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Maltesische Märchen Gedichte und Rätsel. Dr. Hans Stumme
Читать онлайн.Название Maltesische Märchen Gedichte und Rätsel
Год выпуска 0
isbn 9783742750839
Автор произведения Dr. Hans Stumme
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
angelegen sein lassen, da ja an poetischen Erzeugnissen
schon sehr reichliches Material gedruckt
(in B o n e l l i s erwähnten trefflichen Schriften oder
in denen eingeborener Autoren; vgl. B.'s bibliographische
Zusammenstellung im Suppl. period. IV, S. 60
f.) vorlag. Übrigens entspricht unser Ged. 1 den Versen
5–8 von Ged. 13 (S. 81), bei B o n e l l i in
Suppl. per. IV, unser Ged. 6 dem Ged. 6 B.'s ib. S.
83 und unser Gedicht 35 dem Ged. 14 B.'s ib. S. 84,
und zwar ziemlich genau.
Auf die Rätsel m e i n e r Sammlung brauche ich
mich nicht weiter einzulassen; auch bei ihnen liegt
Verschiedenheit des Herkunftsortes vor (Nr. 8–11
stammen aus D i n g l i , Nr. 12–14 aus C i t t à
V e c c h i a und Nr. 15–17 aus V i c t o r i a a u f
G o z o , während Nr. 1–7 von der S. IX. u. XV in den
Anmerk. erwähnten vielgewanderten Frau stammen).
Hier, am Ausgange der Einleitung, möchte ich mit
dem den Schluss der poetischen Stücke meiner
Sammlung bildenden Abschiedsgrusse endigen, welchen
die gute fünfundsechzigjährige Anna Gauci aus
Musta extemporierte, als sich eines Nachmittags unsere
linguistische Sitzung etwas zu lang ausdehnte;
dabei wünsche ich, dass der Leser die Verschen so
auffassen möge, als besagten sie, ich hätte im Sinne,
vielleicht später einmal reichlichere Beiträge zur maltesischen
Volkskunde zu veröffentlichen:
sántikęm ilbônosîra,
3âš min–'áŭn seĭrîn emmórru.
èlleĭlâ h. ōdû pačèn3 –ja!
o¸h. ra nó'o¸t èlleĭl kóllu.
»Guten Abend wünsch' ich Euch,
Denn von hier muss fort ich gleich.
Für heut' sei Geduld mir entgegengebracht!
Ein andermal bleib' ich die ganze Nacht.«
Fußnoten
1 L u i g i B o n e l l i schrieb neben dem obengenannten,
die Fracht einer Ende des Jahres 1894 ausgeführten
Studienreise bildenden Artikel des A r c h i -
v i o g l o t t o l o g i c o noch eine Anzahl folkloristischer
Essays in verschiedenen italienischen Zeitschriften,
nämlich (vgl. übrigens meine M a l t e s . S t u -
d i e n , erste Anm. zu § 3 der E r l ä u t e r u n g e n )
P r o v e r b i m a l t e s i in » L ' O r i e n t e « II,
66–73, I n c a m p a g n a d i M a l t a ebenda
179–183, S a g g i d e l f o l k l o r e d e l l '
i s o l a d i M a l t a im » A r c h i v i o p e r l o
s t u d i o d e l l e t r a d i z i o n i p o p o l a r i «
XIV, 134 ff. und 457 ff. und endlich C o n t r a s t o
p o p o l a r e m a l t e s e ebenda XVII, 7–10.
2 Über den Ausdruck »krumme Z.« s. Maltes. Studien,
§ 22 (Erläut. zu 50, 3).
3 Die unserm T i l l E u l e n s p i e g e l entsprechende
Persönlichkeit heisst auf Malta meistens D s c h á -
h.
a n und schreibt sich in der konventionellen Orthographie
des Maltesischen G i a h a n (in unserer Nr. X
wird sie jedoch Z e p p i genannt); auf Sizilien nennt
man ihn also G i u f à oder auch G i u c c a bei den
Albanesen heisst er D s c h u c h a , bei den Arabern
D s c h oh.
â oder D s c hh.
â , bei den Türken N a s -
r e d d i n C h o d s c h a . Auch hier verweisen wir auf
das treffliche Buch: Les fourberies de Si Djeh'a.
Contes kabyles recueillis et traduits par A u g u s t e
M o u l i é r a s . Traduction française et notes avec
une étude sur Si Djeh'a et les anecdotes qui lui sont
attribuées par M. R e n é B a s s e t , Paris, E. Leroux,
1892 (über unsere Notiz betreffs der Namenform
s. daselbst S. 5). – Auch auf M a r t i n H a r t -
m a n n s interessanten Artikel »Schwänke und
Schnurren im islamischen Orient« in Zeitschrift des
Vereins für Volkskunde, Berlin 1895, S. 40–67, sei
hier verwiesen.
4 In einigen Jahren wird zweifellos ein weit grösserer
Bestand maltesischer Volksmärchen gedruckt vorhanden
sein, – sowohl aus der Feder Prof. M a g r i s , der
seine volkskundlichen Sammlungen eifrig fortsetzt,
als aus der von Frl. B e r t h a I l g stammend. Dieser
jungen, auf Malta lebenden Schriftstellerin, die das
Maltesische vorzüglich beherrscht und das Leben dieses
interessanten Volkes sehr genau kennt, habe ich
schon in den M a l t e s . S t u d i e n gedacht (vgl.
dort die »Vorbemerkung«, S. 3) und tue es hier mit
demselben Ausdrucke des Dankes für mannigfache
Beihilfe bei meinen Arbeiten über das Maltesische. –
Der Pflicht des Dankens komme ich hier auch Herrn
cand. phil. G e r h a r d B o c k gegenüber nach, der
mir bei der Lesung der Korrekturbogen meiner Arbeit
seine Hilfe lieh.
5 Es überlieferte mir (vgl. übrigens M a l t e s .
S t u d i e n , S. 1 und 2) Nr. XI eine junge Frau aus
La Valletta, Nr. XXIII–XXV ein Gärtnerbursche aus
Balzan, Nr. XXVI–XXVIII ein Kellnerjunge aus
Città Vecchia, Nr. XXIX bis XXXI eine alte Bäuerin
aus Musta, Nr. XXXII und XXXIII ein alter Bauer
aus Dingli, Nr. XXXIV–XXXVI ein Vergolderlehrling
aus Victoria auf Gozo und Nr. XXXVII ein
Bauer aus Sciarra (gleichfalls auf Gozo; die anderen
Ortschaften liegen auf der Hauptinsel Malta). Die
Nummern XII–XXII diktierte mir eine vom Lande
stammende vierzigjährige Frau, die wenig sesshaft gewesen
war und deshalb einen ländlich-städtischen
Mischdialekt sprach. – Wir bemerken gleich hier
noch, dass wir N a m e n v o n Ö r t l i c h k e i t e n
o d e r P e r s o n e n , wo