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mit einem Stich ins Bläuliche, die mehr beym Durchsehen, als beym Daraufsehen hervortreten; man benutzt die Granaten daher mehr zu Ohr- und Halsschmuck als zu Ringsteinen, die dunkelrothen werden häufig en cabouchon geschliffen, d.i. halbrund und unten hohl, die dann auch Granatschalen heissen. Zu unterscheiden sind 2 Hauptarten:

      a) der pyrop, granat pyrop oder rouge, von blutrother Farbe, der öfter einen Stich ins Gelbe hat, dem Hyacinthe sich nähert, dann vermeille im Französischen, giacinto gnarnecino im Italienischen heisst; seltener in Indien, häufiger in Europa, besonders in Böhmen vorkommt, als böhmischer Granat sehr bekannt ist;

      b) der eigentliche Granat oder Carfunkel von sehr dunkelrother Farbe, die ins Blaue fällt, sich besonders beim Durchsehen schön ausnimmt. Dieser ist in Indien (bey Salem, Nellore) in Pegu, besonders auf Ceylon heimisch, als orientalischer Granat sehr bekannt, heisst carbuncle, oder rubino dirocco im Italienischen, escarboncle, grenat syrien (von einer zerstörten Stadt Sirian in Pegu) oder de sorane im Französischen, syrischer Granat, Karfunkel, Almadin im Teutschen.

      rawa im Ceylonesischen;—rauwa im Malaiischen; auch wird pusma ragam hierher gehören.

      badensch, madensch, madebensch im Persischen, der en cabouchon geschliffen wurde, wird hierher gehören;—

      badschadi, basadi, baradi und besonders der madisch im Arabischen, von sehr dunkelrother Farbe, mit einem Stich ins Blaue, der meist en cabuchon geschliffen wurde, wird hierher gehören, doch kann man auch hierunter dunkele Turmaline mit begriffen haben (s. Turmalin);—betschate im Amharischen;—bidschadet, bigiad, bigiade im Türkischen (woher bigiazaek, was überhaupt Edelstein heisst).

      sejlan, seljan lascht, hadschr seilan (d.i. Stein von Ceylon) sollen die türkischen Juweliere den Stein meistens nennen.

      sumaki heisst jetzo der Granat im Allgemeinen, im Türkischen und Arabischen (nach einer gefälligen Notiz des Hrn. Dr. Rohrig in Constantinopel). Ben Manssur hat im Persischen einen jakut sumaki, d.i. einen porphyrrothen.

      basch in der aegyptischen Hieroglyphen-Sprache übersetzt Champollion mit Basalt; im Klange des Namens scheint Aehnlichkeit zu seyn mit basadi im Arabischen.

      spu in der aegyptischen Hieroglyphen-Sprache übersetzt Champollion mit Granat, aber in keiner andern Sprache finde ich einen ähnlich klingenden Namen.

      nopek, nophech im Hebräischen, wird mit carbunculus übersetzt (hängt wohl zusammen mit pechan d.i. glühende Kohle);—im Samaritanischen ist nopeck mit chacum, chacan, chacamcam gegeben, was ganz mit dem arabischen chamachan übereinkommt (s. oben), der ein härterer Stein, vielleicht Kaneelstein gewesen seyn kann;—karkehan im Armenischen wird mit Carfunkel übersetzt, mjeghjesik mit Granat.

      fehen im Aethiopischen ist carbunculus, auch carbo (die Kohle).

      kebnoni im Koptischen (von jebs die Kohle, und one Stein), auch jebbes, jebs, jaibes, dschebbes und anthrax, ist carbunculus, anthrax.

      ανθραξ im Griechischen ist Kohle und carbunculus (Granat), (wohl entlehnt und übersetzt aus dem Koptischen).

      ανθρακα im mittelalterlichen Griechisch auch πεζεπος, πεζεποτα, Worte welche mit bitschade, betschate (s. oben) sehr verwandt zu seyn scheinen;—ανθραξ, auch γερανατα im Neugriechischen;—anthrax der Römer, nach dem Griechischen, eigentlich im Lateinischen carbunculus (von carbo die Kohle), wohl Uebersetzung aus dem Koptischen, mit den Abänderungen: a) indicus, b) garamanticus oder carchedonius, c) alabandicus. In Hinsicht der Farbe unterschied man: a) amethystizontae (bläuliche), b) lithezontae (blasse), c) sititae (dunkle). Der hier (sub b.) erwähnte carchedonius hat seinen Namen von dem oben erwähnten kerkend, dem karkeden im Aethiopischen, karkedno im Syrischen.

      Im Mittelalter begriff man unter Carbunculus sehr verschiedene rothe Edelsteine; als Art auch die granati, und da unsere Granaten häufig in rundlichen Körnern vorkommen, so scheint man diesen Ausdruck allmählig auf die Granatkörner beschränkt zu haben; ich muss dahin gestellt seyn lassen, ob Hammer von Purgstall Recht hat, dass granate von bidschade herkomme.

