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Clone Designer - 2984. Till Symon
Читать онлайн.Название Clone Designer - 2984
Год выпуска 0
isbn 9783752908718
Автор произведения Till Symon
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
»Was willst du denn jetzt noch machen? Warten bist die Energie der Bots verbraucht ist? Das dauert noch 60 Tage. Ich schlage dir einen Deal vor. Du kommst jetzt hinter den Containern hervor und stirbst kurz und schmerzlos durch einen Gnadenschuss. Oder du verdurstest in qualvollen Tagen. Du kannst es dir überlegen.« Clark schaute mitleidig zu Jasper rüber, dem immer mehr die Kräfte schwanden. Er atmete schnell und flach. Dann griff Jasper plötzlich nach dem Laserbrenner.
»Clark, ich glaube, ich habe eine Idee.«
»Momentan bin ich Ideen gegenüber sehr aufgeschlossen.«
»Ich zeige dir jetzt, wie du hier raus kommst.«
»Was heißt ich, du musst hier auch raus.«
»Nein Clark, der Schuss hat meinen Körper verstrahlt. Ich werde sterben, du weißt das genau. Und jetzt pass auf.«
Jasper zielte mit dem Laserbrenner wahllos auf die Behälter mit den Gehirnen. Einige zersprangen. Sofort positionierten sich sämtliche Bots vor den Behältern und versuchten, die Laserstrahlen abzufangen. »Hattest du nicht vorhin gesagt, ein Mensch ist nichts mehr wert?« fragte Jasper und versuchte zu lächeln. Er zielte ständig auf einen anderen Behälter. Es dauerte ungefähr fünf Sekunden, bevor einer zersprang. Die Bots sprangen wie Marionetten hin und her. »Sie sind so programmiert, dass wir zweitrangig sind. Hier drinnen werden sie niemals zurückschießen.«
»Aber den Bots werden wir mit dem schwachen Brenner nichts anhaben können«, sagte Clark flüsternd. »Ich lenke sie ab und du versuchst, zur Schleuse zu kommen«, flüsterte Jasper. »Jasper, ich kann dich hier nicht einfach zurücklassen.«
»Clark, hör zu, mir geht es immer schlechter. Ich weiß nicht, wie lange ich noch bei Bewusstsein bleibe. Also, verschwinde jetzt.« Clark fühlte sich als totaler Loser. »Jasper, ich ...« Jasper fuchtelte mit letzter Kraft und viel Geschick mit dem Brenner umher und trieb alle zwölf Bots in eine Ecke. »Hau ab!« Als Clark hastig zum Ausgang sprang, versuchten zwei Bots, ihm zu folgen. Jasper gelang es in dem Moment, weitere Behälter zu zerschießen. Die zwei Bots positionierten sich sofort wieder davor. Clark rannte hastig durch die Gänge. Es gelang ihm, noch ein Schott zu schließen. Als es zischend verriegelte, blickte er noch ein paar Sekunden darauf. Er hatte einen gerade gewonnenen Freund seinem Schicksal überlassen. Doch die Situation war ausweglos. Er schlug sich kurz die Hände vors Gesicht, dann eilte er weiter in Richtung Schleuse. »Hast du es geschafft?« fragte Jasper über Intercom. »Die Schleuse geht gerade zu«, antwortete Clark und drehte die Ventile auf. »Daisy, kannst du mich hören?«
»Ja, ich kann dich hören, Clark.«
»Du bereitest jetzt einen Blitzstart vor. Notfall. Wenn ich sage Blitzstart, dann startest du und tauchst sofort westlich in den See ein. Und sage mir jetzt nicht, es ist illegal. Du musst mich retten.«
»Wird ausgeführt.« Clark stand das Wasser bis zur Brust und er legte seine Taucherausrüstung an. In seinem Intercom stand noch die rauschende Verbindung zu Jasper. »Danke für alles«, sprach er leise. Nach einer kurzen Pause räusperte sich Jasper und sprach mit stockender Stimme. »Clark, was ich dir noch sagen wollte...«, er machte eine kurze Pause. »Ich spüre, dass ich hier das Richtige getan habe.«
Clark überlegte, was er ihm jetzt zum Abschied noch sagen könnte. Doch dann verstummte das Rauschen in der Leitung. Jasper hatte aufgehört zu atmen und sein Mikrofon schaltete ab. Die Schleuse war bereits komplett geflutet und der Druck baute sich auf. Es herrschte Stille; die Stille des Todes. Clark hatte gelernt, seine Kräfte umzukehren. Aus Trauer wurde Wut und aus dieser Wut schöpfte er neue Energie, denn er war völlig erschöpft. »Daisy, Blitzstart. Wenn du im See eingetaucht bist, flute sofort den Laderaum. Wenn ich drin bin, startest du sofort mit voller Leistung ins All und lässt mich dekomprimieren.«
