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Truth & Betrayal. K.C. Wells
Читать онлайн.Название Truth & Betrayal
Год выпуска 0
isbn 9783958238541
Автор произведения K.C. Wells
Жанр Языкознание
Серия Southern Boys
Издательство Bookwire
»Also, warst du schon mal in Atlanta?«
Jake blinzelte, dann errötete er und hoffte sehr, dass Liam nicht aufgefallen war, dass er ihn abgecheckt hatte. Dann wurden ihm Liams Worte bewusst und er starrte ihn ungläubig an. »Echt jetzt? Damit willst du anfangen? Na schön. Nein, ich bin zum ersten Mal hier. Ja, nach dem zu urteilen, was ich auf dem Weg hierher gesehen habe, ist es beeindruckend. Ja, das ist die größte Stadt, in der ich jemals war. Jetzt weißt du's. Sind wir jetzt durch mit dem Small Talk? Können wir uns auf die wichtigen Dinge konzentrieren?«
Liam nippte an seinem Tee, dann stellte er mit ungerührter Miene das Glas ab. »Wie wär's mit einem etwas höflicheren Verhalten? Denn ich finde, ich war bemerkenswert höflich, als du hier reingekommen bist, wenn man bedenkt, wie du mit mir gesprochen hast. Vergiss nicht, du bist gerade in mein Zuhause reinmarschiert.«
Jake verspannte sich bei der leichten Zurechtweisung, aber er wusste, dass Liam im Recht war. »Es tut mir leid.«
Liams Gesichtsausdruck wurde weicher. »Okay. Ich hatte angenommen, du wüsstest, dass Caleb einen Mitbewohner hatte. Es gab keinen Grund für ihn, das zu verschweigen.«
»Wie lange habt du und Caleb euch schon eine Wohnung geteilt?« Jake konnte es auch nicht verstehen. Dann dachte er darüber nach, dass Caleb nie darüber gesprochen hatte, wo er wohnte. Über seinen Job wussten sie nur, dass er für eine große Versicherungsgesellschaft arbeitete.
»Seit wir unseren Abschluss gemacht haben. Wir haben uns auf dem College kennengelernt. Als wir feststellten, dass wir beide hier einen Job suchen, machte es Sinn zusammenzuziehen.«
Vier Jahre? Jake runzelte die Stirn. Das ist verrückt. »Du bist nicht von hier?«
Liam schüttelte den Kopf. »Meine Familie lebt in Wilmington, in North Carolina.« Er beugte sich vor, die Ellbogen auf den Knien, seine linke Hand stützte die im Gips steckende rechte. »Schau, Jake… Ist es okay, wenn ich Jake sage? So hat Caleb dich immer genannt. Na ja, meistens.«
Jake starrte ihn an. »Und wie hat er mich sonst genannt?«
Liams Lippen zuckten. »Murmelchen. Er sagte, es ist die Abkürzung für –«
»Ja, ich weiß, wofür das die Abkürzung ist.« Als er den vertrauten Kosenamen hörte, wurde ihm die Brust eng, aber er war entschlossen, sich davon nicht aus der Bahn werfen zu lassen. »Du hast dich angehört, als hättest du etwas zu sagen.«
»Ja… Es geht um das, was du auf der Beerdigung zu mir gesagt hast.«
Jake verkrampfte sich. »Was ist damit?«
Liam saß ganz still da. »Gibst du mir wirklich die Schuld an dem, was passiert ist?«
Fuck. Jakes Kopfhaut prickelte und ihm drehte sich der Magen um. »Schau. Ich –«
Liam sprang auf und rieb sich mit der Hand über den Kopf. »Okay. Ich kann verstehen, dass du gerade eine Zielscheibe brauchst, aber vertrau mir, du zielst auf den Falschen. Ich hätte absolut nichts tun können, was den Ausgang der Ereignisse verändert hätte. Ich bin nicht unberechenbar gefahren, ich war aufmerksam… Und lass uns das Ganze mal einen Moment logisch betrachten. Wenn die Polizei gedacht hätte, dass ich in irgendeiner Weise verantwortlich wäre, dann hätten sie mich angeklagt, oder? Wenn du jemandem die Schuld geben willst, dann dem Kerl, der den Sattelzug beladen hat, denn er muss irgendwas getan oder unterlassen haben, dass die Ladung nicht ordentlich gesichert war.« Er schauderte. »Dieser Reifen kam geradewegs auf uns zu und wir konnten nicht ausweichen.« Liam ging zum Fenster hinüber und lehnte sich dagegen, presste die Stirn gegen das Glas.
Der Schmerz in Liams Stimme drang durch Jakes köchelnde Wut. Jake gab es nicht gerne zu, aber seine Worte ergaben Sinn, vor allem der Hinweis auf die Polizei. »Okay. Okay. Du hast recht.« Hatte er das tief in seinem Inneren nicht immer gewusst? Aber es war einfacher gewesen, die Logik zu ignorieren und sich auf den Vorwurf zu konzentrieren.
