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DEAD TEAM ALPHA. Jake Bible
Читать онлайн.Название DEAD TEAM ALPHA
Год выпуска 0
isbn 9783958352339
Автор произведения Jake Bible
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Ein wie ein Gorilla gebauter Mann postiert sich auf der Matte und sieht zu, wie Val sich ihm gegenüberstellt. Sie nicken sich gegenseitig zu.
»Clank? Zeig ihnen, wie's geht«, sagt TL Lafferty.
Hoffman und Val schauen sich verwirrt an und drehen sich gerade noch rechtzeitig um, um einen Berg von einem Mann auf sie zurennen zu sehen. Morgan ›Clank‹ Withers ist gut zwei Meter groß und tatsächlich schon dabei gesehen worden, wie er ganz allein ein altes Autogestell von einem Flüchtling gehoben hat. Die Muskeln auf seinen Muskeln haben Muskeln auf den Muskeln und jeder Zoll von ihm bebt vor mörderischen Absichten.
Val wippt auf den Fußballen, während Hoffman seine Fersen fest in die Matte gräbt und in die Hocke geht, um seinen Schwerpunkt nach unten zu verlagern. Clank erreicht die Matte, kommt zum Stehen und ergreift den Mattenrand, während die beiden Kandidaten verdutzt zuschauen.
Für Hoffman stehen die Chancen mehr als schlecht, denn tatsächlich steht er gar nicht mehr, als ihnen die Matte unter den Füßen weggezogen wird. Val, schon immer flink auf den Füßen, springt in letzter Sekunde in die Höhe und entgeht so der Blamage, der ihr Kollege gerade ausgesetzt ist. Hoffman landet mit einem lauten ›Uff‹ auf seinem Arsch. Er ist viel zu überrascht, um den Angriff kommen zu sehen.
Clank schleudert die Matte nun zur Seite, die durch die Halle segelt wie ein übergroßes Frisbee. Die ersten zwei Reihen der Tribüne hechten zur Seite, als die Unterlage auf sie zufliegt. Bevor sie auch nur den Boden berührt, sitzt Clank bereits mit erhobener Faust, rittlings auf Hoffman.
»Gute Nacht, Gorilla Boy«, sagt Clank mit überraschend melodischer Stimme … kein Knurren oder Brummen, dass man bei einem Mann seiner Größe erwarten würde.
Seine Faust trifft das Gesicht und Hoffman gehen tatsächlich die Lichter aus … sämtliche bewussten Gedanken verschwinden, als sein Hinterkopf auf den Boden knallt. Clank sammelt ihn auf und wirft sich den Mann mit der Gehirnerschütterung einfach über die Schulter. Kein Ton ist zu hören, als Clank nach draußen geht und seine Last auf dem leicht überwucherten Rasen vor der Sporthalle fallen lässt. Lässig läuft er zurück und nickt Val zu. Diese nickt zurück und sieht dann zu TL Lafferty.
»Wähl deinen Partner«, befiehlt ihr TL Lafferty. Val setzt gerade zu einer Antwort an, als der TL einen Finger hebt. »Nicht deinen Cousin.«
»TL Wright«, sagt Val deshalb.
Cole nickt und tritt an ihre Seite.
»TL Moore, Kamerad Lee«, ruft TL Lafferty. »Tötet sie!«
Stanford sieht zu der Frau, die nur halb so groß ist wie er. Obwohl sie beinahe schon kleinwüchsig ist, ist Holly Moore der TL von Denver Team Beta Eins. Die hellbraune Haut, die mandelförmigen Augen und das flammend rote Haar verraten ihr vielfältiges Erbe, eine Mischung aus Schottin, Thai und Cherokee. Auch wenn sie sonst Vals und Stanfords Teamleiter ist, heute ist sie nur eine der Kandidaten, bereit einzustecken oder auszuteilen, je nach Bedarf.
»Heute noch«, schreit TL Lafferty.
Stanford läuft hinüber zu Cole und wirft ihm eine Kusshand zu, kurz bevor er einen überdeutlich angekündigten rechten Haken in Richtung seines Kopfes schickt. Cole duckt sich mit Leichtigkeit, was ihm die Sicht auf das linke Knie, das sich seinen Rippen nähert, versperrt. Luft entweicht nun seinen Lungen und er sieht Stanford mit einem Ausdruck völliger Überraschung an.
»Du … Arsch«, japst Cole, als er rückwärts stolpert. Seine Seite fühlt sich an wie gebrochenes Glas und er weiß, dass mindestens drei seiner Rippen angeknackst sind.
»Sorry, Kumpel«, antwortet Stanford. »Aber in der Liebe und im Krieg … du weißt schon …«
»Leck mich doch«, schreit Cole und stürmt los.
Er versucht, seine verletzte Seite zu schützen, doch das bringt ihm zwei wuchtige Schläge auf den Kopf ein.
