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Gorey Thomas.

      "Richtig."

      "Und?"

      "Der Erdorbit."

      Gorey Thomas atmete tief durch.

      "Nach allem was wir wissen, sind die Navigations- und Manövrierfähigkeiten dieser fremden Raumschiffe dermaßen überlegen, dass Ihre Berechnungen vermutlich auf sehr zweifelhafter Grundlage stehen."

      "Möglich. Trotzdem liegt der Schluss nah, dass der Erdorbit das Ziel war. Möglicherweise wollen Darran und seine Leute irgendwo auf der Erde landen, aus welchem Grund auch immer. Ich habe übrigens ähnliche Messergebnisse aus Aufnahmesequenzen der letzten Zeit herausgesucht. Und meine Hypothese wird übrigens noch durch einen anderen Umstand gestützt. Sehen Sie sich diese Bildersequenz an." Neuveus Finger tippten über die Tastatur. Eine weitere Sequenz von Raumbildern erschien.

      Im ersten Moment nichts weiter als eine Momentaufnahme des ständig in Bewegung befindlichen Kosmos, Sonnen, Wolken aus kosmischen Staub und so weiter.

      "Das Datum sehen Sie unten eingeblendet, Gorey."

      "Allerdings."

      "Nun achten Sie bitte auf dieses Gebiet hier, das ich markiert habe. Ich zeige Ihnen eine Vergrößerung."

      "Man sieht nichts", sagte Gorey Thomas.

      "Eben", erklärte Franciose Neuveu. "Dort zieht etwas an den Sternen vorbei und verdeckt sie offensichtlich, etwas, das für unsere Ortungsinstrumente nicht sichtbar ist."

      "Ein Raumschiff, das durch einen Tarnschirm geschützt wird", schloß Gorey Thomas.

      "Ja, das ist anzunehmen", stimmte Francoise Neuveu zu. "Ich habe das genau verfolgt. Kurz bevor diese Sequenz aufgenommen wurde, erfolgte ein Raumschiffstart vom Mars aus. Da bin ich mir ganz sicher. Ich habe auch hier die Flugbahnen verlängert und bin zu dem Schluss gekommen, dass eine Landung stattgefunden haben muss."

      "Ein regelmäßiger Pendelverkehr zur Erde? Das ist doch Unsinn!"

      "Warum sollte das Unsinn sein?", fragte Dr. Dr. Francoise Neuveu.

      "Das, was John Darran und seine Leute am dringendsten brauchen ist Personal. Und wo sollen sie das wohl herbekommen? Aus den Tiefen des Weltalls vielleicht. Wohl kaum!"

      "Haben Sie Ihre Erkenntnisse schon jemandem mitgeteilt?", fragte Gorey Thomas.

      Francoise Neuveu schüttelte den Kopf. "Nein, bislang noch niemandem."

      "Warum nicht?"

      "Ich war mir bis heute nicht hundertprozentig sicher."

      "Und jetzt sind Sie es?"

      "Ja."

      "Dann werden Sie die Sache Colonel Bridger melden." Francoise Neuveu nickte langsam.

      "Ich müsste es, ja."

      "Ich hoffe nur, dass der alte Sturkopf auch begreift, was hier vor sich geht."

      "Das wird er schon", erklärte Dr. Dr. Francoise Neuveu.

      18

      "Ein fremdes Raumschiff im Erdorbit?", fragte Colonel Bridger, während Gorey Thomas und Dr. Dr. Francoise Neuveu ihm gegenüber saßen.

      Der Colonel machte ein skeptisches Gesicht. Es war ihm anzusehen wie schwer es ihm fiel, den Beiden zu glauben.

      "Nicht irgendein fremdes Raumschiff", erklärte Francoise Neuveu, "sondern jenes Raumschiff, das John Darran und seine Leute sich unter den Nagel gerissen haben oder wie immer man es auch ausdrücken mag."

      Colonel Bridger nickte.

      "Und was suchen die Ihrer Meinung nach zur Zeit im Erdorbit?"

      "Keine Ahnung, Sir."

      Bridger schaute zuerst Dr. Dr. Francoise Neuveu, dann Gorey Thomas an.

      Schließlich sagte er: "Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Möglicherweise haben Sie unsere Regierung durch Ihre Wachheit vor kommenden Schwierigkeiten geschützt. Ich werde Ihre Erkenntnisse umgehend zur Erde funken", erklärte der Colonel.

