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Die Legende der Aspekte. Jonas Schwarz
Читать онлайн.Название Die Legende der Aspekte
Год выпуска 0
isbn 9783742791511
Автор произведения Jonas Schwarz
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
>> Na warte, dir werd ich es zeigen! Gebt mir einen Becher, ich glaube ich muss unser kleines Glücksschwein mal ausnehmen! <<, entschlossen zog Götz seinen Stuhl wieder an den Tisch und kramte eine Münze aus seiner Tasche hervor und knallte sie vor Julius Augen auf den Tisch. Gelassen sah er auf die Münze herab >> Mit einer Münze willst du mich ausnehmen? <<, fragte er amüsiert. >> Du musst wissen, ich bin ein sehr volles Schwein. <<, grinste er und schüttelte zum Beweis eine seiner Taschen, in der es rasselte. Doch auch Götz ließ sich davon nicht beeindrucken >> Spielen wir nun, oder bist du zu feige? <<
>> Also gut, Finn, du darfst anfangen. << sagte Julius. Zögerlich legte der Junge eine Münze auf den Tisch und warf seinen ersten Würfel. Vier Augen, damit konnte er erst mal zufrieden sein. Nun war Julius am Zug. Als er weiter gab, grinste er schon wieder über beide Ohren, was nichts Gutes bedeuten konnte. Finn rechnete kurz, und kam zu dem Schluss, dass er mindestens vier Würfel benötigte, um auf die vorgegebene Punktzahl zu kommen. Seine nächste Augenzahl war eine Eins und enttäuscht gab er abermals weiter und die Runde verging, ohne, dass jemand etwas setzte. Seine nächsten beiden Zahlen waren eine weitere vier und eine sechs, somit hatte er fünfzehn Punkte insgesamt und konnte mit dem fünften Würfel bereits 21 erreichen. Beherzt setzte er eine weitere Münze, Julius erwiderte seinen Einsatz und auch die anderen zogen mit. Eine dritte vier erschien und Finn erhöhte abermals. Das wurde Götz zu viel, der murrend ausstieg, genau, wie alle anderen, bis auf Julius. Er konnte schon fordern, dass sie jetzt aufdeckten, doch Finn entschied sich dagegen und würfelte als letztes eine drei und war somit bei 22 Punkten, was ihn innerlich aufjubeln ließ. Auch Julius schöpfte alle seine Würfel aus und schien zufrieden, mit seinem Ergebnis.
>> Dann zeig mal, was du hast, forderte der kleine Mann neben ihm und gespannt richteten sich alle Blicke auf seinen Becher, den er anhob und seine 22 Augen präsentierte. Respektvoll nickte er ihm zu und enthüllte sein Ergebnis, dass 20 Augen offenbarte. >> Gleichstand also. <<, grinste er und zog die Hälfte des Gewinns zu sich. >> Nicht schlecht für einen Anfänger <<, brummte Götz, >>Noch so ein weiterer Glückspilz, der uns ausnehmen wird, wie eine Gans. << Er schüttete den Kopf und erhob seine massige Gestalt. Wieder verschränkte er seine muskelbepackten Arme und stampfte in die Küche.
>> Keine Sorge, wenn Götz verliert, hat er immer schlechte Laune, doch die verfliegt mit der Zeit. Du wirst schon noch sehen, dass man mit diesem Bär von einem Menschen viel Zeit verbringen kann, glaub mir. <<, versicherte Julius Finn, der zögerlich den Rest des Einsatzes verstaute.
Der Junge hatte gar nicht mitbekommen, dass Nahiri aufgestanden war und sich gerade eindringlich mit Zorc unterhielt und immer wieder besorgt zu ihm hinüber sah. Als sie seinen Blick bemerkte, dankte Nahiri ihrem Gesprächspartner und eilte zu ihm, der sie fragend anschaute. >> Kann ich dich kurz mal sprechen, Finn? <<, fragte sie ihn nervös und wortlos zogen sich die Beiden in ein kleines Bad zurück, wo Finn sie erwartungsvoll anschaute. Nahiri blickte nur finster auf den Boden, als sie anfing, zu sprechen >> Dein Freund Darian ist heute nicht in der Schmiede aufgetaucht, stattdessen, suchten die Dunklen das Gebäude auf und verwüsteten alles, was nicht Niet und Nagelfest war. << Finns Magen zog sich erneut zusammen, eine schlimme Befürchtung breitete sich in ihm aus, doch er wollte Nahiri nicht unterbrechen.
