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Raunacht

      Raunacht gibt s, wia r i woaß, a poa,

      sie san voteilt so über s Joah.

      Aba grod e d`Wintamonate foins meist ei,

      denn a Raunacht muaß lang finsta sei.

      Ob Thomas, d`Waldgugu oder d Heilingdreikininacht,

      ma kanns erlebm, wenn ma lang gnua wacht,

      dass wos passiert, ganz seltne Gschichtn,

      do wo se bei manche d Hoar aafrichtn.

      Man hot scha gheat, dass de Viecha redn

      und de Schatzsuche sei do am bestn gwen,

      und so ganz kurz nach Mitternocht

      heat ma dann die wilde Jocht.

      Jammer, Gschrei und a Hufgeklapper

      und grod aa wia so Teifistapper,

      so braust s daher, duat oiss mitreißn –

      do muaß ma se schnell auf n Bodn hischmeißn.

      Früha hots oft aa oan dawischt,

      wenn de wejd Jocht über oan so drübazischt.

      Und wenn der net war schnell gnua untn

      hams na am andan Tog toute gfundn.

      Des Kartnspuin in so oana Nocht

      hot manche scha zum Woana brocht.

      Denn an Rossfuaß kriagt oana, des is gwiss,

      dann sehgt ma s, wer da Teifi is.

       Martina Fürst, mitgeteilt 1987 in Verse gefasst von Theres Fürst

      ’s Troid ruslt aus

      Ja wia s hoit dahoam passiert is, des kann a da namoi vozejhn. Ja do hamma boranand glegn mit den Ejtan in oam Schlafzimmer und i han s bo da Nocht scha oiwei ghört, wia s Troid ruslt. Und do hot ma gmoit, aaf a Glosscheibm. Und des hot – pick! – owei so ta: pick! Und do han a ma denkt: „Dass de net aafkemmand!“ Und i ha ma scha z Toud gfürcht, owa sogn han a ma nix traut. Na, endli hot d Muadda gsogt: „Michael, steh aaf! Uns hamd d Mäus a Lo bissn. Foit uns s ganz Troid owa!“ Na, nochad is a aafgstandn und is hintre und hot hinta den Kostn hintre gschaut. Sogt a: „Net oa Körndl!“ Na, nochad is a wieda ei. Komisch iss scha gwen. Na, do han a ma denkt: „Des geistert iatz!“ Und wia r a dann schee im Bett drinn gwen is, hot s s Rusln scha wieder a’gfangt. Hot scha wieder weiter ta. „Na ja“, hot er gsogt, „kinn ma nix toa. Des müass ma heit Nocht rusln lossn!“ Weil a nix gfundn hot ghot. „Koa oanzigs Körndl“, hot a gsogt, „is hint gwen beim Kostn, wo a higschaut hot.“ Ja und nochad in da Früah um Fünfe, iatz hots hoit richte bousst an da Haustür und grumpet. Iatz hamma glei oi, wos iatz do lous is. Dawei is a Ma draußt gstandn. Sogt a: “Es müassts fei glei aaf Schejna aussi”, sogt a. „Do stirbt heit d Schejninga Mejnarin“. Und do is d Muadda drent gwen und de hot eahm aafwoatn müassn, wei sunst koa Vowandte nimma gwen hand. Und des is de Gschicht. Und de is woah. Des ha i sejba dalebt. I glaub, dass i scha nouhat aus da Schui gwen bin. Mei Schwester is bei mir glegn, owa i han zum Fuadan aafsteh müassn.

       Sagerer Rosa, mitgeteilt 25.01.12

      Das Getreide läuft aus

      Eine von vielen Erzählungen, bei denen es sich um das sog. „Anmelden“ handelt, d.h. der Tod eines Menschen wird durch ein besonders auffallendes Ereignis angekündigt.

      Ja, ich kann es so erzählen, wie es zu Hause passiert ist. Wir beide, meine Schwester und ich, lagen zusammen in einem Bett im Schlafzimmer unserer Eltern. Da habe ich ständig, immer wieder, jedesmal, wenn es finster wurde, gehört, wie die Getreidekörner draußen in der Getreidekammer zu „ruseln“ anfingen und nicht mehr aufhörten. Es hörte sich so an, als ruselten sie auf eine Glasplatte. Das hat bei jedem Körnchen – pick – gemacht, immer wieder: pick! Ich wurde allmählich unruhig und dachte bei mir: „Seltsam, dass meine Eltern nichts hören und nicht aufwachen!“ Ich gebe zu, ich habe mich zu Tode gefürchtet. Zu sagen aber traute ich mich nichts, ich befürchtete, als Angsthase hingestellt zu werden.

