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Die Legende der Aspekte. Jonas Schwarz
Читать онлайн.Название Die Legende der Aspekte
Год выпуска 0
isbn 9783742791511
Автор произведения Jonas Schwarz
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
>> Hast du das gehört, Feneck? Er will seinem Freund helfen. <<
>> Hört sich nach Spaß an. Jeder kriegt einen. <<, freute sich der Angesprochene.
Darian musste durchhalten, musste Finn helfen. Er wollte nicht, dass seinem Freund das gleiche Schicksal erwartete. Mit letzter Kraft griff er dem Dunklen unter die Robe, dort, wo er das Schwert vermutete. Tatsächlich fand er den kalten Griff und rammte es seinem unachtsamen Bewacher in den Leib, der mit einem überraschten Aufschrei zu Boden fiel. Dann verlor er endlich das Bewusstsein.
Finn konzentrierte sich auf seinen Gegner, der sich ihm langsam und siegessicher näherte. Ein letztes Mal versuchte er Darian, der aus vielen Stellen blutete zu rufen, doch er bekam keine Antwort. Probeweise setzte der Dunkle einen Schlag an, den Finn schon mit beiden Händen am Schwert abwehren musste. Sein Gegenüber rief irgendwas der anderen Kreatur zu, doch Finn nahm es nicht wahr. Er war nur noch auf seine Klinge und die seines Gegners fixiert. Dann ein Aufschrei und der Dunkle, der bei Darian stand, sackte erstaunt zusammen. Als sein Gegner das mitbekam, setzte er wütend zum Angriff an. Sein Gesicht war wutverzehrt, als er entschlossen zum Schlag ausholte. Nur mit einem großen Satz konnte Finn sich in Sicherheit bringen. Wie sollte er diesen Kampf ohne Hilfe gewinnen, fragte er sich verzweifelt. Es war, wie in der Nacht, als er seinen Vater verlor. Er konnte nicht gegen sie bestehen. Auch jetzt nicht. Er konnte nur flüchten. Eine andere Option gab es nicht.
Doch. Er durfte Darian nicht im Stich lassen, wie er seinen Vater im Stich gelassen hatte. Er durfte nicht fliehen. Er musste es versuchen.
Den nächsten Schlag konnte er nur mit Mühe parieren. Sein ganzer Unterarm vibrierte, als er sich gegen die Kraft des Dunklen lehnte. Dann zischte ein Pfeil durch den Raum. Das Gefieder war braun. Es fand zwar nicht sein Ziel, doch verfehlte seine Wirkung nicht. Der Dunkle hielt kurz inne, was Julius nutzte, um Finn in Sicherheit zu ziehen. Zorc trat dem zornigen Gegner entgegen, der weiter seine Waffe schwang. Doch er übersah Nahiri, die aus dem Schatten stieß und einen Dolch in seine Seite rammte. Es war zwar kein tödlicher Stich, aber es reichte für Zorc, der den Getroffenen endgültig besiegte.
>> Ich danke euch. <<, sagte Finn, der bereits bei Darian war und ihm von dem Tisch befreite, auf dem er gelegen hatte. Er löste die Gurte, die seinen Körper gehalten hatten und besah sich die Verletzungen. Er wollte sich gerade an seine Gefährten wenden, als Götz zusammen mit Lucia den Raum betrat.
>> Also war der Kampf mit dem Wächter völlig umsonst <<, stöhnte Götz auf, als er in die Runde blickte.
>> Er hätte sich uns so oder so in den Weg gestellt. Götz, du nimmst Darian, aber so vorsichtig wie nur möglich. Zorc, Julius, ihr flankiert ihn. Nahiri läuft vorne, Finn, du bleibst dicht hinter Götz. Ich bilde die Nachhut. Und jetzt so schnell wie möglich raus hier! <<, befahl Lucia in gewohnt ruhigem Ton. Sie klingt nicht hektisch und hat die Situation im Griff, dachte Finn anerkennend. Er hoffte zumindest, dass dem so war. Er war erleichtert, dass sie Darian doch noch gefunden hatten, jedoch mussten sie jetzt erst mal heil hier wieder raus. Geschwind, setzte sich die Gruppe in Bewegung. Sie hasteten durch den Gang, als Lucia drei schwarzgewandte Gestalten aus der Mauer kommen sah. Sie ärgerte sich über ihre eigene Dummheit, als sie erkannte, dass sie keinen Durchgang zum Rathaus bemerkt hatte. Sie hatte den Gang nicht auf Magie überprüft, sondern war direkt mit Götz zur Tür am Ende des Raumes geeilt, dabei hätte ihr die Illusion eines kleinen Abschnittes der Wand auffallen müssen. Sie hatten, Glück, dass sie so leise vorgegangen waren, sonst wären sie vermutlich schon alle Tod. Aber was noch nicht geschehen war konnte ja noch kommen, dachte sie grimmig. Diese Illusion bedeutete vielleicht ihren Untergang.
Auch die anderen Begleiter hatten die Dunklen bereits bemerkt und bewegten sich nur noch schneller dem Ausgang entgegen.
Lucia ließ sich etwas zurückfallen und konzentrierte sich so gut es ging auf die Zelltüren zu ihren Seiten und drückte mithilfe ihrer Magie dagegen. Unter einem Ächzen gaben die Türen nach und flogen auf die Dunklen zu und begruben sie unter sich. Aus manchen Zellen drangen erfreute Schreie an ihr Ohr und kurz darauf kamen zwei unterernährte Männer, die ebenfalls schon einige Verletzungen hatten aus einer Zelle hervor und bedankten sich freudestrahlend bei Lucia.
