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nicht in den

       Texten der M a l t e s . S t u d i e n oder bei direktem

       Zitieren aus diesen Texten); s. ferner namentlich die

       Anm. 2 auf S. X u . XI.

       6 Zur Geschichte der Aufzeichnung dieser zehn Märchen:

       Im Jahre 1897, wo ich schon einmal kurze Zeit auf

       Malta weilte, bat ich Herrn Professor T o n n a -

       B a r t h e t in La Valletta, er möchte mir von Schulkindern

       für Geld und gute Worte Volksmärchen aufzeichnen

       lassen. Mein werter Freund sandte mir nach

       einiger Zeit ein Manuskript volkstümlicher Erzählungen

       nach Deutschland, das, wie er mir schrieb, eine

       gebildete junge Dame in La Valletta niedergeschrieben

       habe, die ihren Namen jedoch durchaus nicht genannt

       wissen wolle. Später (1903) erfuhr ich, dass die

       Dame mittlerweile gestorben sei und dass diese Märchen

       nach der Erzählung alter Frauen in La Valletta

       gesammelt worden seien. Ich habe mir dann das Manuskript

       (von dem ich übrigens nur einen Teil in

       Kopie auf die vorjährige Reise mitgenommen hatte)

       in La Valletta von verschiedenen Leuten vorlesen und

       interpretieren lassen. – In diesen Stücken merkt man

       an nicht wenigen Stellen doch wohl die Redigierung

       von seiten einer gebildeten jungen Dame; die ersten

       Nummern kommen mir so ganz und gar nordeuropäisch

       vor, dass ich beinahe meinen möchte, die Aufzeichnerin

       habe manchmal unter der Einwirkung der

       Lektüre italienischer, englischer und französischer

       Märchenbücher ihre Aufzeichnungen gemacht.

       7 Sonderbar – und dabei manchem für die Lösung der

       Herkunftsfrage der betr. Stücke gewiss als wichtig erscheinend

       – ist die Tatsache, dass an manchen Stellen

       der Texte das italienische Sprachelement sich ganze

       Sätze erobert. So finden wir im Märchen Nr. XXVI

       (»Die sieben krummen Zitronen«) die italienischen

       Sätze B u o n g i o r n o , b a r b a ! (= Guten Tag,

       Weissbart!) und C h e b e l l a g i o v a n e ! (= was

       für ein schönes Mädchen!); zur Aussprache der betr.

       Worte im Munde des maltesischen Erzählers s. die

       beiden Stellen im Texte der Maltes. Studien 50, 32

       und 51, 36. Genau betrachtet ist dies für den genannten

       Zweck aber doch kaum beweiskräftig, denn man

       kann derartige, rein aus italienischem Sprachgute zusammengefügte

       Sätze gelegentlich in der gewöhnlichen

       Rede – ausserhalb des Märchenvortrags – zu

       hören bekommen.

       8 Wir zählen hier die sich in den Prosastücken unserer

       Sammlung vorfindenden P e r s o n e n n a m e n

       auf; wie wir schon vor. S. Anm. 1 bemerkten, bedienen

       wir uns dabei im allgemeinen der italienischen

       Schreibweise.

       N a m e n m ä n n l i c h e r P e r s o n e n :

       S e p p i ( Z e p p i , G i u s e p p i , G i ù s oder die

       schriftgemässe Form G i u s e p p e ), T i l l u (Karitativ

       von Domitillo); G u t t u (K.v. Agosto); G i a n n i

       (K.v. Giovanni); bemerke hier auch P e z z o l a t o

       (bezw. P e z z u l a t u ), den Helden von Gedicht 22

       (die Bedeutung des Namens ist: »der in kleine Stücke

       Zerschnittene.«) Ferner: Faratsch in XXI (bed. »Zeitvertreib

       «), B o c c i a (bed. »Kugel«, d.h. speziell

       »Spielkugel«, und ist – s. Märchen I – mit »Kugel-

       chen« übersetzt worden), Graf (von) E r f e s c h (mit

       deutschem sch; der Malteser würde C o n t e t a

       G h e r f e x schreiben; der Bedeutung nach ist Gherfex

       wohl der Imperativ Singularis eines heute nicht

       mehr gebräuchlichen Verbs und bedeutet »Wühlerecht

       «), Q a m a r (in maltes. Orthographie; es bedeutet

       »Mond« und wird so von uns in Märchen II und

       XIII übersetzt) und endlich G i a h a n (wir ziehen

       hier vor, Dschahan zu schreiben; über den Namen s.

       schon Anm. 2 auf S. VII und den Text dazu).

       N a m e n w e i b l i c h e r P e r s o n e n : M a r -

       g h e r i t a , A n g i o l i n a , C a t e r i n a , G i a n -

       n i n a , V i t t o r i a und namentlich M a r i a (zum

       Namen in der gegebenen Fassung und in der Form

       M á r i oder M á r ü i siehe, wie zum Namen G i u -

       s e p p i - S e p p i , noch speziell Anm. 1 der nächsten

       Seite und die Stellen im Texte dazu); ferner D i a -

       m a n t i n a (»die Diamantene«), L e i l a (»Nacht«),

       K e i l a (wir zogen deutsches k dem ital. ch vor;

       K e i l a ist augenscheinlich nur Reimform zu

       L e i l a ; es handelt sich um Märchen VIII),

       S c h e m s c h (»Sonne«; sch wie im Deutschen) und

       S b u l i d - d e h e b (wie man in der konventionellen

       Orthographie des Maltes. schreiben würde; Bedeutung:

       »Goldähre«, wie wir auch in dem betr., dem

       VII. Märchen, übersetzen).

       Die Namen P e z z o l a t o , B o c c i a ,

       E r f e s c h , Q a m a r , D i a m a n t i n a , L e i l a

       nebst K e i l a , S c h e m s c h und S b u l i d -

       d e h e b sind natürlich reine Phantasienamen bezw.

       Agnomina.

       9 Die Namen haben in diesem Gebrauche fast immer

       die Formen S é p p i und M á r i (od. M á r ü i ).

       10 In Nordafrika wird ein dem Rufenden unbekannter

       Mann (wenn er augenscheinlich Muslim ist) meistens

       mit dem Namen Mh.

       ámmed angerufen, – vielleicht

       auch sonst im Orient.

       11 Wir sehen hier davon ab, dass wir oben S. VI Z. 1

       die Erzählung Nr. XXX (um die es sich hier handelt)

       als auf ein wahres Vorkommnis zurückgehend bezeichnet

       haben; wir haben diese Charakterisierung der

       Erzählung a.a.O. auch nicht als die einzig mögliche

       hingestellt.

       12 J o h n K o c h , Die Siebenschläferlegende, ihr

       Ursprung und ihre Verbreitung. Leipzig 1883.

      

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