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Die Legende der Aspekte. Jonas Schwarz
Читать онлайн.Название Die Legende der Aspekte
Год выпуска 0
isbn 9783742791511
Автор произведения Jonas Schwarz
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Mit einem triumphierenden Lächeln wandte sich Xian zu ihm >> Wie du siehst, habe ich dir zwei meiner Freunde mitgebracht, bei denen du in Zukunft herumlungern kannst, vorausgesetzt, sie lassen dich am Leben. << höhnte er. >> Übrigens, deiner Mutter habe ich erzählt, dass du bei einem Raubüberfall gestorben wärst, die Gute trauert schon um dich. Jetzt hat sie nur noch mich, aber ich werde sie nicht enttäuschen, oh nein! << abermals zeigte Xian seine Zähne.
>> Eines Tages wirst du für deine elenden Taten büßen, darauf gebe ich dir mein Wort! << stieß Darian mit zusammengepressten Lippen hervor. Voller Zorn versuchte er sich von seinen Ketten zu befreien, die sich nur noch mehr in seine ohnehin schon schmerzenden Gelenke bohrten und Darian aufschreien ließ.
Kopfschüttelnd drehte sich Xian zu den Dunklen, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatten. >> Ihr könnt ihn mitnehmen, ich habe keine Verwendung für ihn. Ich hoffe, er leidet! << Stumm nickten die Kreaturen und erlösten ihn von seinen Fesseln. Endlich wieder frei, strich er sich über seine wunden Gelenke, doch Zeit zur Erholung blieb ihm nicht. Sofort spürte er eine schwere Hand auf seiner Schulter, die ihn unsanft nach vorne drückte. Ein Dunkler beugte sich drohend zu ihm hinunter. >> Je weniger du dich wehrst, desto weniger wird es schmerzen. << versprach er mit tiefer Stimme. Widerwillig und ohne Xian eines Blickes zu würdigen ließ er sich von seinen Wächtern hinein in den Gang hinter das Regal führen. Dann kratzte die geheime Tür wieder über dem Boden und es wurde stockduster. Den Dunklen schien das nicht zu stören und unbeeindruckt trieben sie ihn im gleichen Tempo voran. Also konnte er nun sicher sein, dass sich die Gerüchte über die Kreaturen aus dem Ödland als Wahr erwiesen. Tatsächlich konnten sie im Dunkeln genauso viel erkennen, wie bei Tageslicht. In seinen Augen wurden Tyrannus Schergen dadurch noch gefährlicher und bedrohlicher als ohnehin schon. Er hatte gehört, dass sie alle einmalige Schwertkämpfer waren, kaum zu besiegen. Zudem waren sie schnell und leise, wie der Wind und konnten unglaublich hoch und weit springen. Ihm kamen noch weitere überragende Eigenschaften in den Sinn und das machte seine Situation umso hoffnungsloser.
Widerstandslos ließ er sich weiter durch die dunklen Gänge treiben, welche allmählich nach oben führten. Er war ziemlich beeindruckt von diesem Tunnel. Ob Xian ihn gefunden oder selbst gegraben hatte?
Allmählich wurde es heller und der Weg endete abrupt vor einer Holzwand. Ohne Zögern trat einer seiner Bewacher vor und legte seine Hand auf das Holz, welches sich wie von Geisterhand zur Seite schob und ein verlassenes Zimmer preisgab. Schweigend betrat das Grüppchen den Raum und Darian musste seine Augen zusammenkneifen, damit er nicht von dem hellen Schein der Sonne geblendet wurde, die schon hoch am Himmel stand. Auch die Dunklen schienen sich erst an das Licht gewöhnen zu müssen, denn auch sie hielten kurz inne und zogen ihre Kapuzen tiefer ins Gesicht.
Er war länger als gedacht in Xians Gefangenschaft gewesen, wie sich nun herausstellte und er wurde immer hungriger. Als sie ihren Weg fortsetzen, stellte er verblüfft fest, dass die Gasse verlassen war. Normalerweise herrschte im Armenviertel reger Betrieb, doch hier waren die Häuser heruntergekommen und die Fenster verrammelt. Überall türmte sich Abfall und Schrott und keine Menschenseele war hier anzutreffen. Unbeirrt setzten die Dunklen ihren Weg fort durch ein regelrechtes Labyrinth aus kleinen, schmalen Gängen, die Darian überhaupt nicht kannte. Dann ging ihm ein Licht auf. Handelte es sich hierbei vielleicht um das verlassene Armenviertel, in dem es des Nachts spuken sollte? Auch hielten viele Bewohner der Stadt dieses Viertel für verflucht und man munkelte, dass das Böse hier sein Unwesen trieb. So hatte man nach und nach dieses Viertel verlassen und sich ein neues Quartier errichtet und schließlich war das neue Armenviertel entstanden. Ihn hatte es nie wirklich interessiert, was über diesen Teil der Stadt gesagt wurde, jedoch hatte er auch nie den Drang verspürt, es zu erkunden, er musste sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen.
