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Gedichten nicht so sehr wie das von Prosaerzählungen

       angelegen sein lassen, da ja an poetischen Erzeugnissen

       schon sehr reichliches Material gedruckt

       (in B o n e l l i s erwähnten trefflichen Schriften oder

       in denen eingeborener Autoren; vgl. B.'s bibliographische

       Zusammenstellung im Suppl. period. IV, S. 60

       f.) vorlag. Übrigens entspricht unser Ged. 1 den Versen

       5–8 von Ged. 13 (S. 81), bei B o n e l l i in

       Suppl. per. IV, unser Ged. 6 dem Ged. 6 B.'s ib. S.

       83 und unser Gedicht 35 dem Ged. 14 B.'s ib. S. 84,

       und zwar ziemlich genau.

       Auf die Rätsel m e i n e r Sammlung brauche ich

       mich nicht weiter einzulassen; auch bei ihnen liegt

       Verschiedenheit des Herkunftsortes vor (Nr. 8–11

       stammen aus D i n g l i , Nr. 12–14 aus C i t t à

       V e c c h i a und Nr. 15–17 aus V i c t o r i a a u f

       G o z o , während Nr. 1–7 von der S. IX. u. XV in den

       Anmerk. erwähnten vielgewanderten Frau stammen).

       Hier, am Ausgange der Einleitung, möchte ich mit

       dem den Schluss der poetischen Stücke meiner

       Sammlung bildenden Abschiedsgrusse endigen, welchen

       die gute fünfundsechzigjährige Anna Gauci aus

       Musta extemporierte, als sich eines Nachmittags unsere

       linguistische Sitzung etwas zu lang ausdehnte;

       dabei wünsche ich, dass der Leser die Verschen so

       auffassen möge, als besagten sie, ich hätte im Sinne,

       vielleicht später einmal reichlichere Beiträge zur maltesischen

       Volkskunde zu veröffentlichen:

       sántikęm ilbônosîra,

       3âš min–'áŭn seĭrîn emmórru.

       èlleĭlâ h. ōdû pačèn3 –ja!

       o¸h. ra nó'o¸t èlleĭl kóllu.

       »Guten Abend wünsch' ich Euch,

       Denn von hier muss fort ich gleich.

       Für heut' sei Geduld mir entgegengebracht!

       Ein andermal bleib' ich die ganze Nacht.«

       Fußnoten

       1 L u i g i B o n e l l i schrieb neben dem obengenannten,

       die Fracht einer Ende des Jahres 1894 ausgeführten

       Studienreise bildenden Artikel des A r c h i -

       v i o g l o t t o l o g i c o noch eine Anzahl folkloristischer

       Essays in verschiedenen italienischen Zeitschriften,

       nämlich (vgl. übrigens meine M a l t e s . S t u -

       d i e n , erste Anm. zu § 3 der E r l ä u t e r u n g e n )

       P r o v e r b i m a l t e s i in » L ' O r i e n t e « II,

       66–73, I n c a m p a g n a d i M a l t a ebenda

       179–183, S a g g i d e l f o l k l o r e d e l l '

       i s o l a d i M a l t a im » A r c h i v i o p e r l o

       s t u d i o d e l l e t r a d i z i o n i p o p o l a r i «

       XIV, 134 ff. und 457 ff. und endlich C o n t r a s t o

       p o p o l a r e m a l t e s e ebenda XVII, 7–10.

       2 Über den Ausdruck »krumme Z.« s. Maltes. Studien,

       § 22 (Erläut. zu 50, 3).

       3 Die unserm T i l l E u l e n s p i e g e l entsprechende

       Persönlichkeit heisst auf Malta meistens D s c h á -

       h.

       a n und schreibt sich in der konventionellen Orthographie

       des Maltesischen G i a h a n (in unserer Nr. X

       wird sie jedoch Z e p p i genannt); auf Sizilien nennt

       man ihn also G i u f à oder auch G i u c c a bei den

       Albanesen heisst er D s c h u c h a , bei den Arabern

       D s c h oh.

       â oder D s c hh.

       â , bei den Türken N a s -

       r e d d i n C h o d s c h a . Auch hier verweisen wir auf

       das treffliche Buch: Les fourberies de Si Djeh'a.

       Contes kabyles recueillis et traduits par A u g u s t e

       M o u l i é r a s . Traduction française et notes avec

       une étude sur Si Djeh'a et les anecdotes qui lui sont

       attribuées par M. R e n é B a s s e t , Paris, E. Leroux,

       1892 (über unsere Notiz betreffs der Namenform

       s. daselbst S. 5). – Auch auf M a r t i n H a r t -

       m a n n s interessanten Artikel »Schwänke und

       Schnurren im islamischen Orient« in Zeitschrift des

       Vereins für Volkskunde, Berlin 1895, S. 40–67, sei

       hier verwiesen.

       4 In einigen Jahren wird zweifellos ein weit grösserer

       Bestand maltesischer Volksmärchen gedruckt vorhanden

       sein, – sowohl aus der Feder Prof. M a g r i s , der

       seine volkskundlichen Sammlungen eifrig fortsetzt,

       als aus der von Frl. B e r t h a I l g stammend. Dieser

       jungen, auf Malta lebenden Schriftstellerin, die das

       Maltesische vorzüglich beherrscht und das Leben dieses

       interessanten Volkes sehr genau kennt, habe ich

       schon in den M a l t e s . S t u d i e n gedacht (vgl.

       dort die »Vorbemerkung«, S. 3) und tue es hier mit

       demselben Ausdrucke des Dankes für mannigfache

       Beihilfe bei meinen Arbeiten über das Maltesische. –

       Der Pflicht des Dankens komme ich hier auch Herrn

       cand. phil. G e r h a r d B o c k gegenüber nach, der

       mir bei der Lesung der Korrekturbogen meiner Arbeit

       seine Hilfe lieh.

       5 Es überlieferte mir (vgl. übrigens M a l t e s .

       S t u d i e n , S. 1 und 2) Nr. XI eine junge Frau aus

       La Valletta, Nr. XXIII–XXV ein Gärtnerbursche aus

       Balzan, Nr. XXVI–XXVIII ein Kellnerjunge aus

       Città Vecchia, Nr. XXIX bis XXXI eine alte Bäuerin

       aus Musta, Nr. XXXII und XXXIII ein alter Bauer

       aus Dingli, Nr. XXXIV–XXXVI ein Vergolderlehrling

       aus Victoria auf Gozo und Nr. XXXVII ein

       Bauer aus Sciarra (gleichfalls auf Gozo; die anderen

       Ortschaften liegen auf der Hauptinsel Malta). Die

       Nummern XII–XXII diktierte mir eine vom Lande

       stammende vierzigjährige Frau, die wenig sesshaft gewesen

       war und deshalb einen ländlich-städtischen

       Mischdialekt sprach. – Wir bemerken gleich hier

       noch, dass wir N a m e n v o n Ö r t l i c h k e i t e n

       o d e r P e r s o n e n , wo

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