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Risiko gehen wir ein", sagte Sindraman. "Das ist eine strikte Anweisung, Captain!"

      "Ich habe verstanden, Sir", erwiderte Al Tarik.

      "Übrigens habe ich Ihnen zwei weitere Einheiten entgegen geschickt."

      "Danke, Sir."

      25

      Ein Ruck durchlief die PRESIDENT SHARP.

      Captain Jack A. Messer verlor beinahe das Gleichgewicht. Er hielt sich geistesgegenwärtig an dem außerirdischen Artfakt fest. Seine Hände glitten über das metallartige Material, aus dem die Außenhaut dieses Artefakts bestand.

      Lieutenant hatte ein Kontrollgerät an die Außenhaut der außerirdischen Hinterlassenschaft gehalten. Ein Messgerät. Er versuchte es festzuhalten, was ihm schließlich auch gelang. Edgar Monroe fasste zu.

      "Verdammt, was ist da los?", meinte Monroe. Messer betätigte das Interkom. "Mister Leslie, bitte Bericht!", forderte er.

      "Treffer achtern, in Sektion 23", kam die prompte Antwort des Steuermanns. "Wollen Sie einen Schadensbericht, Sir?"

      "Nein, sehen Sie zu, dass wir hier wegkommen! Sagen Sie Kalopoulos, er soll an Gegenfeuer aufbieten was möglich ist."

      "Aye, Sir!"

      "Gibt es irgendwelche Einschränkungen der Manövrierfähigkeit durch den Treffer?", fragte Messer.

      "Nein, Sir", erwiderte Leslie.

      "Das freut mich zu hören."

      "Die betroffene Sektion ist abgeschottet. Allerdings ist durch den Riss in der Außenhaut Wasser eingedrungen. Das wird uns bremsen."

      "Ja", murmelte Messer. "Ich bin gleich auf der Brücke." Dann wandte Messer sich an Zimmer und Monroe. "Ich denke, Sie kommen hier allein zurecht. Auch, wenn ich gerne dabei wäre, wenn sie diesem Ding hier ein paar Geheimnisse entlocken, aber im Moment, so scheint es mir, werde ich anderswo dringender gebraucht."

      "Aye, aye, Sir", sagte Lieutenant Zimmer. Der Erste Offizier Monroe nickte nur.

      26

      Rovan, O'Donnell und Darran saßen in einem schlichten Konferenzraum an Bord der EXPLORER II. Auf einem Display waren die derzeitigen Truppenbewegungen auf der Erde zu sehen. U-Boote der Westunion drangen tief in PAZIV Gebiet ein, und die Energiesignaturen, die von den Ortungsgeräten der EXPLORER II aufgezeichnet worden waren, ließen den Schluss zu, dass es bereits zu Kämpfen gekommen war.

      "Wir müssen jetzt entscheiden, was wir tun", sagte John Darran. Net Rovan tickte nervös mit den Fingern auf dem Tisch herum.

      "Meiner Meinung nach bleibt nur unser ursprünglicher Gedanke übrig", sagte er. "Schnell runter und im Schutze des Tarnschirms diesen Strandräubern die außerirdische Sonde wegnehmen."

      "Das hört sich so leicht an", sagte James O'Donnell. "Aber bedenken Sie, dass dieses Ding inzwischen an Bord eines U-Bootes ist, vermutlich jedenfalls. Und ich frage Sie, bei allem Respekt, wie sollen wir es da raus holen?"

      "Wir müssten das U-Boot mit einem Traktor Strahl fixieren."

      "Dadurch hätten wir noch immer nicht die außerirdische Sonde aus dem U-Boot heraus", erklärte James O'Donnell.

      "Richtig", nickt Darran. "Wir könnten die Besatzung aber zwingen die Ladeluken zu öffnen, dann können wir die Sonde mit Hilfe des Traktorstrahls an Bord nehmen. Mit dem Magnetwerfer ist das überhaupt kein Problem", meinte Darran. "Ich glaube, das ist die beste Lösung."

      "Und wenn sich die Besatzung nicht zwingen lässt?", fragte James O'Donnell.

      "Ich bin überzeugt davon, dass wir am längeren Hebel sitzen", erwiderte Darran. Schließlich können wir davon ausgehen, dass in dem Moment in dem der Magnetwerfer das U-Boot fixiert, mehr oder weniger sämtliche elektronische Systeme ausfallen." Net Rovan kratzte sich am Hinterkopf. "Schön und gut, aber..." Er machte eine wegwerfende Handbewegung und schluckte seinen Einwand, den er offensichtlich gehabt hat wieder herunter. "Es wird schon schiefgehen", meinte er.