Erst als Jake versuchte, über seine eigene Wut hinauszusehen, erkannte er, dass er Liam gegenüber nicht fair gewesen war. Was lediglich dazu führte, dass er sich schämte.
Er musste das Richtige tun.
»Es tut mir leid. Ich hätte all diese Dinge nicht sagen sollen.« Jake rieb sich über die Nase. »Caleb sagte immer, dass ich sofort schieße und erst später Fragen stelle.«
Liam ging zu seinem Sessel zurück und setzte sich wieder. »Ich kann verstehen, warum du das alles gesagt hast. Wäre es mein Bruder gewesen? Zum Teufel, ich hätte genau das Gleiche getan.« Er streckte die linke Hand aus. »Sollen wir noch mal von vorn anfangen?«
Angesichts des Gifts, das Jake in seine Richtung verspritzt hatte, war es eine großherzige Geste. Er ergriff Liams ausgestreckte Hand und schüttelte sie unbeholfen. »Hallo. Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Jake, und ich bin ein Arschloch. Manchmal.«
Liam lächelte. »Das darfst du sein. Du bist neunzehn. Und ich hatte durchaus ähnliche Momente.« Er räusperte sich, seine Miene wurde ernster. »Einer davon war, bei der Beerdigung aufzutauchen, ohne euch wissen zu lassen, dass ich komme. Andererseits hattet ihr keine Ahnung, wer ich überhaupt bin, also hätte das nur mehr Verwirrung verursacht.«
»Und das ist genau das, was ich nicht kapiere.« Jake runzelte die Stirn. »Wenn du und Caleb euch seit dem College kanntet, warum hat er dich nie erwähnt? Soll heißen, nicht ein einziges Mal.«
Liams Lippen wurden schmal. »Keine Ahnung. Also lass mich dich was fragen. Hat er jemals irgendjemanden aus Atlanta erwähnt, wenn er zu Besuch nach Hause kam? Hat er über irgendeinen Teil seines Lebens hier gesprochen?«
Jake drehte sich der Magen um. »Um ehrlich zu sein, hat er überhaupt nicht viel geredet. Und wenn er es tat, dann nie über persönliche Dinge.« Da war der vertraute Schmerz in seiner Brust und seine Glieder fühlten sich an wie Blei. »Ich denke, die Antwort ist nein. Es war, als wäre sein Leben hier ein einziges großes Geheimnis.« Seine Augen brannten. Seit wann hatte Caleb ihm etwas verheimlicht? Sicher, Jake hatte Geheimnisse, aber…
Jake hatte sich danach gesehnt, das eine, das ihn innerlich auffraß, mit ihm zu teilen, aber er hatte nie die Chance dazu bekommen. Er würde sein Herz sicher keinem seiner Freunde ausschütten. Caleb war der Einzige gewesen, dem er vertraut hätte, so zu reagieren, wie Jake es brauchte.
»Ich nehm an, du bist wegen Calebs Sachen gekommen?«
Jake begrüßte den Themenwechsel. »Ja. Ich hab Kisten im Pickup.« Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeug Caleb in der Wohnung hatte, aber er wollte alles so schnell wie möglich zusammenpacken und lange vor Einbruch der Dunkelheit auf dem Heimweg sein.
Liam stand auf. »Die wirst du nicht brauchen.« Als Jake ihn fragend ansah, bedeutete er ihm mit der linken Hand, ihm zu folgen. »Komm mit, ich zeig's dir.«
Jake folgte ihm durch die Wohnung und bemerkte die winzige Küche. Es gab kaum Arbeitsfläche und das bisschen, was vorhanden war, wurde von der Mikrowelle und der Kaffeemaschine in Anspruch genommen. In der Ecke stand ein Herd, dessen Edelstahloberflächen glänzten.
Liam folgte seinem Blick. »Keiner von uns war ein Ass in der Küche. Abgesehen vom Frühstück haben wir meistens auswärts gegessen.«
Jake musste lachen. »Das überrascht mich kein bisschen. Mama hat Caleb nicht in die Nähe ihrer Töpfe und Pfannen gelassen, nachdem er in einer irgendwas derart hatte anbrennen lassen, dass sie sie in den Müll werfen musste.« Hinter der Küche gab es nur drei Türen.
Liam deutete auf die offen stehende, die ihnen am nächsten war. »Das ist das Badezimmer, wenn man es so bezeichnen kann. Es ist winzig.« Die Tür daneben war geschlossen. »Mein Zimmer.« Er führte Jake zu der Tür, die noch übrig war, und stieß sie auf. »Das war Calebs Zimmer.«
Jake blinzelte. »Du hast seine Sachen schon eingepackt.« Unter dem Fenster stand ein Doppelbett ohne Bettzeug, darauf mehrere beschriftete Kisten. Die Wände waren kahl, der Tisch leer, darunter befanden sich weitere Boxen.
»Ja,