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einen Seekrieg einließen, dann würden wir wahrscheinlich den kürzeren dabei ziehen. Also sollten Sie sehr gut überlegen, bevor Sie in dieser Hinsicht irgendwelche Schritte unternehmen."

      "Wenn ich keine Schritte unternehme, dann scheitert vermutlich die Mission der PRESIDENT SHARP", erwiderte Berringer gereizt. Er trank seinen Kaffee leer. Schmeckt scheußlich dieses Gebräu, dachte er.

      "Wer kann schon erwarten, dass wir Chancen haben einen Krieg gegen die PAZIV zu gewinnen, wenn wir es nicht einmal schaffen, im Regierungsgebäude vernünftigen Kaffee zu organisieren", schimpfte er.

      Er vollführte ein paar Schritte in Richtung des Papierkorbs und ließ den Pappbecher darin versinken.

      Robert Berringer atmete tief durch, dann ging er zurück zum Tischterminal.

      Er nahm dem Adjutanten den Laserpointer aus der Hand. Mit dem Strahl markierte er eine ganz bestimmte Stelle. Jene Stelle, an der das außerirdische Artefakt zu finden war, die Quelle der geheimnisvollen Signale.

      "Wenn das Ding da in die Hände der PAZIV fällt, dann können wir uns solche Diskussionen, wie wir sie im Moment führen, wahrscheinlich schon sehr bald schenken", sagte Berringer.

      "Ich nehme also an, dass Sie sich bereits entschieden haben", sagte General Contigo.

      Einige Augenblicke lang herrschte ein gespanntes Schweigen. Niemand sagte ein Wort.

      Die Blicke der anwesenden Offiziere waren auf den Präsidenten gerichtet.

      "Ich stelle lediglich die Lage dar", erwiderte der Präsident.

      "Aber Sie werden entscheiden müssen." Das war Admiral Brown.

      "Ja, das werde ich", nickte Berringer.

      "Geben Sie unserer siebten Flotte Anweisung ins PAZIV Gebiet vorzudringen. Das wird für die PRESIDENT SHARP Entlastung bringen. Haben Sie mich verstanden, Admiral?"

      "Ja, Sir, vollkommen!"

      "Das bedeutet Krieg", stellte General Contigo fest. Der Präsident zuckte mit den Achseln.

      "Krieg? Was ist das schon? Ein Wort! Worin besteht der Unterschied zu dem Zustand, den wir im Moment haben? Er dürfte kaum wahrzunehmen sein, denke ich."

      "Ich hoffe für uns alle, dass Sie damit Recht haben", sagte General Contigo. und erntete dafür einen ziemlich missbilligenden Blick des Präsidenten.

      Wie lange werde ich wohl noch in diesem inneren Kreis der Macht zu finden sein, überlegte General Contigo. Darius Carrow ist nicht mehr hier. Der Präsident sortiert gnadenlos jeden aus, der nicht exakt auf seiner Linie ist. Er wird bald ziemlich einsam sein, überlegte Contigo.

      15

      "Es gibt Schwierigkeiten, Sir", meldete Lieutenant James O'Donnell, der Computerspezialist an Bord der EXPLORER II. John Darran hob die Augenbrauen hoch.

      "Was für Schwierigkeiten?", fragte er. "Die Sonde müsste sich doch anpeilen lassen, wenn wir die Signale entsprechend modifizieren."

      "Das dachte ich auch", sagte James O'Donnell, "aber irgendetwas klappt da nicht. Ich weiß noch nicht, was da nicht zusammen passt." O'Donnell zuckte die Achseln, fuhr sich mit einer fahrigen Geste über das Gesicht. "Verdammt ich weiß es wirklich nicht."

      Pausenlos waren seine Finger über das Terminal geglitten. Jetzt lehnte er sich in seinem Sitz zurück. Er machte einen beinahe resignierenden Eindruck.

      "Es muss irgendeine Kleinigkeit sein", sagte er. "So wie wenn eine Hardware Komponente nicht auf die Befehle der Zentraleinheit hört, weil irgendein Treiber nicht installiert ist oder dergleichen. Möglicherweise hat diese Sonde auch einen veralteten Signal-Standard verwendet. Was weiß ich? Es gibt Dutzende von Möglichkeiten."

      "Sie werden schon die Richtige herausfinden, Lieutenant", war Commander John Darran überzeugt.

