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Länder gestoßen wird und die Unterdrückung ein Ende hat! Sie schwor es bei der Gründung der Widerständler. << Nahiri war aufgestanden und hatte die letzten Worte feierlich verkündet, während Finn den letzten Bissen hinunterschlang. >> Ein hohes Ziel habt ihr euch damit gesetzt und ich hoffe, dass es euch gelingen wird, ansonsten werden wir die Dunklen wohl niemals los. <<, sagte er verdrossen. >> Und Ihr habt Euch ebenfalls dieser Gruppe angeschlossen? Ist Euch auch etwas Ähnliches wie mir widerfahren? <<

      >> Hey, du kannst ruhig die persönliche Anrede benutzen. Wir sind hier eine Art Familie, da brauchst du niemanden förmlich ansprechen, in Ordnung? Nein ich war nicht in einer Situation, wie du sie gerade durchlebst. Doch ich konnte es nicht ertragen, wie einer nach dem anderen in meinem Umfeld die Hoffnung verließ. Ich wollte nicht so enden wie sie, wollte gegen die Dunklen ankämpfen, wie, war mir egal. Also streunte ich nachts durch die Gassen, um Unschuldige zu retten und ihnen zu helfen, bis ich auf Lucia traf, die auf der Suche nach furchtlosen, neuen Mitgliedern war. Ich denke, es war Schicksal, dass sich unsere Wege kreuzten, damals, waren sie noch eine kleine Gruppe und ich schloss mich ihnen an. Und sieh nur, wie wir gewachsen sind, bald können wir den Dunklen die Stirn bieten und uns unser verlorenes Land zurückerobern. <<, ihre Augen strahlten, als sie von der Befreiung sprach. Finn sah dies alles zwar noch deutlich anders, doch wollte er Nahiri nicht die Laune verderben und lächelte zurück. Dann kam ihm ein anderer Gedanke, >> Ihr, oh ich meine du hattest mir versprochen, dass ich den Umgang mit dem Schwert erlernen werde? <<

      >> Ja, wenn du dich uns anschließt, wirst du von Schwertmeister Sadalon unterrichtet. Er ist einer der besten, er diente dem Herrscher der vereinigten Länder und bildete die Soldaten am Palast aus. Damals war er ein Freund und die rechte Hand des Herrschers. Bei der Übernahme befand er sich ebenfalls im Palast und verhalf vielen zur Flucht, vor allem dem Personal des Herrschers. Man sagt, dass er gegen ein halbes Dutzend Dunkler gekämpft hatte, damit die anderen fliehen konnten und er ging als Sieger dieses Kampfes hervor. Er erzählte uns, dass der Herrscher ihn beim Fest zur Jahreswende nicht an seiner Seite haben wollte, warum, weiß nur der Tote höchstpersönlich. Reicht dir Sadalon als Ausbilder, oder soll ich mich nach einem besseren umschauen? << Sie grinste Finn an, der sichtlich beeindruckt über die Taten des Schwertmeisters schien. >> Nein, ich denke, er wird mir genügen. <<, gab er zurück. >> Sag mal, was ist jetzt eigentlich mit den Geschichten, über dieses Viertel, die anscheinend nicht stimmen? <<

      >> Es ist ganz einfach. Lucia verbreitete sie, damit sich hier niemand umschaut und wir entdeckt werden. << Sie breitete die Arme aus, >>So haben wir hier ein ganzes Viertel für uns und können Zuflucht vor den Dunklen finden und ungestört Pläne schmieden. << Sie nahm das beschmutzte Geschirr und fing an, es abzuwaschen. >> Und, hast du schon eine Entscheidung getroffen? << fragte sie nach einigem Schweigen. >> Ja, mein Entschluss steht fest. Ich will Rache für den Tod meines Vaters und ihr könnt mir helfen. Zudem will ich euch unterstützen, im Kampf gegen die Dunklen. << sagte er entschlossen.

      Nahiri strahlte. >> Das freut mich, dann herzlich Willkommen bei den Widerständlern. << Finn rümpfte die Nase. Also war es beschlossen, er würde hier bleiben und sich der Gruppe anschließen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht würde es ihnen ja wirklich gelingen, Lucias Eid in die Tat umzusetzen. Er freute sich schon darauf, sie kennen zu lernen. Die Widerständler also. Er wunderte sich über den schlichten Namen. >> Hättet ihr nicht ein bisschen kreativer bei der Namensgebung sein können? ‘‘Die Widerständler‘‘ klingt nicht gerade nach einem bedrohlichen Namen. Wie wär’s denn mit ‘‘Krieger des Lichts‘‘, oder ‘‘Fackeln der Hoffnung‘‘? <<, überlegte Finn. Als Nahiri seine Vorschläge hörte, schmunzelte sie nur. >> Kaum in unserer Gruppe und sofort am Nörgeln. <<, amüsiert schüttelte sie den Kopf, >> Den Namen hab ich mir auch nicht ausgesucht, es war Lucias Entscheidung, diese Organisation so zu nennen und ich finde, es trifft perfekt die Absicht unserer Gemeinschaft. <<

      >> Schon, aber du musst mir zustimmen, dass sich die Dunklen bei dem Klang dieses Namens nicht in die Robe machen werden. <<

      >> Oh, keine Sorge, das werden wir schon noch einrichten. <<, erwiderte sie grimmig.