      27

      Captain Jack A. Messer erschien auf der Brücke der PRESIDENT SHARP. Wieder wurde das U-Boot erschüttert. Messer bekam gerade noch mit wie Kalopoulos eine Salve von Torpedos abfeuerte. Auf dem Hauptschirm war wenig später eine gigantische Explosion zu sehen. Die Druckwellen erschütterten natürlich auch die PRESIDENT SHARP.

      "Treffer!", meldete Kalopoulos. "Eines dieser PAZIV Einheiten hat es erwischt."

      "Gute Arbeit", lobte Norbert J. Leslie, der Steuermann, der erst jetzt die Anwesenheit des Captains auf der Brücke bemerkt hatte. Leslie nahm die Hände nicht von seiner Steuerkonsole. "Lage unverändert, Sir", meldete er.

      "Danke, Lieutenant Leslie."

      "Die Distanz zu den Verfolgereinheiten hat sich vergrößert", sagte Mara Donelli.

      "Ja, und ihre Anzahl ja nun auch", meinte Kalopoulos zynisch.

      "Aber die beiden Einheiten, die uns abzufangen versuchen, nähern sich weiter", fuhr Donelli fort. "Torpedos wurden abgeschossen."

      "Sie bekommen noch etwas mehr zu tun, Kalopoulos", sagte Messer.

      "Ja, Sir, so sehe ich das auch", meinte der Feuerleitoffizier.

      "Wie groß ist die Distanz zu X-Point?", fragte Messer dann an die Ortungsoffizierin gewandt.

      "27,5", war die Antwort.

      "Wir müssen noch etwas näher heran."

      Die hochempfindlichen Unterwasser-Missiles, die die PRESIDENT SHARP mit sich führte, hätten zwar auch aus dieser Distanz mit Leichtigkeit ihr Ziel gefunden. Sie waren in der Lage über Hunderte von Seemeilen hinweg, einen ganz bestimmten Punkt anzusteuern mit einer Fehlerbandbreite mit nur wenigen Metern. Modernste Navigationssysteme sorgten dafür. Das Problem war nur, dass die Signale, die die Unterwasser-Missile mit den entsprechenden Satelliten der Westunion austauschen musste, um das Navigationssystem mit Daten zu füttern, auch den Gegner auf das Geschoß aufmerksam machen würde.

      Es war dann kaum möglich, dass es sein Ziel erreichte. Aber, wenn man näher am Ziel war, dann war die Vorwarnzeit weitaus geringer. Die Chance eines Treffers ungleich höher.

      28

      General Jay Sindraman erhob sich von seinem Platz. Er trat ein paar Schritte in die Nähe des Sichtfensters durch das man hinaus in die Dunkelheit des Meeres blicken konnte.

      Hin und wieder waren ein paar Fische zu sehen. Wäre das Licht im Raum nicht angeschaltet gewesen, so hätte man vielleicht sogar die Kontrolleuchten der U-Boot-Einheiten sehen können, die um X-Point herum patrouillierten.

      Ein Teil dieser Wächterflotte war abkommandiert worden, weil die oberste politische Führung der PAZIV die Gefahr eines Angriffs auf X-Point offenbar für gering gehalten hatte. Die Priorität lag zur Zeit an der Grenze jenes Seegebietes, das die PAZIV für sich beanspruchte.

      Die Nachrichten, die von dort gekommen waren beunruhigten Jay Sindraman sehr. Einheiten der Westunion und der PAZIV waren offensichtlich in Kämpfe verwickelt. Nicht nur U-Boote waren daran beteiligt. Auch Zerstörer und Fregatten. Angeblich befanden sich sogar Flugzeugträger auf dem Weg ins Kampfgebiet.

      Aber noch mehr beunruhigte Sindraman die Tatsache, dass eines jener U-Boote, die den Auftrag hatten, das feindliche Spionage U-Boot zu vernichten, getroffen worden war: DIE HOFFNUNG DES SIEGES.

      Ausgerechnet, dachte Sindraman. Manchmal scheint das Schicksal selbst einen feinen Sinn für Ironie zu haben, überlegte er. Major Sung, der ebenfalls anwesend war, saß da wie eine Statue. Regungslos, die Augen auf seinen Kommandanten gerichtet, dessen Stelle er liebend gerne eingenommen hätte. Die Zeit spielte in diesem Fall zweifelsohne für Sung,

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