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weiß nicht.“

      „Ist gar nicht so teuer. Außerdem fühlst du dich fitter und lebendiger.“

      „Hmmm“, machte Bastian nachdenklich. „Ich kann das bestimmt nicht.“

      „Quatsch, kann jeder lernen – fast jeder zumindest.“

      „Siehst du!“

      „Was’n?“

      „Du sagtest fast jeder. Ich gehöre somit nicht dazu.“

      „Unsinn. Ich meinte damit jetzt zum Beispiel Menschen ohne Beine.“

      „Ich hab keine“, behauptete Bastian.

      Lucas lachte. „Soso, du hast also keine Beine.“

      „Nein, das was du siehst, sind Stelzen.“

      „Ach, und Stelzen sind demnach keine Beine?“

      „Stelzen sind Stelzen. Und Beine sind Beine.“

      „Eine sehr logische Erklärung“, meinte Lucas amüsiert.

      Bastian spielte mit dem Gedanken, Lucas als Blondi zu betiteln, damit der Hübsche ihn durch die Gegend jagen und anschließend auskitzeln würde. Sollte er es wagen? Grinsend biss er sich auf die Unterlippe und flüsterte: „Blondi.“

      „Hm, was?“

      „Nichts“, meinte Bastian und murmelte es abermals: „Blondi.“

      „Hast du mich gerade Blondi genannt?“, fragte Lucas, der bereit war, Bastian zu packen und auszukitzeln.

      „Du blondierte Birne“, traute sich Bastian zu sagen und sprang im gleichen Moment auf, um das Weite zu suchen.

      „Na warte!“, rief Lucas scherzend und rannte hinter ihm her. „Wenn ich dich kriege, dann kannste was erleben, Mann!“

      Bastian lachte und hastete hinter eins der wenigen Autos, die noch auf dem Parkplatz standen. „Du wirst mich niemals kriegen“, meinte er mit einem hochnäsigen Ausdruck auf dem frech grinsenden Gesicht.

      „Sicher?“, fragte Lucas, während sie ums Auto herumgingen.

      „Total“, sagte Bastian, als er an der Haube stand. „Blonde Menschen neigen nämlich oftmals dazu, sich im passenden Moment auf die Schnauze zu legen.“

      „Ganz schön frech“, erkannte Lucas, was ihn nur noch mehr dazu anspornte, den Zierlichen in die Finger zu kriegen.

      Fast schon gelangweilt hob Bastian nichtssagend die Schultern an. Mit dem, was dann kam, hatte er jedoch nicht gerechnet. Lucas sprang mit einem Satz über die Motorhaube. Beinahe wäre er von ihm geschnappt worden.

      „Du entkommst mir nicht!“

      Eigentlich war sich Bastian sicher, dass er schneller als Lucas war, aber da hatte er sich getäuscht. Mit einem Mal hatte Lucas ihn von hinten gepackt und an sich gedrückt. „Ah, Scheiße!“

      „Blondi also, ja?“, spaßte Lucas und begann ihn freudig auszukitzeln.

      Kaum konnte sich Bastian vor Lachen auf seinen Beinen halten.

      Dass der Knuffige mit dem Hinterteil so wild von links nach rechts vor seinem Schritt wackelte, erregte den Auskitzler ein wenig. Dennoch wollte er noch nicht damit aufhören, ihn zu berühren. Er ertastete dessen Oberkörper regelrecht, während er kitzelte und es gefiel ihm, dass Bastian schlank gebaut war. Nirgends schien auch nur ein bisschen Speck vorhanden zu sein.

      „Ich kann nicht mehr“, lachte Bastian, der kaum noch Luft bekam.

      Als Lucas bemerkte, dass sein bestes Stück langsam, aber sicher in die Höhe ragte, ließ er von dem Süßen ab.

      Bastian wandte sich zu ihm um. „Alter, wieso bist du so schnell?“

      „Gegenfrage: Warum biste so lahm?“

      Bastian streckte ihm die Zunge raus und ging zurück zum Pfosten. „Bin nicht lahm.“

      „Ja, du magst flott sein, aber für mich eindeutig nicht schnell genug.“ Lucas griff nach seinen Zigaretten.