Sie bemerkte den Dank kaum, sondern machte eine weitere Gruppe von Dunklen aus. Jetzt war es zu spät, um unbemerkt zu entkommen und Lucia tastete erneut den Raum ab, um ihre herannahenden Gegner aufzuhalten. Mit einem Lächeln fand sie schließlich, wonach sie gesucht hatte, und drückte sanft gegen ein paar etwas lockere Steine, die an der Decke angebracht waren. Auch dieser Steinschlag verfehlt seine Wirkung nicht, dachte sie befriedigt, als die Dunklen darunter begraben wurden.
Dann folgte sie den anderen. Am Ausgang war ein weiteres Gefecht im Gange. Zorc, Nahiri und Julius kämpften mit zwei weiteren Dunklen, die sich vom Eingang genähert hatten.
Götz und Finn hielten sich im Hintergrund, wie sie ihnen befohlen hatte.
>> Wenigstens das klappt <<, seufzte sie, doch sie konnten sich keine weiteren Verzögerungen leisten. Als Lucia gerade auf ihre Magie zurückgreifen wollte, landete Zorc einen Treffer und der Dunkle sackte bewusstlos zu Boden. Gemeinsam erledigten sie auch seinen Gefährten und rissen die Tür auf, die in die Freiheit führte.
Auf dem Platz herrschte noch Ruhe, doch im Rathaus konnte sie Bewegung wahrnehmen und schon flog die Türe auf und eine weitere Gruppe von Feinden nährte sich ihnen. Wieder bewegte sie Steine, diesmal jene, die locker im Boden waren und hob sie nur ein Stück an. Ein bis zwei ihrer Gegner brachte sie damit aus dem Gleichgewicht, doch die Restlichen merkten die Falle und sprangen einfach über ihre Stolpersteine hinweg. Schnell streckte sie ihre Fühler nach weiteren nützlichen Dingen aus und stieß auf die Galgen, die aus solidem Holz gefertigt waren. Mit ihrer ganzen Kraft zog sie einen Galgen zu sich, um ihn dann auf die Schwarzen zu schleudern. Der Querbalken fand sein Ziel und rammte alle Dunklen von ihren Füßen. Erschöpft wandte sie sich wieder zu den Anderen und ließ ihre Arme sinken, die sie unbewusst erhoben hatte. Der Schweiß tropfte ihr von der Stirn. Den Galgen aus seinem Fundament zu reißen, hatte doch arg an ihren Kräften gezehrt. Auch Zorc und Nahiri wurden aufgehalten und erschrocken stellte sie fest, dass Finn in Bedrängnis geraten war. Ein Dunkler näherte sich ihm bedrohlich mit erhobenem Schwert. Sie musste ihm helfen, doch sie war zu weit entfernt. Lucia wusste, dass kein ausgebildeter Schwertkämpfer gegen einen Dunklen bestehen konnte. Doch tapfer hielt Finn der Kreatur sein Schwert entgegen. Es folgten zwei schnelle, sichere Schläge, von denen der Junge einen abwehren konnte, doch der andere traf ihn an der Seite und mit einem schmerzverzerrtem Gesicht ließ Finn sein Schwert aus der Hand fallen und sackte zu Boden. Beide seiner Hände presste er an seine verletzte Seite doch der Dunkle hob abermals sein Schwert. Weiter kam er jedoch nicht, ein Pfeil mit braunem Gefieder zischte durch die Nacht und durchbohrte den Feind. Ein paar Schritte weiter stand Nahiri, die bereits einen zweiten Pfeil abfeuerte. Sie passt wirklich sehr auf den Jungen auf, dachte Lucia und eilte ihren Freunden zu Hilfe, doch es lagen bereits genügend Leichen auf dem Boden, die sich ihnen nicht mehr in den Weg stellten. Zorc half dem verletzten Finn auf die Beine und stütze ihn so gut es ging. Bald hatten sie auch die offene Fläche hinter sich gelassen, dann würde es schwer für die Dunklen werden, sie noch zu erwischen. Sie waren fast in Sicherheit und Lucia drängte die Gruppe weiter voran.
Endlich erreichten sie die schützende Gasse, gönnten sich jedoch keine Verschnaufpause. Unvermittelt schrie Sid auf, als sich zwei Dunkle von den Dächern auf ihn stürzten. Mit einer Rolle brachte sich der mutige Kämpfer in Sicherheit und stellte sich ihnen in den Weg. Die beiden Angreifer landeten hart, doch der gewagte Sprung ins Leere schien sie sonst nicht weiter zu stören. Lucia, die selbst noch nicht bei der Gruppe angelangt war, sprang Sid zu Hilfe.
>> Macht, dass ihr hier wegkommt, wir finden schon einen Weg. <<, schrie sie den anderen zu, die unfreiwillig von Götz weitergezogen wurden. Sie mussten nur so lange kämpfen, bis die Jungen in Sicherheit waren. Die Dunklen bemerkten, dass ihr ein Teil der Gruppe entwischte und sie versuchten, zu ihnen zu gelangen, doch Lucia und Sid blockierten ihnen den Weg und verwickelten sie in einen Kampf. Ihr Gegner war schnell, ziemlich schnell und sie war vom