Während Cole sich mit Stanford abmüht, beobachtet Val genau Moores Bewegungen. Die kleine Frau wippt von einem Fuß auf den anderen, die Arme locker an den Seiten schwingend … schwingend und schwingend auf fast hypnotische Weise.
Die Bewegung ist äußerst sorgfältig konstruiert, entwickelt, um die Aufmerksamkeit eines mordlustigen Zs auf sich zu ziehen. Aber als Tochter eines betrunken Junkies erkennt Val ein Ablenkungsmanöver, wenn sie eines sieht. Sie passt auf Moores Rumpf auf, die Augen auf den Punkt gleich über dem Bauchnabel gerichtet. Als Moore zum Angriff ansetzt, ist es bereits vorbei.
Nachher, nach den Prüfungen, kann keiner in der Menge mehr genau sagen, was eigentlich passiert ist. In der einen Sekunde dreht Moore zu einem Roundhouse-Kick ein, in der nächsten liegt sie bereits auf dem Boden, ihr Bein in eine gänzlich unnatürliche Richtung verdreht.
Sie gibt keinen Ton von sich und macht damit ihrem Titel als TL alle Ehre. Sie schluckt den Schmerz einfach runter und starrt Val an, während man ihr hoch hilft und zwei Zuschauer sie in Richtung Krankenstation tragen. Val tut ihr TL leid, aber weiter geht die Sympathie auch nicht. Sie fragt sich, wer wohl ihren Platz einnehmen wird.
Ein lautes Grunzen hinter ihr findet augenblicklich ihre Beachtung und Val dreht sich gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie Cole Blut über den gesamten Boden spuckt, als Stanford seine Faust in dessen Magen vergräbt.
Das sieht aber gar nicht gut aus.
Stanford denkt offenbar das Gleiche und kniet sich sofort neben seinen gefallenen Freund.
»Scheiße, Cole, was hab ich denn nur angestellt?«, fragt Stanford besorgt. »So hart habe ich gar nicht …«
Die Stirn, die nun seine Zähne rammt, verschlägt ihm augenblicklich die Sprache. Die Haut über Coles Braue platzt auf und blutet und Stanford fällt über seinen Rücken. Cole ist wieder obenauf, Blut rinnt in seine Augen und mit einem Mal sitzt er auf Stanford und hämmert mit beiden Fäusten wieder und wieder auf ihn ein. Nicht einmal in der Lage, wenigstens die Hände zum Blocken zu erheben, erträgt Stanford die Prügel so lange, bis er TL Lafferty rufen hört.
»Genug«, meint TL Lafferty. »Zurück in die Reihe, TL Wright.«
Cole steht auf und reiht sich neben Val ein. Er weicht ihrem Blick aus, wohl wissend, dass sein Angriff zu viel des Guten war.
»Bitte abtreten, Kamerad Lee«, erwidert TL Lafferty. Sie wartet, aber Stanford reagiert nicht. »Kamerad? Entfernen Sie sich bitte von den Prüfungen.«
Als er auf die Seite rollt, sein Gesicht nur noch ein blutiges Schlamassel, übergibt sich Stanford mitten auf den Hallenboden. Er streckt die Hand aus und zieht seinen Finger durch die Pfütze, bis die Worte ›Fick dich‹ zu lesen sind. Jede Bewegung ist augenscheinlich unerträglich für ihn, aber Stanford schafft es trotzdem, sich auf seine Hände und Knie zu bugsieren. Er atmet tief durch, schnaubt blutige Rotzbläschen aus seiner zertrümmerten Nase, und sieht dann hoch zum TL.
»Du … schmeißt … mich raus?«, fragt er die Frau röchelnd. »Denn ich … bin noch … nicht fertig.«
TL Lafferty hebt eine Augenbraue und nickt zur Bestätigung. »Dann zurück in die Reihe, Kamerad.«
Die Anstrengung, als er sich auf seine wackeligen Beine stellt und zu den anderen Kandidaten schlurft, lässt ihn stöhnen.
»Tiny D?«, fragt TL Lafferty leise genug, dass die meisten Zuschauer nicht mal wissen, dass sie gesprochen hat.
Dorothy ›Tiny D‹ Peters läuft nun langsam auf Stanford zu. Ihre schwarzen Haare liegen eng geflochten an ihrem Kopf an und enden in langen Zöpfen, die ihren Rücken hinunterfließen. An den Spitzen glänzen kleine, gezackte Klingen, die die Enden ihrer Zöpfe zusammenhalten. Das blendende Weiß ihrer Zähne durchbricht ihr pechschwarzes Gesicht, als sie Stanford ein haiartiges Grinsen entgegenbringt.
»Ach, komm schon. Gönn mir wenigstens 'ne kurze Pause.«
»Pausen sind was für Clowns«, sagt Tiny D. »Und Weicheier.«
Es ehrt ihn, dass Stanford