Nach etlichen weiteren Gassen, in denen immer das gleiche Bild herrschte, gelangten sie schließlich zurück in den bewohnten Teil der Stadt und schlagartig wimmelte es vor Menschen. Als sie die Dunklen und ihn bemerkten, wichen sie erschrocken zurück, um ihnen nicht in die Arme zu laufen und mitleidige Blicke lagen auf ihm.
Darian wusste, dass er keine Hilfe erwarten konnte, zu groß war die Angst, selbst in Gefangenschaft zu geraten, oder den Zorn auf sich zu ziehen. Die meisten waren sowieso schon so weit gebrochen, dass sie nicht im Traum daran dachten Widerstand zu leisten. Wiederwillig gestand er sich ein, dass er nicht entkommen konnte. Die Dunklen würden ihn zu Tode foltern, aus seiner ausweglosen Lage gab es kein Zurück mehr. Ein letztes Mal wandte und drehte er sich vergeblich in den Klauen der Monster. Er konnte sich nicht befreien, also ließ er sie gewähren.
Sie schleppten ihn weiter zu dem Hinrichtungsplatz, an dem das Gefängnis und der Hauptsitz der Dunklen grenzten. Tyrannus hatte ihnen die Aufsicht über die Stadt erteilt, er selbst hatte seinen Sitz im Palast, unweit der Stadt auf einem Hügel. Sie führten ihn vorbei an den Galgen, an denen Verbrecher und Gesetzlose wegen ihrer Missetaten aufgehängt wurden. Manch einer freute sich auf dieses fast schon tägliche, makabere Ereignis.
Zielstrebig zogen sie ihn in Richtung Gefängnis. Vielleicht würde er auch öffentlich hingerichtet werden, nachdem seine Peiniger ihren Spaß mit ihm gehabt hatten, obwohl er unschuldig war. Darian verwettete sein letztes Hemd darauf, dass die meisten die dort saßen nicht schuldig waren, sondern ebenfalls bloß unglücklich geschnappt worden waren. Zur falschen Zeit am falschen Ort, wie man so schön sagte, genau wie er.
Eine Welle des Gestanks empfing ihn, als sie das kleinere Gebäude neben dem Rathaus betraten. Sie passierten zwei Wächter die ihnen zunickten und gingen einen düsteren Gang mit vielen Zellen rechts und links entlang. Eine Welle des Gestanks umfing ihn. Es roch nach Schweiß, Fäkalien und Verwesung und aus manchen Zellen drangen verzweifelte Rufe zu ihm, die um Essen, Hilfe und Erlösung flehten.
Auch Darian ließ sich von dieser Verzweiflung anstecken und ließ seinen Kopf auf die Brust sinken. Unsanft wurde er in eine Zelle geschubst, mit einem Knall fiel die Tür ins Schloss und er war allein.
Darian begutachtete seine ungemütliche Unterkunft. Ein vergittertes kleines Fenster oberhalb der Wand spendete fahles Tageslicht, ansonsten lag etwas fauliges Stroh auf dem Boden verteilt. Seufzend ließ er sich an einer dicken Steinmauer nieder und wartete auf sein Ende.
Zur gleichen Zeit weinte Finn über den Verlust seines Vaters. Nachdem die drei unbekannten Personen ihn vor dem Dunklen gerettet hatten, war er ohne ein Wort des Dankes wieder durch die Gassen gerannt, um seinem Vater beizustehen. Als er ihn schließlich fand, waren seine Gegner verschwunden und Meister Hiram lag reglos auf dem Boden. Er war neben ihm auf die Knie gesunken, hatte Verzweifelt nach einem Lebenszeichen gesucht, doch das Herz seines geliebten Vaters stand still. Blut hatte sich auf dem Boden ausgebreitet und durchtränkte seine Hose, doch das war Finn egal. Die Trauer brach wie eine Flut über ihn herein und drohte ihn fortzureißen und zu ertränken. Er brach in ein lautes Schluchzen aus und blieb reglos neben der Leiche seines Vaters sitzen. Er wusste nicht mehr wie lange er dort gesessen hatte. Irgendwann hatten die drei Personen ihn gefunden und von Hiram weg gezehrt und nur mit vereinten Kräften war es ihnen gelungen, Finn zurück zur Schmiede zu bringen. Keiner sagte ein Wort, doch sie blieben bei dem Jungen, der in dieser Nacht seinen Vater verloren hatte. Bis zum Morgen weinte Finn über den schrecklichen Verlust, dann raffte er sich zusammen und presste ein leises Wort des Dankes hervor.
Die drei Personen, zwei Männer und eine Frau, setzen sich zu ihm. Alle Drei schienen ebenfalls sehr mitgenommen über den Tod von Hiram, immer wieder schüttelten sie nur die Köpfe.
Später, es war bereits Mittag, brach Finn das Schweigen >> Was wolltet Ihr diese Nacht von un… << er schluckte und unterdrückte einen weiteren Schluchzer >>… mir? << Tröstend legte die Frau ihm einen Arm um seine Schulter und zog ihn liebevoll zu sich. Finn ließ sie gewähren. >> Dein Vater machte