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Ja an mehreren Stellen, wie 2, 8. 14, 46. 19, 71, neigt er sich ganz offenbar zur Lehre der Peripatetiker und Altakademiker. Aber auch in anderer Hinsicht hat Cicero dem Wesen Cato's die Starrheit und Sprödigkeit, die wir bei dem historischen Cato finden, abgestreift und ihn als einen milden, freundlichen, wohlwollenden und feingebildeten Greis dargestellt. Denn Cicero wollte weder eine Abhandlung nach rein Stoischen Grundsätzen, noch auch eine der Geschichte genau entsprechende Charakteristik Cato's schreiben, sondern ein Gespräch, in dem sich ein würdiger und angesehener Greis in freundschaftlicher und gemüthlicher Weise mit zwei edlen jungen Männern unterhält, wozu sich der Rigorismus der Stoischen Lehre und der Charakter des alten Cato schwerlich geeignet haben würde.

      9. Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus der Jüngere, der Sohn des Lucius Aemilius Paullus Macedonicus, adoptirt von Publius Cornelius Scipio, dem Sohne des älteren Scipio Africanus, Bruder der Aemilia, Cato's Schwiegertochter, war einer der größten und edelsten Römer, als Krieger und Heerführer und Staatsmann ausgezeichnet, einer der liebenswürdigsten Charaktere und ein Mann von der feinsten Bildung.

      12. Von Lälius, der dritten Person unseres Gespräches, werden wir in der Einleitung zu der Abhandlung von der Freundschaft sprechen.

       Inhaltsverzeichnis

      Den Eingang des Platonischen Dialoges über den Staat, wo sich die Unterredung des alten Kephalos mit Sokrates findet, hat Cicero auf eine freie Weise benutzt. Was er über die Unsterblichkeit der Seele (Kap. 21) vorgetragen hat, ist, wie er selbst angibt, aus dem Plato, sowie auch einiges Wenige aus der Lehre der Pythagoreer entlehnt. Im XXII. Kapitel hat er die Rede des sterbenden Cyrus bei Xenophon frei übersetzt, ebenso auch im XVII. Kapitel Einiges aus Xenophon's Oekonomikus. Vielleicht hat er auch die Schrift des Chiers Aristo, eines Stoischen Philosophen, über das Greisenalter, den er selbst im ersten Kapitel anführt, benutzt. Außerdem werden uns aus dem Alterthume noch zwei Schriften über das Greisenalter genannt, die eine des Demetrius von Phalerus (um 320), die andere des Marcus Terentius Varro.

       Inhaltsverzeichnis

      I. Zuschrift ist an Titus Pomponius Atticus, in der Cicero die Gründe angibt, die ihn bestimmt haben über das Greisenalter zu schreiben und die Schrift dem Atticus zu widmen (Kap. I.).

      II. Abhandlung im Allgemeinen. Für denjenigen, welcher alle Güter in sich selbst sucht, kann Nichts als ein Uebel erscheinen, was ein nothwendiges Naturgesetz mit sich bringt, also auch nicht das Greisenalter. Die Klage, das Alter beschleiche uns schneller, als wir gedacht hätten, beruht auf verkehrtem Denken. Das Alter muß der Weise mit Ergebung tragen; denn wie für die übrigen Lebensalter, so hat die Gottheit auch für das Greisenalter gesorgt (Kap. II.). Die Schuld der Klagen über das Alter liegt nicht im Alter, sondern in dem Charakter des Menschen. Die besten Waffen des Alters sind die Wissenschaften und die Uebung der Tugenden (Kap. III.). Beispiele eines glücklichen Greisenalters (Kap. IV. V. 13. 14).

      III. Abhandlung im Besonderen. Aufzählung der vier Gründe, weßhalb das Greisenalter unglücklich erscheint (Kap. V, 15).

      A. Widerlegung des ersten Grundes. das Greisenalter zieht von Verrichtung der Geschäfte ab.

      a) Es gibt Geschäfte für den Greis, welche selbst bei schwachem Körper doch mit dem Geiste besorgt werden können. Historische Belege dafür (Kap. VI.) – b) Widerlegung des Einwurfes, daß das Gedächtniß und die übrigen Geisteskräfte im Alter abnehmen (Kap. VII., 21–23). – c) Auch den greisen Landmann darf der Gedanke, daß er Bäume pflanze, deren Früchte nicht ihm, sondern einem künftigen Geschlechte zu gute kommen, von dieser Thätigkeit nicht abhalten; denn die Gottheit will, daß ich solche Güter nicht nur von meinen Vorfahren empfange, sondern auch meinen Nachkommen überliefere (Kap. VII, 24).

      An diese Erörterung knüpft Cicero zwei Punkte an, die mit derselben in keiner genauen Verbindung stehen, nämlich: α) die Widerlegung der Behauptung, ein langes Alter bringe uns viele Widerwärtigkeiten; β) der Greis sei Andern beschwerlich (VIII. 25. 26).

      B. Widerlegung des zweiten Grundes: Das Greisenalter macht den Körper schwächer.

      a) Dem Greise verbleibt ein solches Maß der Leibeskräfte, daß er sich in vielfacher Hinsicht Anderen nützlich machen kann. Die Abnahme der Kräfte ist öfter eine Folge von Jugendsünden als von Gebrechen des Greisenalters. Mag auch der Greis weniger Kräfte haben, als der Jüngling und Mann, so mag sich Jeder so viel anstrengen, als es seine Kräfte erlauben, und er wird im Greisenalter nicht die Kräfte des jugendlichen Alters vermissen. Die Natur hat jedem Alter ein bestimmtes Maß von Kräften verliehen, und von einem Greise werden nicht Arbeiten verlangt, die das volle Maß jugendlicher Körperkraft erheischen (Kap. IX. X.). – b) Wenn Greise wirklich zu schwach zur Verrichtung von Geschäften sind, so ist dieß kein eigentlicher Fehler des Alters, sondern ein gemeinsamer des Gesundheitszustandes, dem auch Jünglinge unterliegen können. – c) Dem Greisenalter muß man durch Mäßigung und Enthaltsamkeit in der Lebensweise und durch geistige Thätigkeit nachhelfen (Kap.

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