>> Wir machten uns Sorgen um deinen Freund, also fanden wir seinen Wohnort heraus, wo ein Mann, ich vermute sein Vater, uns berichtete, dass Darian auf dem Heimweg letzte Nacht von Räubern ermordet worden sei. Vor allem seine Mutter war am Boden zerstört. <<
Wütend und den Tränen nahe, auch noch seinen besten und einzigen Freund, den er je gehabt hatte, zu verlieren, sackte er resigniert zu Boden. Doch sie war noch nicht fertig. >> Aber es stellte sich als eine Lüge heraus, es gibt keine Räuber in der Stadt, wie du weißt. Es ist nur ein Gerücht, dass wir verbreitet haben. <<
>> Aber was ist dann mit ihm geschehen? << fragend schaute Finn zu ihr hoch. Hoffnung keimte in ihm auf, dass Darian vielleicht doch noch lebte. Wenn dem so wäre, würde er alles in seiner Macht stehende tun ihn zu finden. >> Wir vermuten, dass die Dunklen ihn geschnappt haben und er sich nun im Gefängnis befindet, wo sie ihn foltern. Die Dunklen töten einen nicht sofort, sondern vergnügen sich erst an seinem Leid und Schmerz. Also kann es durchaus noch sein, dass Darian noch lebt. <<, stellte sie grimmig fest.
Ins Gefängnis zu kommen, würde schwer sein, vermutete Finn, der sich entschlossen aufraffte. Doch er musste es versuchen. Er hatte ihn schon Mal im Stich gelassen, das würde nicht noch einmal passieren. Nahiri erkannte den entschlossenen Gesichtsausdruck des Jungen und nickte ihm zu. >> Wusste ich es doch, dass du versuchen willst, ihn zu retten. <<, sagte sie, als ob sie seine Gedanken gelesen hatte. >> Ja, ich will es versuchen, obwohl ich nicht weiß, wie ich das anstellen werde. <<
>> Dann gehen wir wohl besser Mal zu Lucia. Schwierige Unterfangen sind ihr Spezialgebiet! << Sie lächelte grimmig, streckte zuversichtlich ihre Hand hervor und führte ihn zu einer, der verschlossenen Türen, hinter der sich die privaten Räume der Anführerin befanden.
Kapitel 5 Das Gefängnis
Ein halbes Dutzend vermummte Gestalten eilten durch die Schatten der Nacht. Ihr Ziel war das Gefängnis von Salyach am Hinrichtungsplatz. Unter den Personen befand sich auch Finn, der vor Aufregung oder Kälte- er konnte es selber kaum einschätzen am ganzen Leib zitterte. Zwar hatte er unter seinem Kettenhemd, das er mitsamt Schwert und anderen Rüstungsteilen aus der Waffenkammer der Widerständler hatte, noch ein Unterrock an, doch trotzdem nagte die Kälte bereits an seinen Knochen. Er zog das unauffällige schwarze Gewand enger um sich und folgte den Anderen um die nächste Biegung.
Seine Gedanken kreisten immer noch bei seinem Gespräch mit Lucia und Nahiri. Er war froh gewesen, dass sie ihn bei seinem Versuch, Darian aus dem Gefängnis zu befreien, unterstützen wollten. In Ruhe hatte die Gründerin der Organisation ihm zugehört, nur ab und zu hatte sie ihn unterbrochen und nachgehakt. Schon als Nahiri die Tür zu ihren Gemächern geöffnet hatte, spürte er ihre Persönlichkeit, die den ganzen Raum zu durchdringen schien. Als sie ihn bemerkte, hatte sie gelächelt und sich von ihrem Stuhl erhoben, der an einem großen schweren Tisch stand. Darauf lagen eine Menge beschriebene und unbeschriebene Pergamente mit denen er nichts anfangen konnte. Ihre Stimme war nicht sehr laut, aber das musste sie auch nicht sein, stellte Finn fest. Freundlich, aber bestimmt, hatte sich ihm Lucia Goldnadel vorgestellt, sich an den großen Tisch gesetzt und Finn hatte angefangen zu berichten. Als er vom Tod seines Vaters sprach, zeigte Lucia Mitgefühl und teilte ihm ihr Bedauern mit. Über seinen Vater zu reden, kostete Finn viel Kraft, noch immer trauerte er über diesen großen Verlust, dem ihn die Dunklen beschert hatten.
Als er ihr am Ende von Darians Gefangennahme erzählte, die Nahiri ebenfalls bestätigte, hatte Lucia zugestimmt ihm zu helfen und startete direkt mit den Vorbereitungen. Sie wollten zu sechst gehen und als Lucia nach Freiwilligen gefragt hatte, war Julius der Erste gewesen, der sich mit erhobener Hand und stolz vorgestreckter Brust, grinsend gemeldet hatte. Auch der bullige Götz hatte sich der Gruppe angeschlossen, mit der Begründung, dass er endlich mal wieder raus aus diesem Irrenhaus an die frische Luft musste. Auch Nahiri hatte schon vorher eingewilligt, Finn bei seinem Rettungsversuch zu begleiten und die letzten beiden Plätze füllten Zorc und ein junger schlaksiger Mann, der Sid genannt wurde. Später hatte Lucia ihn nochmals zu sich gebeten und ihm mit großem Bedauern mitgeteilt, dass er im Quartier bleiben sollte. Zuerst war Finn enttäuscht gewesen, danach entschlossen, Lucia vom Gegenteil zu überzeugen. Letztendlich willigte sich dann doch ein, da er der Einzige war, der Darian identifizieren konnte, falls dieser nicht mehr bei Bewusstsein war, oder aus anderen Gründen nicht antworten konnte.
Dann hatte Lucia noch eine andere Truppe aufgestellt,