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war, und veranlasste ihn durch Unterhändler, Pakoros auf den Thron zu setzen und gegen jenen mit ihm zu Felde zu ziehen. 3 So endete denn dieser Krieg der Römer mit den Parthern im vierten Jahr nach seinem Anfang unter den Konsuln Marcus Marcellus und Sulpicius Rufus.

      (31) In derselben Zeit bezwang Caesar die aufständischen Völkerschaften Galliens in mehreren Schlachten, indem er teils selbst, teils durch seine Unterbefehlshaber die Taten verrichtete, von denen ich wenigstens die merkwürdigsten berichten will. 2 Ambiorix hatte sich mit den Treverern, welche den Tod des Indutiomarus noch immer nicht verschmerzen konnten, vereinigt, zog daselbst große Streitkräfte zusammen und nahm auch von den Germanen Truppen in Sold. 3 Um sich nun mit diesen vor der Ankunft jener zu schlagen, fiel Labienus in das Land der Treverer ein. Als sie sich aber nicht zur Wehr setzten, sondern sich, die Hilfstruppen erwartend, hinter einem Fluss, der sie von den Römern trennte, hielten, berief er seine Soldaten und hielt eine Rede, die dem Schein nach seinen Leuten Furcht, jenen aber Mut einflößen sollte. 4 Sie müssten sich, sagte er, bevor noch die Germanen zu Hilfe kämen, zu Caesar und in Sicherheit zurückziehen, er werde ihnen sogleich das Zeichen zum Aufbruch geben. Nicht lange darauf brach er auf, und was er erwartete, traf ein. 5 Als die Barbaren dies hörten (sie waren nämlich sehr wachsam auf ihn, und er hatte deshalb sehr laut gesprochen), glaubten sie wirklich, dass er sich fürchte und zu fliehen gedenke. Sie setzten eiligst über den Fluss und zogen ihm schnellstens nach. 6 Labienus überfiel die Zerstreuten, brachte die Vordersten in Schrecken und jagte allein schon durch sie die anderen in die Flucht. Da sie nun in Verwirrung flohen, übereinanderfielen und sich zum Fluss hindrängten, tötete er viele.

      (32) Dennoch entkamen auch viele, aber Caesar achtete darauf nicht. Die Auffindung und Verfolgung des Ambiorix dagegen, der bald dahin, bald dorthin entfloh und überall viel Schaden tat, machte ihm schwer zu schaffen. Er konnte seiner auf keine Weise habhaft werden, gegen die Germanen aber zog er, weil sie den Treverern zu Hilfe gekommen waren, zu Felde, 2 jedoch auch diesmal, ohne etwas auszurichten, weil er sich aus Furcht vor den Sueben sogleich wieder entfernte. So hatte er den Ruhm, zum zweiten Mal über den Rhein gegangen zu sein. Die Brücke brach er nur da ab, wo sie ans feindliche Ufer stieß, und baute einen Turm auf derselben, als ob er noch öfter übersetzen wollte. 3 Ergrimmt, dass Ambiorix ihm überall entrann, gab er dessen Vaterland, obgleich es ruhig geblieben war, der Plünderung preis und ließ es vorher öffentlich bekannt machen, damit sich recht viele dazu einfinden möchten. So machten sich denn viele Gallier, auch viele Sigambrer, über die Beute her. 4 Letztere aber begnügten sich nicht, das Land jener zu plündern, sondern gingen auf die Römer selbst los. Sie erkundeten die Zeit, wo sie zum Futterholen aufbrachen, überfielen ihr Lager und töteten, als jene auf die Nachricht davon herbeieilten, viele von ihnen. 5 Aus Furcht vor Caesar zogen sie jetzt eiligst in ihr Land ab. Wegen des Winters und der Unruhen in Rom nahm dieser sogleich dafür Rache an ihnen. Er entließ nun seine Soldaten in die Winterquartiere, er selbst aber begab sich nach Italien, vorgeblich wegen des diesseitigen Galliens, im Grunde aber, um das, was in der Stadt vorging, mehr von der Nähe aus beobachten zu können.

      (33) Währenddessen fingen die Gallier erneut Unruhen an. Die Arverner nämlich empörten sich unter Führung des Vercingetorix und machten alle Römer, die sie in den Städten und auf dem Lande fanden, nieder; darauf wandten sie sich gegen die Bundesgenossen und behandelten die zum Aufstand Geneigten freundlich, die Übrigen als Feinde. 2 Auf die Kunde davon kehrte Caesar zurück und traf sie im Land der Bituriger, in welches sie eingefallen waren; zwar konnte er ihnen, weil er seine Soldaten noch nicht alle beisammenhatte, nicht zu Hilfe kommen, fiel aber selbst in das Arvernerland ein und nötigte so die Feinde heimzukehren; er zog jedoch vorher ab, weil er sich ihnen noch nicht gewachsen glaubte.

