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Dr. Daniel Paket 1 – Arztroman. Marie Francoise
Читать онлайн.Название Dr. Daniel Paket 1 – Arztroman
Год выпуска 0
isbn 9783740948535
Автор произведения Marie Francoise
Жанр Языкознание
Серия Dr. Daniel Paket
Издательство Bookwire
»Aber…, wir kennen uns doch kaum!«
Da wurde er plötzlich ernst. »Hör zu, Marina, als ich dich das erste Mal gesehen habe, da fühlte ich mich auf irgendeine Weise sofort zu dir hingezogen, und je länger ich dich verfolgte und von dir abgewiesen wurde, desto deutlicher erkannte ich, daß du die Frau bist, mit der ich mein weiteres Leben verbringen möchte. Und wenn du mich auch liebst, dann sollten wir so bald wie möglich das Aufgebot bestellen.« Er sah Marina tief in die Augen. »Also, Liebling, willst du meine Frau werden?«
Und da fiel Marina strahlend in seine Arme. »Ja, Ricky, ja!«
*
Nach dem ersten Taumel des Glücks kam für Marina die Ernüchterung, als Ricky zum ersten Mal davon sprach, daß er sich viele Kinder wünsche. Er bemerkte ihre plötzliche Blässe sofort und legte besorgt einen Arm um ihre Schultern.
»Liebling, was hast du denn?« wollte er wissen.
Marina schluckte schwer. Zu gern hätte sie jetzt irgendeine Ausrede benutzt, aber sie wußte, daß sie auf Dauer um die Wahrheit nicht herumkommen würde.
»Ich… ich kann keine Kinder bekommen«, gestand sie ihm leise.
Die Antwort traf Ricky bis ins Innerste. »Du… kannst… aber warum denn nicht? Warst du deswegen schon mal beim Arzt? Ich bin sicher, daß Dr. Daniel…«
Marina schüttelte den Kopf. »Nein, Ricky, es ist ganz anders. Ich… ich habe dir von Gerd erzählt, aber… das war nicht alles… ich meine, daß er verheiratet war und mir das verschwiegen hatte. Es war… viel schlimmer. Ich erwartete ein Baby von ihm… das heißt… es war keine richtige Schwangerschaft, sondern nur eine Eileiterschwangerschaft, aber nachdem ich die Wahrheit erfahren hatte… daß Gerd verheiratet ist und seine Frau ein Baby erwartete, da… da war ich so enttäuscht und verletzt, daß ich nie wieder…« Sie stockte, Tränen stiegen ihr in die Augen, dann setzte sie flüsternd hinzu: »Ich habe mich sterilisieren lassen.«
Fassungslos starrte Ricky sie an. »Du hast… was?«
Marina nickte, und fast rechnete sie schon damit, daß er sie jetzt fortjagen würde. Doch er schlug nur die Hände vors Gesicht und schluchzte verzweifelt auf.
»O Gott, warum hast du das denn nur getan?« brachte er mühsam hervor. »Wie konntest du nur…«
»Damals gab es für mich keinen anderen Weg«, verteidigte sich Marina. »Ich fühlte mich… ganz schrecklich, und ein normales Verhütungsmittel genügte mir nicht mehr. Ich wollte absolut sichergehen, daß ich nie wieder schwanger werden könnte. Bitte, Ricky, versteh doch… ich hatte Gerd vor Augen, als ich es tat.«
Ricky nickte. »Natürlich verstehe ich das. Vielleicht hätte eine andere Frau an deiner Stelle ebenso gehandelt. Aber… du mußt auch mich verstehen. Es ist ein schwerer Schlag für mich. Ich wollte immer viele Kinder haben.« Unwillkürlich mußte er an Livia denken, die sein Baby getötet hatte – jedenfalls sah er es so. Und nun war er mit Marina verlobt, und er liebte sie mehr als alles andere. Aber sie würde ihm niemals ein Kind schenken können.
»Wirst du… die Verlobung wieder lösen?« fragte Marina leise.
Ricky erschrak. Dieser Gedanke hatte ihn tatsächlich für einen Augenblick gestreift. Doch jetzt schüttelte er den Kopf.
»Nein, Marina, ich werde die Verlobung nicht lösen«, erklärte er, dann nahm er sie zärtlich in die Arme. »Ich liebe dich doch.«
*
Obwohl Ricky versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, spürte Marina doch, wie sehr er unter ihrer Sterilität litt. Und ihre Liebe zu ihm veranlaßte sie zu einem Schritt, den sie sonst niemals gewagt hätte.
»Frau Kampe, das ist aber eine Überraschung«, meinte Dr. Daniel, nachdem Lena Kaufmann sie ins Sprechzimmer gebracht hatte.