      Als sie mit dem Abwasch fertig waren, stießen sie zu den anderen in den Gemeinschaftsraum, mit dem riesigen, runden Tisch der fast den ganzen Raum für sich beanspruchte. Dort war bereits ein Würfelspiel im Gange, dass Finn nicht kannte. Interessiert beobachtete er die Spieler, bis plötzlich ein kleinerer Mann aufsprang und jubelnd seine Hände in die Luft warf >> 21 Augen, ich habe gewonnen! Dann gebt mir mal eure Einsätze! << Missmutig fischten die Verlierer jeder eine Münze aus ihren Taschen und überließen sie dem kleinen Mann, der sich immer noch diebisch freute. >> Das war das letzte Mal, dass ich mit dir spiele! <<, grummelte ein großer stämmiger Mann mit tiefer Stimme in seinen Bart, der sich Finn als Götz Stiefelbinder vorgestellt hatte.

      Er hatte sich diesen Namen merken können, da er noch nie jemanden, wie Götz gesehen hatte. Mit fast zwei Schritt überragte er jeden hier, Finn mutmaßte, dass er sich den Kopf an der niedrigen Decke stieß, wenn Götz eine aufrechte Haltung einnahm. Auch in der Breite übertraf er alle anderen, selbst Zorc kam mit seinen breiten Schultern nicht an diesen Riesen heran. Er hatte dichte, braune Haare, die sich zottelig über den Kopf verteilten, bis hinunter zum langen Bart, den Götz stolz präsentierte. Alles an ihm war etwas zu groß geraten, fand Finn, auch seine knollige Nase stach deutlich aus seinem Gesicht hervor. Ihm wollte er ganz bestimmt nicht im Kampf gegenüberstehen, und er war froh darüber, dass Götz auf ihrer Seite war.

      Anklagend ballte er eine seiner Pranken zur Faust und wies drohend auf den Gewinner, der damit beschäftigt war, seine gewonnenen Münzen zu zählen

      >> Du hast doch deine Würfel gezinkt! <<

      Abwehrend hob der Kleine die Hände, doch sein Grinsen wich nicht aus seinem Gesicht>> Na, na, was unterstellst du deinem alten Kumpel denn? Ich muss nicht betrügen, ich habe einfach nur Glück, das müsstest du langsam aber mal wissen, mein lieber Götz. << Tröstend legte er ihm seinen Arm um die Schulter. Wie wär’s mit alles, oder nichts? Dein Vermögen und mein Vermögen, überlege es dir gut. <<, er zwinkerte ihm zu.

      >> Damit du auch noch den Rest meines Geldes absahnen kannst? Nein, ich steige aus! << Götz verschränkte die Arme vor der Brust und warf einen düsteren Blick in die Runde. Der Kleine zuckte mit den Schultern >> Na gut, ich will dich ja nicht zu deinem Glück zwingen. << Dann wandte er sich an Finn und Nahiri >> Ah, dies ist also dein kleiner Freund, den du uns mitgebracht hast, Nahiri? Du musst wissen, solche Neuigkeiten verbreiten sich immer wie ein Lauffeuer. Du kannst mich Julius nennen. Möchte einer von euch Beiden vielleicht mitspielen? Jetzt, da mein Freund Götz nicht mehr mitspielt, ist wieder genug Platz am Tisch. <<

      >> Willst du damit etwa sagen, dass ich dick bin? <<, grollte es bedrohlich hinter Julius. Dieser winkte ab >> Mein lieber Götz, nie würde ich so etwas behaupten. <<, lächelte er verschmitzt.

      >>Das will ich ja wohl auch hoffen. << gab der Angesprochene beleidigt zurück.

      >> Also, spielt ihr mit? <<, fragte Julius abermals.

      >>Jeder von uns weiß, dass man dich nicht schlagen kann, Julius. Mit deinem Glück lege ich mich nicht an. <<, erwiderte Nahiri, womit alle Augen gespannt auf Finn lagen, der bis jetzt noch nichts gesagt hatte. Verlegen murmelte er

      >> Nun gut, ein Spiel wird ja wohl nicht schaden. <<

      >>Schön! <<, strahlte Julius, <<Nimm dir einen Stuhl und den Becher mit den Würfeln und setzte dich zu uns! Du bist mit den Regeln vertraut? << Finn verneinte, Julius sah ihn erst mit entsetzten Augen an, fing aber dann an, ihm die Regeln zu erklären >>Also schön, mir ist zwar noch niemand untergekommen, der 21 nicht kennt, aber irgendwann gibt es wohl immer ein erstes Mal. Also, Ziel des Spiels ist es, so nah wie möglich an 21 zu kommen. Jeder Spieler wirft seine sechs Würfel nacheinander, die nur er sehen kann. Jetzt muss man überlegen, ob man nahe genug an 21 ist und kann entweder setzen, weitergeben, oder aussteigen. Zudem kannst du, wenn

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