      (34) Sie kehrten daher wieder in das Land der Bituriger zurück, eroberten die Stadt Avaricum und hielten sich lange darin. Von den Römern später innerhalb deren Mauern belagert, welche auf der einen Seite ein unzugänglicher Sumpf, auf der anderen ein reißender Strom umgab, schlugen sie bei ihrer großen Anzahl die Angriffe derselben mit Leichtigkeit zurück und fügten ihnen durch Ausfälle großen Schaden zu. 2 Zuletzt brannten sie alles in der Umgebung, nicht nur Felder und Dörfer, sondern auch Städte, die den Römern einigen Vorschub leisten konnten, ab und plünderten, was jenen aus der Ferne von den Bundesgenossen zugeführt wurde, sodass die Römer dem Schein nach Belagerer, in der Tat aber die Belagerten waren, 3 bis ein heftiger Platzregen und ein starker Wind (denn der Winter brach ein) sie beim Angriff überfiel und in ihre Zelte zurücktrieb und darauf auch die Barbaren in ihre Häuser einschloss. Als sie die Brustwehren verlassen hatten, griffen die Römer, weil sie unverteidigt waren, plötzlich von Neuem an 4 und eroberten sogleich einen Turm, ehe noch die Feinde ihrer Anwesenheit gewahr wurden; darauf gewannen sie ohne viel Mühe auch die übrigen, plünderten die ganze Stadt und ließen, erbittert über die lange Belagerung und die ausgestandene Not, die ganze Bevölkerung über die Klinge springen.

      (35) Hierauf unternahm Caesar einen Feldzug in ihr Land. Da aber die übrigen Arverner, von dem Krieg bedroht, die Brücken, über die er gehen musste, vorher besetzt hatten, zog er, wegen eines Übergangspunktes verlegen, eine lange Strecke längs des Ufers hin, um vielleicht eine Stelle zu finden, wo er ohne Brücke über den Fluss gehen könnte. 2 Als er darauf an einen waldigen und schattigen Platz kam, ließ er das Gepäck und den größeren Teil des Heeres vorausgehen, mit dem Befehl, den Zug so weit wie möglich auszudehnen, damit es den Anschein hätte, als ob sie alle des Weges kamen; er selbst blieb mit den Stärksten seiner Leute zurück, fällte Holz, baute Flöße, und setzte auf ihnen über den Fluss, indessen die Barbaren die Vorausziehenden bewachten und Caesar unter ihnen vermuteten. 3 Sodann rief er in der Nacht diese zurück, setzte sie gleichfalls über und bemächtigte sich des Landes; die Einwohner aber waren nach Gergovia geflüchtet und hatten ihre beste Habe dahin gebracht, wo er sich heftig, aber vergeblich mit ihrer Belagerung abmühte.

      (36) Die Festung lag nämlich auf einem von Natur aus festen Hügel und war noch durch starke Mauern gesichert. Zudem hielten die Barbaren alle Anhöhen umher besetzt, sodass sie nicht nur sicher an Ort und Stelle bleiben konnten, sondern auch meist mit Vorteil Ausfälle machten. 2 Caesar nämlich stand, da er sich keines festen Punkts bemächtigen konnte, in der Ebene und wusste nicht voraus, was sie vorhatten. Die Barbaren aber, im Besitz der Anhöhen, sahen in sein Lager herab, konnten den geeigneten Zeitpunkt zum Angriff wählen und waren, 3 wenn sie sich auch irgendwo zu weit vorgewagt hatten, doch wieder bald innerhalb ihres Bereichs. Die Römer dagegen konnten sich auf keine Weise in die Weite eines Steinwurfs oder Pfeilschusses nähern. 4 Als nun Caesar die Zeit unnütz verstreichen sah und zwar nach mehreren Angriffen auf die Anhöhe, auf welcher die Stadt lag, einen Teil davon nahm und sich verschanzte, sodass er von dort aus die anderen Teile leichter angreifen konnte, im Ganzen aber nichts gewann 5 und überdies viele Leute verlor und keine Hoffnung zu ihrer Eroberung hatte, die Haeduer aber inzwischen unruhig wurden und bei seinem Zug gegen diese der zurückgelassene Teil des Heeres hart mitgenommen wurde, hob er die Belagerung auf.

      (37) Anfangs waren die Haeduer dem Vertrage treu geblieben und hatten ihm Hilfe geschickt, später aber wurden sie von anderen und besonders von Litavicus wider ihren eigenen Willen zu Feindseligkeiten verleitet. Als dieser sie auf keine andere Weise dazu bringen konnte, ließ er sich von ihnen den Auftrag geben, Caesar einige Hilfstruppen zuzuführen, 2 und zog auch wirklich aus, als wollte er es tun, schickte aber Reiter voraus, von denen einige zurückkehren und berichten mussten, dass die mit ihnen Ausgeschickten und die anderen bei den Römern Befindlichen von denselben ergriffen und umgebracht worden seien. Jetzt suchte er die Soldaten durch eine dieser Kunde entsprechende Rede noch mehr zu erbittern, 3 sodass sie nicht nur selbst abfielen, sondern auch die anderen zum Abfall bewogen. Caesar jedoch erhielt Kunde davon und schickte die Haeduer, welche er bei sich hatte und angeblich umgebracht hatte, zu ihnen, damit alle sahen, dass sie noch am Leben wären. Er selbst kam mit der Reiterei nach, und sie besannen sich eines Besseren und söhnten sich mit ihm aus.

      (38)

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