      Das konnte Bastian nicht auf sich sitzen lassen. Er riss Lucas die Packung aus den Händen und rannte lachend davon.

      „Jetzt bist du aber so was von fällig!“ Lucas düste ihm hinterher. Schneller als gedacht, hatte er ihn zu fassen bekommen.

      Bastian hielt die Packung Zigaretten so nah an seinen Bauch, damit Lucas auch ja tief genug hätte greifen müssen, um sie zurück zu erlangen.

      „Her damit“, forderte Lucas lachend und versuchte die Zigaretten zu erwischen. Allerdings drehte Bastian sich stets von ihm weg, so dass er keine andere Wahl hatte, als sich von hinten gegen ihn zu pressen. „Her damit, du Schlingel!“

      „Niemals!“ Bastian lachte sich schlapp, als er erneut ausgekitzelt wurde. Und dann, völlig unverhofft, hatte Lucas ihm unter die Achseln gegriffen und fest an sich gedrückt.

      „Und was machste jetzt?“, fragte Lucas triumphierend. Dieses Gefühl, den grazilen Körper an seinem zu spüren, empfand er hervorragend.

      Hochrot war Bastian angelaufen. Kein Wort brachte er mehr über die Lippen. Als er allerdings spürte, dass sich etwas in seiner Hose regte, musste er aufgeben, bevor es noch peinlich geworden wäre. „Ich gebe auf.“

      „Ganz sicher?“

      So sicher war sich Bastian gar nicht. War Lucas schwul? Wenn nicht, wie hätte er auf diese Beule reagiert? Mit der Faust? „Ich gebe auf.“

      „Okay.“ Lucas ließ zwar nur ungern von ihm ab, dennoch wollte er es auch nicht übertreiben. Er konnte seine Kraft manchmal nämlich nicht bewusst kontrollieren und hatte die Befürchtung, dem Süßen bereits eventuell wehgetan zu haben.

      „Oh, Mann“, seufzte Bastian und drückte Lucas beim Umdrehen die Schachtel in die Hand. „Rauch dir eine.“ Er ging zurück zum Balken.

      „Hab ich dir weh getan?“, fragte Lucas bedenklich.

      „Was? Nein, hast du nicht. Wie kommst du drauf?“

      „Falls doch, dann tut es mir leid. Wollte ich nicht.“

      „Hast du nicht.“

      „Ganz sicher nicht?“

      „Nein“, versicherte Bastian ihm. „Wenn, dann hätte ich schon was gesagt.“

      „Gut. Will dir nämlich nicht wehtun.“

      „Schön zu wissen.“

      Plötzlich wurden die beiden Jungs von dem Hupen eines Autos erschreckt.

      „Gott!“, fluchte Bastian und fasste sich erschrocken an die Brust.

      „Da scheiß mir doch jemand aufs Auge.“

      „Häh? Dir soll jemand aufs Auge scheißen?“

      „Yo“, sagte er und warf sich den Rucksack um. „Ich muss jetzt.“

      Menno, jammerte Bastian im Geiste. „Dann sehen wir uns morgen?“

      „Versprochen“, sagte Lucas und zwinkerte. „Komm her.“

      Niemals hätte Bastian damit gerechnet, aber der Schönling drückte ihn für einen Moment an sich. Dieses Gefühl war ihm völlig fremd. Es war schön, keine Frage, aber irgendwie auch seltsam.

      „Pass auf dich auf, Kleiner“, bat Lucas und rieb ihm kurz über den Rücken, ehe er von ihm abließ und sich mit einem Lächeln zum Gehen umwandte.

      „Danke, du auch“, flüsterte Bastian und sah ihm nach. Wer dort im Auto hockte, konnte er nicht erkennen.

      Lucas öffnete die Beifahrertür und stieg ein.

      „Na!“,

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