende Reallöhne, Abbau von Arbeitsschutzmaßnahmen, politischer Druck auf die Gewerkschaften. Eine Erfolgsgeschichte. Denn für Donnie gilt: Labor Day ist, wenn die Arbeiter laborieren.

       04.09.2018

      Heute findet die Senatsanhörung des von Trump für den Obersten Gerichtshof nominierten Brett Kavanaugh statt. Worüber gesprochen werden wird, ist allerdings noch nicht ganz klar. Das US-Justizministerium hat nämlich über 100.000 Seiten aus der Zeit von Kavanaughs Arbeit als Rechtsanwalt im Weißen Haus unter George W. Bush nicht freigegeben. Die Senatoren haben trotzdem was zu lesen bekommen. Ihnen wurden 42.000 Seiten mit Dokumenten von und über Kavanaugh zugestellt – einen Tag vor der heutigen Anhörung. Das Motto der Demokraten lautet deshalb: Querlesen gegen rechts.

       05.09.2018

      Was für ein elendes Trauerspiel! American Football hat dieses Land groß gemacht, und jetzt geht es wegen Amercian Football vor die Hunde. Und schuld ist dieser Kaepernick. Ich hätte ihn schon lange gefeuert. Einfach runter vom Spielfeld und Schluss. Hab schon letztes Jahr im Wernher von Braun Center in Alabama gesagt, dass dieser Kaepernick ein Hurensohn ist. Was der macht, hat mit Sport nichts zu tun, schon gar nicht

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