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Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band. Walther Kabel
Читать онлайн.Название Walther Kabel-Krimis: Ãœber 100 Kriminalromane & Detektivgeschichten in einem Band
Год выпуска 0
isbn 9788075831101
Автор произведения Walther Kabel
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Vielleicht steht sie bereits wieder in einem geheimen Gelaß des Brahmanentempels in Lahore!!“ fügte Ihle vielsagend hinzu.
* * *
Was ich über die Lahore–Vase zu berichten wußte, habe ich getan; was meine Madonna und mich anbetrifft, so mag der Leser selbst entscheiden, ob wir glücklich sind. Wir haben uns in drei Jahren ‚Ehekrieg‘ erst ein einziges Mal gezankt, und dies wegen des Namens unseres Stammhalters. Hilde stimmte für Karl, ich für Viktor. Und ich habe gesiegt.
Der Junge heißt Viktor Karl Ernst Wilde …!
Torys ‚erster‘ soll Karl Viktor Ernst heißen, – aber vorläufig ist Tory leider noch Junggeselle, trägt Monokel wie früher und ist der eleganteste und vielleicht der tüchtigste Großkaufmann Danzigs.
Der hüpfende Teufel
6. Die Choristin mit den Hosenrollen
13. Auf Cesar Bellingers Fährte
14. Das Heim des hüpfenden Teufels
17. Der hüpfende Teufel springt auf Schwarz
1. Kapitel
Der Klub der Fünfzig
Eginhard von Blendel war gerade an der Ecke Friedrichstraße und Linden durch einen verzweifelten Sprung einem plötzlichen hinter einem Möbelwagen auftauchenden Auto glücklich entronnen, als er in dem mit etwas fragwürdiger Vornehmheit gekleideten Herrn, den er bei diesem Rettungsversuch angerempelt hatte, seinen Schulfreund Werner Lossen wiedererkannte.
„Verzeihung“, hatte der Hüne Blendel zu dem fast einen Kopf Kleineren gesagt, um dann sofort hinzuzufügen, indem er dem seit Jahren ihm aus den Augen Gekommenen beide Hände in ehrlicher Freude entgegengestreckte … „Wahrhaftig – Lossen – Du?! – Na, das nenn’ ich mal ne frohe Überraschung.“
Es war um die achte Abendstunde, und an diesem warmen Oktobertage zeigte die berühmte Kranzlerecke ein echtes Bild Berliner Großstadtlebens. Ein förmlicher Menschenwall wartete auf die Gelegenheit, ungefährdet die sich kreuzenden beiden Hauptverkehrsstraßen überschreiten zu können. Über all diese Köpfe hinweg trompetete Eginhard von Blendel seine Begrüßungsworte und zwar mit dem doppelten Erfolge, daß Werner Lossen den Freund scheu und verlegen anblickte, und einige Witzbolde in der Menge mehr oder weniger geistreiche und ebenso laute Bemerkungen über diese Wiedersehensszene machten.
Blendel hatte kaum den gequälten Gesichtsausdruck seines alten Schulkameraden erkannt, als er auch schon seinen Arm in den Lossens schob und den Freund nach der Mittelpromenade der Linden hinüberzog, wo es bedeutend ruhiger war, wenn auch hier ganze Scharen von Spaziergängern auf und abwogten.
„Hör’ mal, alter Patroklus“, sagte er dann halb scherzend, indem er mit dem sich leicht Sträubenden die Richtung nach dem Brandenburger Tor hin einschlug, „gerade entzückt scheinst Du nicht zu sein, daß der Zufall uns endlich nach – nach sechs Jahren, so viel wird es sein, wieder zusammengeführt hat. Was treibst Du eigentlich, wo hast Du Dein Domizil aufgeschlagen und wie geht es Dir überhaupt?“
Werner Lossens bleiches Gesicht hatte sich etwas gerötet. Ihm war es peinlich, daß die Vorübergehenden Blendel und ihn so prüfend musterten. Blendel hatte noch immer nicht gelernt, seine Stimme zu dämpfen. Und dieser Riesenkörper verfügte über ein Organ, um das ihn jeder Jahrmarktbudenbesitzer beneidet hätte. Es mußte beinahe so aussehen, als würde hier ein Verhafteter abgeführt …
„Sprich bitte leiser“, meinte Lossen daher leicht gereizt. „Die Menschen werden ja ringsum aufmerksam. – Im übrigen: für einen Gardeoffizier bin ich kaum der richtige Begleiter. Mein Anzug sticht gegen Dein elegantes Zivil zu sehr ab, und meine Stellung als Dekorationsmaler der Berliner Film-Gesellschaft Sphinx dürfte zu dem altadligen Baron Blendel von Blendelburg ebenfalls kaum passen.“
„Blech!“ sagte der lange Oberleutnant beinahe grob, drückte dabei aber den Arm des Freundes desto fester an sich. „Blech und Blödsinn, alter Patroklus! Und wenn Du zerlumpt mir begegnet wärest: für mich bleibst Du Werner Lossen, den alle auf unserer Penne in Kulm nur mit dem Namen des berühmten Freundes des griechischen Helden Achilles benannten – und das mit Recht! Es laufen nicht viele so anständige Kerle in der Welt herum wie Du es bist!“
„Wir haben uns sechs Jahre nicht gesehen. Da kann ich ein Lump geworden sein“, preßte Lossen bitter hervor.
Der Baron lachte schallend.
„Lump ist gut! Du und Lump …!! Dann würde eher der Mond mal am Tage scheinen, als daß … Na, kurz: die sechs Jahre haben nichts geändert, mein Alter, und deshalb tu’ mir den Gefallen und begleite mich in den Klub, wo wir in Behaglichkeit einen vernünftigen Ton miteinander reden können. – Ne, mein Lieber, keinen Widerspruch! Du kommst mit – basta! – – Auto – halt! – Steig’ ein – los, zum Donner …!! – Wie, Dein Anzug?! – Mach’ keine Faxen. Hast Du mal was von dem Klub