Ausgelassen und fröhlich stand eine frisch eingetroffene Fuhre Touristen auf der Inspirationsplattform. Der Ort, an dem man als Ankömmling erst einmal mit seichter Musik und glücklich strahlenden Blumenmädchen den ersten Drink einnahm, zur Selbstfindung in sich kehrte und den türkisfarbenen Spiegel des Sees genoss. Zwei Animateure, man konnte glauben sie waren die Erfinder der Glückseligkeit, animierten zum entspannten Einatmen. »Haltet die Luft an, lasst euch gleiten, versucht den See zu fühlen.« In diesem Moment tauchte Daisy die Conestar Ecolight bis zur Grenze der Belastbarkeit in den See ein. Der Aufschlag hinterließ das Geräusch eines Meteoriteneinschlages. Die Menge schrie entsetzt auf. Das Ausatmen erfolgte nun spontaner und unkontrolliert. Doch es eilte sofort Hilfe herbei. Ronald, der persönliche Prominator erschien. »Bitte keine Panik, es ist niemand verletzt. Die Allsa-Gruppe schreibt euch für diese kleine Unregelmäßigkeit 50 Bonuspunkte gut.«
Als sich das äußere Schleusentor öffnete, konnte Clark sein Schiff auf dem Grund des Sees erkennen. Aus der geöffneten Ladeluke schien ein grelles Licht, das ihm den Weg wies. Ängstlich schaute er sich um und suchte nach Bots, die ihn verfolgen könnten. Er war gerade in den Laderaum eingetaucht, als er vier entdeckte, die über den Ostteil auftauchten und seine Verfolgung aufnahmen. Als die Luke verschlossen war, startete Daisy mit voller Leistung. Dass Schiff schoss aus dem See hervor und steuerte in den Weltraum. Clark verlor wegen der hohen G-Kräfte das Bewusstsein.
Fortuna
»Wie viele sind es?« Castello brüllte. Scott stand wie ein kleiner dummer Schuljunge da. »Naja, ich habe natürlich die Prioritäten der Bots auf dem alten Standard gelassen. Keine Kampfhandlungen im Konserver-Raum, Konserven über alles schützen.« Castello mochte nicht auf den Bildschirm schauen. Ein Bot übertrug das Bild aus dem Raum. Er sah aus wie ein Schlachtfeld. »Wie viele Gehirne wurden zerstört?«, brüllte Castello. »So an die zwanzig wohl«, stammelte Scott. »Zwanzig?« Castello schaute auf den Bildschirm, der gerade den toten Jasper zeigte. »Wenigstens haben wir diese eine Ratte erwischt und der andere kommt nicht weit. Mein Schiff bitte startklar machen. Scott, du kommst mit.«
Als Clark wieder zu sich kam, kletterte er aus dem Laderaum in sein Cockpit. »Daisy, flieg in die grobe Richtung Conestar 64. Kein Transponder, kein Navigationsabgleich, weg von den Transitstrecken.«
»Das ist nicht legal«, kommentierte Daisy. »Gewöhn dich schon mal daran. Das wird ab sofort öfter vorkommen. Wenn wir aus der Identifikationszone raus sind, gehst du auf direkten Kurs Conestar 64.«
Clark sah aus, als hätte er drei Nächte durchgefeiert. Sein Kopf dröhnte und er konnte sich nur schwer konzentrieren. Er musste an Patricia und Jaimie denken und ihm wurde klar, dass die beiden nun in Gefahr waren. »Daisy, ich möchte eine Nachricht auf die Fortuna schicken. Höchste Verschlüsselung über Envelope4.«
»Aufzeichnung läuft.«
Fortuna stand in einer Konstellation, die den Erdmond größer erschienen ließ als die Sonne. Es war Spätnachmittag und Jaime lud die eingefahrene Ernte von einem Trailer ab. Ihr Gesicht hatte sie mit einem Tuch bedeckt, denn es war windig und der aufgewirbelte Staub lästig. Sonne und Mond standen wie ein friedliches Paar über dem Haus, welches ein wenig chaotisch wirkte. Man baute halt immer das an, was gerade benötigt wurde. Patricia kam auf ihrem Pferd angeritten. »Sie mal, Jaimie, Karina kann wieder perfekt laufen. Sie hat auch ohne Probleme den Ein-Meter-Sprung geschafft.« Jaimie half ihrer Tochter vom Pferd. »Du solltest sie noch nicht so strapazieren. Ihre Verletzung ist noch nicht abgeheilt. Hilf mir bitte, das Gemüse ins Haus zu tragen.« Patricia schaute besorgt in die Körbe. »Die Ernte ist dieses mal nicht so gut ausgefallen.« Jaime nahm sich das Tuch vom Gesicht und lächelte. »Es wird schon reichen. Wir hatten diesmal nicht genug Wasser. Die Fortuna wird immer trockener.«
»Vielleicht zerfällt sie bald wieder zu Staub«, scherzte Patricia, während im Hintergrund ein Signal ertönte. »Da ist eine Nachricht gekommen. Schau mal nach, von wem sie ist.« Patricia lief zur Funkstation. »Sie ist von Clark. Endlich meldet sich mein Vater mal wieder.« Jaime setzte sich mit finsterer Mine an einen Tisch und kippte sich