Marina errötete ein wenig. »Ich weiß schon, ich platze mal wieder ohne Termin bei Ihnen herein. Frau Meindl wird mich das nächste Mal wahrscheinlich hinauswerfen.«
»Das wäre ja noch schöner«, entgegnete Dr. Daniel. »Bitte, nehmen Sie doch Platz. Und dann erzählen Sie mir, was so wichtig ist, daß Sie ohne Termin kommen mußten.«
Marina atmete tief durch. »Es ist… es geht um meine Sterilisation. Ich wollte fragen…« Plötzlich hatte sie Angst, den Satz zu beenden, doch Dr. Daniel ahnte schon, was sie sagen wollte.
»Bereuen Sie Ihren Schritt?« erkundigte er sich behutsam.
Marina nickte, schränkte aber sofort ein. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich sah damals wirklich keine andere Möglichkeit. Ich war so enttäuscht… verletzt…, und ich dachte, daß ich nie wieder…« Sie stockte erneut, und nun mußte sie auch noch gegen die aufsteigenden Tränen ankämpfen.
»Und nun sind Sie gekommen, um mich zu fragen, ob man die Sterilisation rückgängig machen kann«, vermutete Dr. Daniel.
Jetzt konnte Marina ein Aufschluchzen nicht mehr unterdrücken.
»Ich… ich wäre nie zu Ihnen gekommen, wenn es nicht um Ricky ginge«, brachte sie hervor. »Ich liebe ihn so sehr, und er… er wünscht sich Kinder… viele Kinder…«
»Ricky?« wiederholte Dr. Daniel. »Doch wohl nicht Ricky Schermann?«
Erstaunt sah Marina ihn an. »Sie kennen ihn?« Dann fiel ihr ein, daß sie ihn ja im Wartezimmer von Dr. Daniel das erste Mal gesehen hatte. »Ach ja, natürlich. Er war ja damals bei Ihnen.«
Dr. Daniel nickte schmunzelnd. »Ja, als er kam, war er sehr niedergeschlagen, aber nachdem er Sie gesehen hatte, ging es ihm gleich wieder besser.«
»Dann hat er von Ihnen meinen Namen erfahren«, meinte Marina.
Abwehrend hob Dr. Daniel beide Hände. »Nein, Frau Kampe, ganz bestimmt nicht. Ich unterliege der Schweigepflicht, und damit nehme ich es sehr genau.«
Jetzt lächelte Marina. »Es wäre nicht schlimm gewesen, Herr Doktor. Wissen Sie, Ricky war der Mann, der mich ständig verfolgte, und Sie erinnern sich sicher, was ich in Bezug auf ihn sagte.«
»Und ob ich mich daran erinnere.« Impulsiv legte Dr. Daniel eine Hand auf Marinas Arm. »Dann sind Sie jetzt also glücklich.«
Marina nickte, doch sie schränkte sofort wieder ein. »Ich war glücklich, bis Ricky das von den vielen Kindern sagte, die er sich wünschte. Herr Doktor, er leidet so sehr unter meiner Sterilität. Bitte, können Sie uns nicht helfen? Ich bin sicher, Ricky wäre auch mit einer Zeugung außerhalb der Gebärmutter einverstanden, wenn es nicht anders geht. Ich muß ihm einfach ein Kind schenken und…, ich will es auch.«
»Darauf habe ich gewartet«, meinte Dr. Daniel. »Es genügt nämlich nicht, daß Sie aus Liebe zu einem Mann ein Baby möchten. Sie selbst müssen, es sich wünschen.« Dann lächelte er. »Und jetzt kann ich es Ihnen auch sagen. Die Sterilisation läßt sich rückgängig machen. Ich hatte das von Anfang an mit Dr. Sommer so vereinbart, denn ich war sicher, daß in Ihnen irgendwann der Wunsch nach einem Baby wieder wach werden würde.«
Marina konnte kaum glauben, was sie da gerade gehört hatte.
»Dann kann ich wirklich ein Baby bekommen?« vergewisserte sie sich, und dabei lachte und weinte sie zu gleicher Zeit. »Es ist wirklich wahr?«
Dr. Daniel nickte. »Ja, Frau Kampe. Ich werde mich sofort mit Dr. Sommer in Verbindung setzen.«
Jetzt konnte Marina nicht mehr anders. Sie fiel Dr. Daniel um den Hals und küßte ihn spontan auf die Wange.
»Ich danke Ihnen«, murmelte sie dabei. »Ich danke Ihnen von ganzem Herzen.«
*
Im ersten Glückstaumel wollte Marina sofort zu Ricky fahren, um ihm von dem Gespräch mit Dr. Daniel zu erzählen, aber dann überlegte sie es sich doch anders. Sie würde abwarten, wie der Eingriff verlaufen würde. Irgendwie konnte sie es nämlich noch immer