      "Jedenfalls eher als wenn Sie mich an die Konsole heranlassen", mischte sich Major Net Rovan ein, "denn ich verstehe so gut wie gar nichts von diesen Dingen."

      Das Lächeln, das um James O'Donnells dünne Lippen spielte, wirkte matt. Sein Humor hielt sich offensichtlich im Augenblick stark in Grenzen.

      John Darran legte Net Rovan eine Hand auf die Schulter. "Ich schlage vor, wir lassen ihn einfach machen, Net und stören ihn nicht dauernd. Lieutenant O'Donnell mag zu allem möglichen in der Lage sein, aber Magie gehört vermutlich nicht dazu."

      "Sie sagen es, Commander", ließ sich der Lieutenant vernehmen.

      "Also auf ein Neues."

      "Sir, unsere Sensoren haben einen Befehl an die siebte Flotte der Westunion aufgezeichnet", meldete sich Lieutenant Marc Johannsen zu Wort, der an Bord der EXPLORER II für die Kommunikation zuständig war.

      John Darran wandte sich herum. Er ahnte, dass das nichts Gutes zu bedeuten haben konnte.

      Man braucht nur Johannsens Gesicht zu sehen, dachte er. Dann weiß man schon Bescheid.

      Dennoch hoffte er, dass die Bombe nicht losgegangen wär, die dort unten seit geraumer Zeit tickte. Dort unten auf dem einzigen Planeten dieses Sonnensystems, der von sich aus in der Lage war, Leben zu tragen und zu erhalten. Der sogar Intelligenzen hervorgebracht hatte.

      Sofern man in diesem Fall von Intelligenz sprechen möchte, überlegte Darran.

      Aber das war eine andere Frage.

      "Die siebte Flotte hat Befehl in PAZIV Gebiet vorzudringen", erklärte Marc Johannsen. "Unser Rechner hat zwar die Meldungen nur teilweise dechiffrieren können, aber der Bedeutungsgehalt dürfte ziemlich eindeutig sein."

      "Wirklich kein Zweifel möglich?", fragte Darran.

      "Nein, Sir, ich fürchte nicht."

      "Dann werden wir unsere Anstrengungen verdoppeln müssen." Major Net Rovan sagte: "Ich hoffe für uns alle, dass das ausreicht."

      "Alter Pessimist", schalt Darran ihn.

      "Nein, Sir, nur Realist. Ich habe stets versucht, die Dinge so zu sehen wie sie sind."

      Darran nickte nur.

      "Wir werden uns auf jeden Fall etwas einfallen lassen müssen", meinte er dann.

      Darran wandte sich an Lieutenant Rollins. "Schwenken Sie in eine geostationäre Umlaufbahn ein."

      "Aye, aye, Sir!"

      "Lassen Sie die EXPLORER II ihre Position exakt über jenen Punkt einnehmen an dem sich die Sonde befindet."

      "In Ordnung, Sir."

      16

      "Das bedeutet Krieg!", sagte Abdulrahmahn Khalil, der politische Kommissar der PAZIV, dem General Jay Sindraman unterstellt war. Besser gesagt, sein Abbild auf dem Terminal sprach dies aus. Denn Abdulrahmahn Khalil befand sich einige tausend Meilen von X-Point entfernt auf dem indischen Subkontinent.

      Jay Sindraman hob die Augenbrauen.

      "Sie wird diese Entwicklung der Dinge wahrscheinlich am wenigsten überraschen", meinte er. Ein leicht spöttischer Zug spielte um seine Mundwinkel herum. Sindraman konnte ihn sich einfach nicht verkneifen.

      Jetzt haben all die Kriegstreiber, die es immer schon gab, endlich ein plausibles Argument, um endlich losschlagen zu können, dachte Sindraman. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die Regierung der Westunion ihnen derart in die Hände spielt. Aber nun war die Situation, vor der er sich selbst immer insgeheim gefürchtet hatte, da. Sie war nicht mehr abzuwenden. Wie zwei Züge, die aufeinander zu rasen, dachte Sindraman. Und in keinem dieser Züge gab es jemanden, der bereit wäre die Notbremse zu ziehen. Vielleicht hat man auch schlicht vergessen, sie überhaupt einzubauen.

      "Flottenverbände der Westunion haben die Grenze unseres Seeareals überschritten", erklärte

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