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Schlag doch zu! Autobiografie. Harald Fiori
Читать онлайн.Название Schlag doch zu! Autobiografie
Год выпуска 0
isbn 9783738095890
Автор произведения Harald Fiori
Издательство Bookwire
Ahmed erklärte, dass Herr Kraft ihn mehrfach immer wieder aufgefordert hätte, es ihm doch endlich zu zeigen.
„Seit Tagen spricht mich Herr Kraft immer wieder an. Dann sagt er, deine Mutter ist doch Putzfrau. Sie sollte lieber zu Hause aufpassen, dass alles in Ordnung ist. Aber dazu hat eine Putzfrau wohl keine Zeit! Immer wieder habe ich ihm gesagt, er solle damit aufhören. Er solle meine Mutter nicht beleidigen. Meine Mutter wäre keine Putzfrau , sie wäre eine ordentliche Frau. Bei uns in der Familie wäre keine Putzfrau. Vielleicht wäre seine Mutter ja eine Putzfrau! Manchmal habe ich auch gar nicht geantwortet, damit er mir nichts anhängen konnte. Jedenfalls lasse ich mir nicht gefallen, dass er immer meine Mutter beleidigt“, erklärte Ahmed leidenschaftlich.
Auch an dem Tag wieder hätte er ihm leise zugerufen: „Na dann komm doch, du Bastard, wenn du dich traust. Jetzt ist doch keiner da, jetzt kannst du doch endlich beweisen, was du für ein Held bist. Komm her, ich bin ganz allein!“
Ja, und da hätte er rot gesehen und wäre auf Herrn Kraft losgegangen. Aber in dem Augenblick wären ja die blöden Weiber aus der zehnten um die Ecke gekommen. Die hätten sich dann zwischen ihn und Herrn Kraft gestellt. Sonst hätte er dieses Mal wirklich Herrn Kraft verprügelt, weil er einfach nicht mehr ertragen konnte, immer und immer wieder von Herrn Kraft in dieser Form angegangen zu werden.
Natürlich stritt Herr Kraft vehement ab, dass er den rabiaten Flegel überhaupt angesprochen hätte, er wüsste doch, wie diese ungebildeten Menschen mit dieser Mentalität aus dem Libanon reagierten. Schon deshalb hätte er alles vermieden, was den Jungen irgend wie hätte provozieren können. Alle versammelten Lehrerinnen und Lehrer glaubten ihm, nur ich nicht, ich glaubte dem Jungen.
Auch die Zeugenaussagen der Mädchen bestätigten eigentlich nicht, dass Herr Kraft nicht der Urheber des eskalierten Streites war. Die Mädchen hatten vor der Konferenz auf Wunsch von Herrn Kraft ausgesagt. Danach hatte Herr Kraft sie gebeten, in seiner Nähe zu bleiben, weil er einen Angriff von Ahmed befürchtete. Er begründete seine Angst damit, dass andere Schüler ihn gewarnt hätten. Es wurde nicht geklärt, welche Schüler das gewesen sein sollten.
Die Mädchen hatten also wenige Schritte hinter Herrn Kraft direkt hinter der Ecke aufgepasst, hätten aber nicht das geringste Wort gehört aus dem Munde von Herrn Kraft, bis er gerufen hätte: „Hilfe, der Ahmed will mich verprügeln!“
Ja, und dann wären sie halt dazwischen gegangen und hätten Mühe gehabt, den Ahmed zu beruhigen, der immer wieder versucht hätte, auf Herrn Kraft loszugehen.
Ich glaubte Ahmed immer noch jedes Wort.
Nicht so aber die versammelte Lehrerkonferenz. Ahmed wurde der Schule verwiesen und hatte keine Chance mehr, in Kürze einen Schulabschluss zu erwerben. Da half auch mein Einwand nicht, dass wir doch dem Jungen wenigstens die Möglichkeit eröffnen sollten, an einer anderen Schule den Schulabschluss zu erhalten. Ahmed war nicht mehr schulpflichtig, weshalb ihn auch eine andere Schule nicht nehmen musste.
Die Emotionen waren hoch gegangen während der Konferenz. So war es nicht verwunderlich, dass sich einige Lehrerinnen und Lehrer noch zu einem Gespräch fanden im Lehrerzimmer, obwohl es schon spät abends war.
Kopfschüttelnd diskutierten einige darüber, dass Ahmed sich so aufgeregt hätte, wenn jemand behauptete, seine Mutter wäre eine Putzfrau. Schließlich wäre es doch nicht unehrenhaft, sich mit Putzen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich meinte, dass er vielleicht zu stolz wäre auf seine Familie und deshalb nicht haben könnte, dass ausgerechnet seine Mutter einer so niedrigen Arbeit nachginge.
