Скачать книгу

lassen – auch wenn er sich anfangs stets geweigert hatte. Doch eine Verweigerung hatte dazu geführt, dass John ihn nicht nur missbrauchte, sondern auch schlug. Irgendwann hatte Kai die blauen Flecken satt und sich John ohne Widerworte hingegeben.

      „Komm her, mein Jung“, sagte John auffordernd. Er öffnete den ersten Knopf seiner Boxershorts.

      Das Herz schlug Kai bis zum Hals. Widerwillig ging er langsam auf John zu …

      3.4

      Laut lachend stand Susi mit der Zigarette in der Hand vor ihrer besten Freundin Doris, die draußen auf der Treppe des zweiten Hochhauses saß und ebenfalls eine rauchte. „Ich schwör, ey!“

      Doris fasste sich in ihr kurz gelocktes braunes Haar und lachte aus vollem Hals. „Du hast einfach den Müll auf dem Boden ausgekippt. Wie geil ist das denn?“

      Gleichgültig zuckte Susi die Achseln und prustete. „Was macht die mich auch wieder so doof an?“

      „Deine Mutter hat echt einen an der Waffel. Da kann ich ja echt froh sein, meine so gut wie nie zu sehen.“

      „Sei froh, Alter, sei froh! Ich schwör dir, wenn du meine Alte hättest, hättest du diese Hure sicherlich schon um die Ecke gebracht.“

      „Verprügelt wohl eher“, widersprach Doris. „Außerdem hätte ich ihr einen meiner vielen Dildos ausgeliehen“, witzelte sie. „Die Alte braucht echt unbedingt mal einen richtigen Stecher.“

      „Die hat doch genug, diese verfickte Hure!“

      „Ja, aber offensichtlich die Falschen. Kann ihr ja mal einen von meinen leihen.“

      „Hör bloß auf! Die nimmt dein Angebot sonst noch an.“

      „Nichts da!“, fluchte Doris. „Das sind meine Kerle.“

      „Ha!“, machte Susi belustigt. „Dass du noch nicht schwanger bist, Alter!“

      „Man muss nur wissen wie.“

      „Als ob du verhüten würdest“, meinte Susi abschätzig.

      „Sicher tu ich das. Wozu gibt es die Pille?“

      „Und die Pille danach und die davor und die währenddessen“, neckte Susi sie.

      „Ey, die Pille ist ein Wundermittel. Seitdem ich sie nehme, brauch ich keine Abtreibungen mehr.“ Sie lachte.

      „Du hattest doch erst eine. Also eine richtige.“

      „Ich weiß, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das letztens auf dem Klo auch eine war.“

      Vor Lachen pinkelte Susi sich förmlich ein.

      „Ist doch wahr! Als ob ich einen Scheißhaufen machen würde, nur dass der aus meinem Döschen und nicht aus dem Arsch kam. Das hat klatsch gemacht und so viel Blut, Alter!“

      „Ich hätte voll Panik gekriegt, Alter!“, meinte Susi mit irrem Blick. „Oder wäre in Ohnmacht gefallen.“

      „Du hättest Panik geschoben und herumgebrüllt“, war sich Doris sicher.

      „Was hattest du vorher noch mal getrieben?“

      „Hab mich selbst gefistet“, erwiderte Doris. „Mach das ja regelmäßig, sofern kein Mann da ist, der das für mich übernimmt.“

      „Und dann haste Schmerzen bekommen oder was?“

      „Ja, aber voll, ey. Ich gehe aufs Klo und spüre nur noch, wie etwas Großes aus mir herauswill, und plumps lag dieser rote Kackhaufen da vor mir.“

      Abermals brach Susi in schallendes Gelächter aus. „Warste schon beim Arzt?“

      „Ja, aber voll, ne? Zwar erst zwei Tage später, aber ich hatte schon Bedenken, dass etwas sein könnte. Aber alles war in Ordnung. Ein bisschen wund gescheuert, meinte die Ärztin, aber das war mir egal.“

