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Clone Designer - 2984. Till Symon
Читать онлайн.Название Clone Designer - 2984
Год выпуска 0
isbn 9783752908718
Автор произведения Till Symon
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
»Bert, das halbe Universum kriegt gerade einen dicken Kopf. Es ist jetzt der beste Zeitpunkt zu reden«, sagte Jasper. Clark nickte zustimmend. »Was ist damals geschehen?« Bert schaute in die Runde zu den anderen Gästen. Sie zeigten sich alle betont desinteressiert, obwohl jeder Anwesende wusste, worüber da gerade gesprochen wurde. Man erkannte es in ihren Gesichtern. Bert griff nach dem leeren Glas von Jasper. »Möchtest du noch einen?« Jasper nickte. Bert kippte nach, griff nach dem Glas und trank es selbst in einem Zug aus. Dann setzte er sich auf einen Hocker und beugte sich dicht zu den beiden rüber. Er sprach leise.
»Sie kamen damals mit einer Elite Delegation hier an. Wollten sich die Kolonie ansehen und hielten ein Seminar ab, über ihr Design Gepansche. Neue Getreidesorten und so was. Ich hatte deswegen immer Streit mit meinem Vater. Warum kann man dieses Zeugs einfach nicht mal lassen, wie es ist? Er war auch dabei. Am letzten Tag war er mit ein paar Kollegen noch hier zum Mittagessen. Abends wollten sie hier einen trinken gehen. Sie mussten aber alle noch mal zu einem außerordentlichen Backup. Dann kam diese Explosion. Sie waren alle tot. Wir wurden evakuiert. Als ich wieder auf die Iseris durfte, hatten sie bereits angefangen, den Wellnesspark zu bauen. Die Station wurde versiegelt und der See war bereits aufgefüllt. Ich habe mich immer nur gewundert, warum man die nicht alle wieder reanimiert hat. Muss doch irgendwo noch ein älteres Backup gegeben haben, wenn das so wichtige Leute waren.«
Clark schüttelte den Kopf. »Nein, Bert. Diese Backups können nur auf Code-5-Karten gemacht werden und die kann man nicht mehrfach anfertigen oder kopieren. Ein Hirnbackup darf immer nur einmal existieren. Mit den Designern waren als auch die Backups vernichtet?«
»Naja, wir haben uns auch alle gewundert, warum das Elite Komitee ausgerechnet hier eine Abteilung eingerichtet hatte, wo es am Anfang doch kaum Siedler gab und erst rechte keine Elite.« Jasper griff nach dem Glas von Clark und trank einen Schluck daraus. »Sie waren alle auf einmal komplett vernichtet. Seltsam, nicht?« Bert kippte noch einmal nach. »Ja, so seltsam wie die drei Journalisten, die später in der Sache recherchierten und dann plötzlich spurlos verschwanden.« Jasper griff nach dem vollen Glas, schwenkte es ein wenig und starrte hinein.
»Weißt du Bert, Clark möchte mal ganz tief ins Glas eintauchen.«
»Hm, da braucht Clark bei hundert Metern einen langen Atem.«
»Ja, ja, Bert. Aber wir benutzen für unsere Bewässerungssysteme zur Wartung immer diese kleinen Diver. Zwei davon liegen mit Anzügen drüben im alten Service-Block.«
»Wie kann ich euch dabei helfen?«
»Erstens, du kennst als einziger von uns die Station. Wir brauchen einen Tipp, an welcher Stelle wir am besten reingelangen. Zweitens, wir brauchen etwas, womit wir das Ding aufkriegen. Drittens, wir müssen mit dem ganzen Zeugs unbemerkt in den Wellness Bereich kommen.«
»Ursprünglich hatte die Station ein Drucksystem, aber angeblich hat man sie geflutet. Das ist ein Labyrinth. Ihr könnt euch da drin verirren. Es ist stockfinster.«
»Daisy, kannst du aus deiner Ultraschallmessung erkennen, ob die Station im See geflutet ist.«
»Die Messung zeigt eine größere Luftblase. Sie scheint nicht komplett geflutet zu sein«, antwortete Daisy über Intercom.
»Dann könntet ihr über das Notsystem noch Licht bekommen«, meinte Bert.
»Was ist mit den alten Bewässerungsschächten zum Badesee?«, fragte Jasper.
»Einer verläuft direkt hinter dem Gebäude hier. Man könnte einen alten Einstieg aufbrechen. Sie sind versiegelt worden.«
»Womit aufbrechen?«, fragte Clark. Jasper grinste. »Mit einer kleinen Vakuumbombe. Die liegen auch noch im alten Service-Block. Wir haben sie zur Reinigung verstopfter Kanäle benutzt. Die Einstiegsschächte haben immer ein kleines Lüftungsrohr, wegen möglicher Gasbildung. Da werfen wir das Ding rein. Das Vakuum verhindert auch eine größere Druckwelle, sonst könnten die Sensoren der Sicherheitssysteme anspringen.« Clark nickte zufrieden.