      19

      "Treffer!", meldete der Feuerleitoffizier der PRESIDENT SHARP. Spiros Kalopoulos machte ein zufriedenes Gesicht als eine Markierung auf dem Großbildschirm anzeigte, dass einer der feindlichen Torpedos durch Gegenfeuer ausgeschaltet worden war. Einfach zerplatzt und zur Detonation gebracht durch ein Anti-Torpedogeschoss.

      "Seien Sie etwas sparsamer mit unserer Munition", sagte Captain Jack A. Messer.

      "Sir, wir müssen uns wehren, sonst sind wir in Kürze durchlöchert wie ein Sieb", erwiderte Kalopoulos.

      "Ja ich weiß", murmelte Messer.

      Normalerweise hätte die PRESIDENT SHARP längst auf Ausweichkurs gehen müssen, dachte er. Aber das war angesichts der gegenwärtigen Lage nicht möglich. Schließlich sollte das außerirdische Artefakt geborgen werden und dazu war es notwendig, dass die PRESIDENT SHARP weiterhin in ihrer Position verharrte. Größere Manöver waren nicht möglich, sonst wäre der Kontakt zur Robot-Sonde früher oder später unweigerlich abgebrochen und eine Bergung der außerirdischen Sonde nicht mehr möglich gewesen. Die drei feindlichen PAZIV-Einheiten bildeten jetzt eine Art Halbkreis um den gegenwärtigen Standpunkt der PRESIDENT SHARP herum. Und sie schossen buchstäblich aus allen Rohren. Das Gegenfeuer der PRESIDENT SHARP reichte momentan noch aus, um die anfliegenden Torpedos zu zerstören.

      Elektromagnetische Störsignale um die elektronische Steuerung der Feindtorpedos zu behindern, konnten solange nicht angewandt werden, wie die Robot-Sonde damit beschäftigt war, denn genau jene Störsignale, die eigentlich die feindlichen Torpedos verwirren sollten, hätten dann unweigerlich auch, dafür gesorgt, dass die Robot-Sonde von ihrem Weg abkam.

      Jack A. Messer blickte zum Nebenbildschirm. Marvin Zimmers Gesicht war dort zu sehen. Er wirkte sehr konzentriert. Seit kurzem hatte er die Steuerung der Robot-Sonde buchstäblich in den Händen. Die automatische Auto-Pilot Funktion war durch manuelle Steuerung ersetzt worden. Jetzt kam es auf die Feinheiten an. Über ein Tastterminal lenkte Lieutenant Marvin Zimmer die Robot-Sonde fast so als würde es sich um die virtuelle Verlängerung des eigenen Körpers handeln. Das war vergleichbar mit einer Art Computerspiel, nur dass es hier nicht um Ereignisse in einem virtuellen Raum ging, sondern um die Realität. Um einen technischen Schatz von unschätzbarem Wert, der auf dem Grund des Pazifiks lag. Zum Greifen nahe, aber noch ungehoben.

      "Erneutes Feindfeuer", meldete Ortungsoffizierin Mara Donelli.

      "Drei Torpedos sind unterwegs."

      "Ich habe sie im Visier", meldete Feuerleitoffizier Kalopoulos.

      "Schießen Sie sie ab!", war Jack A. Messers knapper Befehl. Der Commander bemerkte wie Norbert J. Leslie unruhig auf seinem Platz hin und her rutschte. Nicht mehr lange und mit einigen gehen hier die Nerven durch, dachte Messer.

      Aber so dicht am Ziel gab jemand wie er nicht auf.

      Dicht am Ziel, überlegte er. Die Probleme werden doch erst beginnen, wenn wir uns auf den Rückweg machen. Tausende von Seemeilen durch feindliches Meeresgebiet. Das war schon auf dem Hinweg kein Zuckerschlecken, auf dem Rückweg wird es so gut wie unmöglich sein. Hast du nicht einmal für dich in Anspruch genommen, Realist zu sein, Jack A. Messer.

      Der Commander versuchte die Gedanken zu vertreiben, aber es gelang ihm nicht so recht.

      Die Stimme des Feuerleitoffiziers Spiros Kalopoulos drang in seine Gedankenwelt.

      "Gegenfeuer eingeleitet. Mehrere Anti-Torpedo-Projektile sind unterwegs."

      "Hoffen wir, dass sie ihre Ziele auch finden", sagte Jack A. Messer. Wenige Augenblicke später hatte er die Antwort.

      "Feindliche Torpedos ausgeschaltet", meldete der Feuerleitoffizier. Er hätte

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