      „Danach haste dir bestimmt wieder die Faust reingeschoben, nicht?“

      „Türlich“, bestätigte Doris breit grinsend. „Musst du auch mal machen. Ist echt geil.“

      „Ne, danke. Bin total eng unten. Da passt mit Sicherheit nicht mal ein Schwanz rein.“

      „War ich früher auch.“

      „Ja, als kleines Kind und dann haste diese Öffnung zwischen deinen Beinen gefunden und dir seitdem jeden Tag deine Finger reingeschoben.“

      „Genau so schaut es aus“, bestätigte Doris.

      Die Haustür wurde geöffnet.

      Doris schaute über die Schulter und lachte beim Anblick von Kai. „Haste wieder zu viel gekifft, oder was?“

      Kai, der sich gerade erst mehrfach übergeben hatte, nickte. „War ein Joint zu viel.“

      „Kiff mal weniger, ey“, meinte Susi. „Dann musste auch nicht ständig kotzen.“

      „Komm, setz dich.“ Doris klopfte auf den Platz neben sich.

      „Ich will stehen, Mann!“, gab Kai ihr unmissverständlich zu verstehen.

      „Dann steh doch!“ Gespielt beleidigt verschränkte Doris die Hände vor ihrer gigantischen Brust.

      „Wieso lacht ihr eigentlich so laut?“, fragte Kai, der ständig das Gefühl hatte, ein großes Geschäft auf dem Klo verrichten zu müssen.

      „Wir haben gerade“, klärte Susi ihn auf, „über Doris‘ Abtreibungen geredet.“

      „Warste schon wieder schwanger, Mann?“, wunderte Kai sich.

      Susi lachte laut.

      „Ey, nein, Alter!“, wehrte Doris mit genervter Miene ab. „Ich bin hier doch nicht ständig schwanger!“

      „Bei dir weiß man nie“, erwiderte Kai, während er eine selbstgedrehte Zigarette aus der Schachtel nahm.

      „Bist ja nur neidisch, dass ich keines von dir bekommen werde.“

      „Geh mir weg mit Blagen, Alte!“

      Susi runzelte fragend die Stirn. „Habt ihr beiden es etwa auch schon miteinander getrieben?“

      Bei dem Gedanken, es mit Kai treiben zu müssen, schüttelte Doris sich vor Ekel. „Bäh, niemals!“ Kai gehörte zu den wenigen Burschen, mit denen Doris nie und nimmer in die Kiste gesprungen wäre. Dafür war Kai ihr eindeutig zu widerlich. Allein diese abgeknabberten und dreckigen Fingernägel fand sie abscheulich. Bei der Vorstellung, wie diese Finger sich in sie bohren würden, musste sie sich fast übergeben.

      „Ey, Alte!“, regte Kai sich auf. „Du bist auch nicht nach meinem Geschmack!“

      „Gott sei Dank!“

      „Viel zu fett.“

      „Ey!“, murrte Doris mit einem gekünstelten Lächeln. „So dick bin ich gar nicht. Hab fette Möpse, ja, aber …“

      „Welche Größe haste noch mal?“, fragte Susi.

      „85 C“, erwiderte Doris stolz.

      „Ihr habt alle so große Titten, ey!“, regte Susi sich auf. „Hab nur 70 A, ey!“

      „Soll nicht unser Problem sein“, meinte Doris trocken und wandte sich wieder Kai zu. „Ich bin nicht dick!“

      „Für mich schon.“

      „Mit dir will ich ja auch gar nicht in die Kiste.“

      „Denkste etwa, ich mit dir?“, fragte Kai.

      „Ah!“, machte Susi, als ihr das Szenario im Supermarkt wieder einfiel.

      „Was hast du denn für Effekte?“, wunderte Doris sich.

Скачать книгу