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die sinnlichen Vergnügungen, so muß man diesen Mangel als eine Wohlthat ansehen, da aus der Sinnenlust die größten Verbrechen hervorgehen, und Nichts der Vernunft, dem göttlichen Geschenke, feindseliger ist. Sinnliche Vergnügungen, mäßig genossen, sind auch dem Greise gegönnt. – b) Aber das Alter hat schönere und reinere Genüsse, wie die Beschäftigung mit den Wissenschaften, die Freuden des Landlebens (Kap. XII–XIV.) Schöne Schilderung des Landlebens (Kap. XV–XVII. 60). – c) Ein großer Vorzug des Alters ist das Ansehen, dessen sich der durch sein früheres, ehrenhaft geführtes Leben würdige Greis zu erfreuen hat und das von höherem Werthe ist, als alle Sinnengenüsse der Jugend (Kap. XVII, 61, XVIII. 62–64). – d) Sind Greise mürrisch, grämlich, zanksüchtig, geizig, so sind dieß Fehler der Gemüthsart, nicht des Alters. Geht das mürrische Wesen aus der Meinung hervor, das Alter werde verachtet, so trifft dieses nicht einen sittlichguten und wissenschaftlich gebildeten Greis (Kap. XVIII, 65).

      D. Widerlegung des vierten Grundes: das Greisenalter ist nicht mehr weit vom Tode.

      a) Der Tod ist zu verachten, wenn er den Geist gänzlich vernichtet, oder er ist zu wünschen, wenn dieser nach dem Tode fortbesteht. – b) Der Tod ist aber jedem Alter gemein. Hofft der Jüngling auf ein langes Leben, so handelt er unweise, indem er Ungewisses für Gewisses hält. Der Begriff von lang ist beziehlich, und eine kurze Lebenszeit ist lang genug zu einem guten Leben. Die Frucht des Greisenalters besteht in der reichen Erinnerung der vorher erworbenen Güter. – c) Der Tod ist naturgemäß; was aber naturgemäß ist, muß man für ein Gut halten (Kap. XIX.). – d) Das Greisenalter hat keine bestimmte Gränze, und man lebt in demselben gut, so lange man seine Berufspflicht erfüllen kann. – e) Das ist der beste Tod, wenn bei ungeschwächter Geisteskraft und gesunden Sinnen die Natur selbst das Werk, das sie zusammengefügt hat, auch wieder auflöst. – f) Man muß sich von Jugend auf vorbereiten den Tod zu verachten. – g) Sowie die Beschäftigungen jedes Alters absterben, so auch die des Greisenalters, und wenn dieß erfolgt, so bringt die Sättigung des Lebens den Zeitpunkt herbei, der uns zum Tode reif macht (Kap. XX.).

      IV. Schluß. Betrachtungen über die Unsterblichkeit der Seele. Gründe für dieselbe nach Plato (Kap. XXI.). Rede des sterbenden Cyrus an seine Söhne (Kap. XXII.). Beispiele aus der Römischen Geschichte von Männern, von denen wir annehmen müssen, daß sie von dem Glauben an Unsterblichkeit durchdrungen gewesen sind. – Solche Betrachtungen sind geeignet uns das Alter nicht allein leicht, sondern auch erfreulich zu machen (Kap. XXIII.).

       Inhaltsverzeichnis

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      1.

      Die jetzt, haftend im Inneren, schmerzlich dich ängstigt und martert;

      wiewol ich gewiß weiß, daß nicht, wie Flamininus,

      Du dich abhärmest, o Titus, Nächte und Tage mit Sorgen.

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       Scipio.

      ‘Α νεότας μοι φίλον άχθος δὲ τὸ γη̃ρας αιεὶ

       Βαρύτερον Αίτνας σκοπέλων επὶ κρατὶ κει̃ται.

       Cato.