»Bleibt nur noch die Frage, wie und wo wir in die Station reinkommen.«
»Ich habe einen Laserbrenner, den könnt ihr haben. Viel schwieriger aber wird es sein, den richtigen Einstiegspunkt zu finden. Die gesamte Station wurde mit einer V2P-Masse überzogen. Sie ist ein einziger brauner Klumpen. Die Schicht ist nicht dick, aber ihr könnt nichts Markantes erkennen, mit dem bisschen Licht, das ihr dabei habt.«
»Welcher Teil ist unbeschädigt?« fragte Clark.
»Der gesamte West-Block auf jeden Fall. Wenn der Block ungeflutet ist, kommt ihr nur über eine Schleuse rein. Nur wie wollt ihr die finden? Es existieren keinerlei Pläne mehr über die Station. Das ist ja das Seltsame.«
»Du wirst es nicht glauben, Bert, aber solche seltsamen Erscheinungen gibt es nicht nur unter Wasser, sondern auch mitten im Weltraum. Da komme ich gerade her.« Jasper und Bert schauten Clark eine Weile an, als würden sie nun den Geheimtipp von ihm erwarten. »Was ist, Clark?«, brauste Jasper auf, »Du bist doch sonst nicht so schweigsam.«
»Verdammt ich bin Clone Designer und nicht Weltraumingenieur.« Plötzlich sprang Bert von seinem Hocker auf, kramte unter dem Tresen und holte ein kleines Gerät hervor. »Das hier, hat mal ein Weltraumingenieur vergessen.«
»Was ist das?« fragte Jasper.
»Ein Gas Spektrum Analysator, wunderbar. Die Schleusenhydraulik wird in der Regel mit flüssigem AC22 gefüllt. Damit können wir es aufspüren und eine Schleuse finden«, sagte Clark. Bert schmierte mit seinem Finger eine Skizze auf den Tresen. »Wenn ihr an den Westblock kommt, achtet auf ein Gebäudeteil, das wie ein U aussieht. Dort befindet sich eine Schleuse. Es ist der Teil, in dem auch das Elite Komitee seine Abteilung hatte.« Jasper sprang auf. »Dann hätten wir ja alles beisammen.«
»Wir?« fragte Clark, »Willst du etwa mitkommen?« Während Berts Gesicht eher ängstlich und sorgevoll war, schien Jasper die Abenteuerlust gepackt zu haben. »Du wolltest doch einen Tauchkurs machen. Ich kenne mich da aus. Wasser ist mein Geschäft. Allein wirst du das nicht schaffen.«
Sie hätten ihren Plan verworfen, hätten sie gewusst, dass Castello gerade noch zwei Stunden von der Iseris entfernt war und bereits mit Cora in Verbindung stand. Die beiden waren offensichtlich so gut miteinander bekannt, wie Jasper und Bert. Cora hatte bereits Scott, ihren Sicherheitsmanager, zur Beobachtung angesetzt. Lediglich der Umstand, dass Scott eher eine trottelige Natur war und im Casino vergebens nach Clark und Jasper Ausschau hielt, verschaffte den beiden einen Vorsprung.
Positive Concept
Die Dämmerung dauerte auf der Iseris nur 15 Minuten. Hinter dem Insider war es bereits schummrig. Obwohl die dicken Handschuhe der Tauchausrüstung die Beweglichkeit der Finger stark einschränkten, zeigte sich Jasper routiniert und geschickt, als er einen Faden an der länglichen Vakuumbombe befestigte. »50 Zentimeter, das reicht.« Dann ließ er sie durch die kleine Öffnung am Kanalschacht herabgleiten und befestigte das andere Ende. Bert blickte nervös in die Umgebung. Es war niemand zu sehen. Jasper nahm Clark und Bert an die Hand und zog sie rund zehn Meter von dem Kanalschacht zurück. Dann drückte er auf den Zünder. Mit einem dumpfen Knall brach ein Teil der Betondecke ein und eine Wasserfontäne schoss nach oben. Für einen Moment standen sie regungslos da. Niemand schien etwas bemerkt zu haben. Die Öffnung war circa einen Meter groß. Eine schmale Stiege führte fünf Meter hinab in den Kanal, der etwa zwei mal zwei Meter Maß und bis zum Schacht mit Wasser gefüllt war. Die Strömung war gering.
»Bis zum See sind es etwa 850 Meter«, sagte Bert, »dann habt ihr noch mal 4.000 Meter bis zur Station. Wenn ihr das Ende des Kanals seht, solltet ihr jedes Licht vermeiden. Das Wasser ist dort im See noch sehr flach und man könnte euch sehen. Ich kann mit euch nicht in Kontakt bleiben. Die Intercom wird