      Irgendwann aber einmal drehte sich meine Mutter im Bett um, weckte den Vater und sagte: „Du, Michael, steh auf! Ich glaube, die Mäuse haben Löcher in die Säcke gebissen. Das ganze Getreide läuft heraus!“

      Na ja, mein Vater ist sofort aufgestanden. Er ging nach hinten in die Getreidekammer, sah hinter den Kasten, tastete die Säcke ab – nichts. Er meinte nur: „Aber nicht ein einziges Korn!“ Er kam zurück ins Schlafzimmer und legte sich wieder ins Bett.

      Seltsam war das schon! Ich dachte nur noch: „Bei uns geistert es!“

      Kaum lag Vater in seinem Bett, begann das Korn schon wieder zu ruseln. Es hat genau so weiter gemacht, wie vorher auch. Mein Vater hörte es jetzt auch. Er sagte aber nur: „Da können wir jetzt nichts machen! Das müssen wir heute Nacht schon ruseln lassen!“ Er schüttelte den Kopf und flüsterte: „Kein einziges Körnchen ist hinten gelegen beim Kasten. Kein einziges Körnchen!“

      Nach unruhigem Schlaf verging die Nacht nur langsam. Plötzlich – es musste so gegen fünf Uhr in der Früh gewesen sein, war von der Haustüre her ein gewaltiger Lärm zu hören. Wir erschraken alle und beinahe gleichzeitig sprangen wir aus unseren Betten und liefen die Treppe hinunter, um nachzusehen, was denn da los sei. Wir rissen die Türe auf – vor uns stand ein Mann, der mit ernster Stimme sagte: „Schnell, zieht euch an! Ihr müsst, so schnell es geht, nach Schöllnach rüber gehen. Dort stirbt heute die Schöllnacher Müllerin!“

      Bei der Müllerin war sonst immer unsere Mutter drüben. Die musste ihr aufwarten, weil sie keine Verwandten mehr hatte.

      „Ja, das ist die Geschichte, die ich zu erzählen habe und diese Geschichte ist wahr. Ich habe das selber erlebt. Ich glaube, wenn ich so zurückdenke, dass ich da – vom Alter her – mit der Schule schon fertig war. Meine Schwester ist immer bei mir gelegen. Ich musste schon zum Füttern aufstehen.“

       „Der kimmt! Den han i gsehng!“

      Des is wia bo meim Bruada, wia der vo Russland kemma is. Da Kriag is scha lang goa gwen und mir ham na fuchzehn Monat lang nix gwisst dava. Und d Muadda hot oiwei gsogt: „Den han i gsehng bei da Nocht. Der is vor meim Bett dot gstandn. Der kimmt!“ Und mir ham ma oi Tog aaf d Nocht betn müassn, so vej scha, olle Gebete ham ma kinnt. So vej scha, anderst hätt ma goa net ins Bett geh derfa. Und do ham ma oiwei bet für n Schos aa.

      Und eines Tages ham ma gmaht, ham ma zum Heugn gmaht und während n Broudln – do hots oiwei a koite Mill gebm und a koite Suppn, des is mitgnumma wordn – hamma im Gros hidan gsitzt, schreit oana: „Muadda!“ Und d Muadda rumpet aaf d Höh und schreit: „Da Schos!“ Iatz is owa da Kria scha lang goa gwen, 15 Manat dano. Kimmt a daher, koi Hoa, koi Zähnd, koan Schuah, gar nix, grod na Haut und Boana. Dass der hoamgfundn hot! Dahoam hot a d Malaria kriagt. Mit Malaria hamds n o do drinn entlassn, bis Berlin hamds n mit an Lastwog brot und vo Berlin do her, zu uns her is a z’Fuaß ganga. Vo Deggndorf is a r owa ganga. Und z Hengersberg hamd n Vowandte gsehng, de hamd n dann üwer d Nocht gnumma, de hamd eahm na an anders Hemad aglegt, des hamds vobrennt, wos a r aghot hot. Weil a so voi Läus gwen is. Na iatz sogt d Muadda: „Des is da Schos!“ Ham ma oizamt d Löffen weggworfa, de hand e d Stauan eigflogn. Koans hot gwisst, wo da Löffe is, hamma r aa goa nimma gfundn. Und wirkle is a s gwen. Owa vo da Stimm hots n glei kennt. Meine Güte, is des ebs gwen.

      Und im Dorf is na oana gwen und do hand dahoamt a drei a vier Kinder gwen, und se hättnt hoit aa so hoat gwoat um an Vaddan, wei der aa in Rußland gwen is. Und der is net kemma. De hand vorm Haus draußt gwen und hamd bleat und gwoant. Des is a Katastrophe gwen.

      Owa er (da Schos) hot eh s Lebm kaam durbrot. Und z Schejna

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