      Granatus kommt gar nicht im Alterthume vor; zuerst erwähnt Marbodeus (um 1100) einen hyacinthus granatus, also eine Art Rubin, wohl wegen der Form in Körnern. Auch pyropus, woher unser Pyrop, findet sich nicht im Alterthume.

      carbunculus, auch alabandina, alamandina, alavanus im Mittelalter.

      winussa, wenisa im Russischen, auch granat;—uhlik im Czechischen, auch karbunkut, granat;—oglik im Krainischen;—dragi, auch svietlikamen im Windischen;—amaursak im Grönländischen.

      karfunkel im Altteutschen, auch granaat, welcher Name in die wissenschaftliche Sprache der neuern Völker übergegangen ist;—escarboncle, grenat, almandine im Französischen;—carbuncle, granato, guarnaccio imItalienischen;—carbuncle, garnet im Englischen;—carbunculo, granato, piropo im Spanischen und Portugiesischen;—karbonkle, granaat im Holländischen;—granat im Schwedischen, Dänischen, Norwegischen.

      Anhang.

      Der gemeine, unedle Granat ist undurchsichtig, nicht schön gefärbt, dient nicht als Schmuckstein, kommt meist in derben Massen, selbst als Gebirgsgestein vor, ist theils schwarz (Menalith), theils roth und manganhaltig (Mangangranat), theils braun, gelb, grün und so eisenhaltig, dass er als Eisenerz verschmolzen wird.

      Ich finde hierher gehörige Fossilien weder in der römischen und griechischen, noch in der orientalischen Litteratur erwähnt.

      In der Krystallform ähnlich dem Granat, ist der Leucit der Mineralogen, der anfänglich vulkanischer, auch weisser Granat oder Schörl genannt wurde, bis ihn Werner 1791 als eigne Gattung aufstellte und Leucit (von λευκος, weiss) nannte, der aber Hauy den Namen Amphigene (d.i. von zweifachem Ursprunge) gab. Er findet sich häufig in den vulkanischen, Gesteinen, besonders in der Gegend von Rom, konnte kaum der Aufmerksamkeit des Alterthumes entgehen. Gleichwohl finde ich nirgends eine Notiz über denselben.

      granato bianco im Italienischen; leucit in den neuern Sprachen; leizit, belaja wenisa im Russischen.

      G. Unsere Gattung Turmalin und Schörl

      Der Turmalin oder edle Schörl ist am häufigsten roth und braun, seltener grün und blau, zuweilen mehrfarbig in demselben Krystall, mehr oder weniger durchsichtig, und in dieser Hinsicht der Gattung Korund ähnlich, aber weniger hart. Characteristisch ist seine starke electrische Eigenschaft (die hier mehr als bey allen andern Steinen hervortritt), am stärksten bei der nelkenbraunen Abänderung aus Ceylon gefunden wird, da er erwärmt, auf der einen Seite leichte Körper anziehet, auf der andern abstösst, wesshalb er auch früher Aschenzieher oder Aschendrecker hiess.

      In Ceylon kommt er meist braun und hyacinthroth, selten nur gelb und grün vor, in Siberien auch karmesinroth (edler Apyrit, Siberit, Rubellit), in Brasilien grün und blau (die anfänglich für Smaragde und Sapphire gehalten wurden), in Europa meist braun und schwarz, selten roth, aber undurchsichtig.

      Er gehört zu den Edelsteinen, dient als Schmuckstein, ist jedoch wegen der dunkeln Farben nicht sehr geschätzt.

      Die Juweliere nennen diesen Stein meist—seiner Farbe nach—sehr verschieden; den dunkelrothen: siberischen Rubin; den rosenrothen: Siberit, Rubellit; den blauen: Sapphir oder Indicolith; den grünen: Smaragd, emeraude de Bresil, esmeralda, auch Chrysolith; die indischen Smaragde gehören meist in diese Gattung.

      In Asien war dieser Stein und seine Electricität seit alter Zeit bekannt, in Europa erhielt man erst seit etwa 1700 Kenntniss davon, nannte ihn Turmalin, Aschendrecker, auch borax electricus (seit 1768 durch Linné); Rinnmann entdeckte ihn 1766 in Schweden; allmählig wurde er an mehreren Orten gefunden; früher wurde er meist unter die Eisenerze gestellt, Rinnmann stellte ihn 1770 unter die Zeolithe, Romé de l'Isle 1771 unter Schörl, von dem ihn Werner 1780 als eigene Gattung trennte. Erst später erkannte man die Relation zu dem gemeinen Schörl.

      trip soll er auf Ceylon heissen; aber Thunberg (Abhandlungen der schwedischen Akademie v.J. 1784) bemerkt: dass der elektrische Turmalin

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