Na, da hatte ich wohl wieder ins Fettnäpfchen getreten. Frau Langer regte sich auf, wie ich denn wagen könnte, das Putzen als niedrige Arbeit zu bezeichnen. Ihre eigene Mutter wäre Putzfrau gewesen und sie selbst wäre stolz darauf. Schließlich hätte der Fleiß ihrer Mutter dazu geführt, dass sie hätte studieren können!
Mich machte diese Diskussion nachdenklich. Ich überlegte, wo denn meine eigenen Wurzeln lagen und ob meine Mutter wohl jemals gewollt hätte, dass sie selber sich als Putzfrau verdingen musste.
Die Wurzeln eines Lehrers
Geboren wurde ich am Sonntagmorgen, dem 02. Februar 1941, um 04.52 Uhr. Ob und wieweit das Geburtsdatum für einen typischen Lehrer von Bedeutung ist, kann ich leider wirklich nicht genau beurteilen, weiß allerdings, dass von den vielen tausend Lehrerinnen und Lehrern bestimmt nicht sehr viele am gleichen Tage und zur gleichen Stunde Geburtstag haben.
Das lässt natürlich den Schluss zu, dass ein Geburtsdatum für das Typische eines Lehrers nicht unbedingt ausschlaggebend sein muss.
Andererseits ist nicht nur in der Astrologie bekannt, dass die Geburtsstunde eines Menschen sehr bedeutend sein kann für seinen Charakter und für seinen beruflichen und sonstigen Werdegang.
Das Sternzeichen für Menschen, die in der Zeit zwischen dem 20. Januar und dem 19. Februar geboren sind, ist der Wassermann. Unter diesem Sternzeichen wurden bekannte Persönlichkeiten geboren, deren Weisheiten und Charaktere sicher auch zu einem künftigen Lehrer passen:
August Strindberg, geb. 22. Januar 1849 „Beneide niemanden, denn du weißt nicht, ob der Beneidete im Stillen nicht etwas verbirgt, was du bei einem Tausche nicht übernehmen möchtest.“
Francis Bacon, 22. Januar 1561 „ In der Nächstenliebe gibt es kein Übermaß.“
Gotthold Ephraim Lessing, 22. Januar 1729, “Gestern liebt ich, heute leid ich, morgen sterb’ ich, dennoch denk ich heut und morgen gern an gestern.“
Johann Gottfried Seume, 29. Januar 1763, „Das Los des Menschen scheint zu sein: nicht Wahrheit, nicht Freiheit und Gerechtigkeit und Glückseligkeit, sondern Ringen danach.“
Romain Rolland, 29. Januar 1866, „Das schlimmste Übel, an dem die Welt leidet, ist nicht die Stärke der Bösen, sondern die Schwäche der Besseren."“ Emanuel Swedenborg, 29. Januar 1688, Das Gewissen ist Gottes Gegenwart im Menschen.“
Thomas Morus, 7. Februar 1478, „Viele Menschen erkaufen sich die Hölle mit so großer und schwerer Arbeit, dass sie sich mit der Hälfte den Himmel hätten erkaufen können.“
Charles Dickens, 7. Februar 1812, „Nichts in der Welt wirkt so ansteckend wie Gelächter und gute Laune.“
John Ruskin, 8. Februar 1819, „Wir können stets fühlen, was recht, aber nicht immer wissen, was möglich ist.“
Berthold Brecht, 10. Februar 1898, „Ja, renn nur nach dem Glück, doch renne nicht zu sehr, denn alle rennen nach dem Glück, das Glück rennt hinterher.“
Abraham Lincoln, 12. Februar 1809, „Du kannst die Leute eine Zeitlang zum Narren halten, du kannst sie lange zum Narren halten, aber du kannst sie nicht für immer zum Narren halten.“
Talleyrand, 13. Februar 1754, „Frauen verzeihen manchmal einem Mann, der eine günstige Gelegenheit erzwingt, aber sie verzeihen niemals einem Mann, der eine solche nicht wahrnimmt.“
Zum Wassermann gehören folgende Zeichen und Elemente:
Planet: Uranus, Element: Luft, Metall: Uran, Farbe: Blau, Blume: Narzisse, Glückstag: Samstag, Glückszahl: Sieben, Edelsteine: Citrin, Saphir, Amethyst.
Zum Thema „Liebe“ gilt: Der im Wassermann-Zeichen geborene Mensch braucht Rat und Unterstützung und die Wärme eines liebenden Partners, um selbst den inneren Frieden zu finden. In der Liebe ist er sehr anspruchsvoll und kann sich deshalb vielfach erst in späteren Jahren zur Ehe entschließen, die öfters wechselnden Bedingungen unterworfen ist. Er fühlt sich vor allem hingezogen zu Widder, Waage, Schütze und Zwillinge.
Sein Charakter wird so beschrieben:
Der Wassermann-Typ ist ein