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sind sie insgeheim in's Haus gekommen,

       und haben Wasser getragen, die Stube ausgekehrt,

       den Stall gemistet. Und so ist es in allen Dingen gewesen.

       Dafür wußte aber auch die Wagnerin es drauf

       anzulegen, die »Haiden« bei gutem Muthe zu erhalten;

       denn alle Abende legte sie ein Brödlein unter die

       Thür, und stellte ein Krüglein mit Wasser dazu; und

       so oft etwas mehr zu thun war im Hauswesen, gab sie

       drei Brödlein und drei Krüglein, und man hat allezeit

       reinen Tisch gefunden. So ist es viele Jahre gewesen.

       Aber plötzlich sind sie ausgeblieben und nicht wieder

       gekommen; wahrscheinlich hat die Wagnerin das

       Ding ausgeschwätzt, und so etwas können sie nicht

       leiden, die »Haiden«, wie man dieß aus vielen andern

       Geschichten weiß.

       Fußnoten

       1 Wichtelmännchen.

       44. Der betrogene Geiger.

       Von A. S c h ö p p n e r . – Sage von B l o n n h o f e n ,

       unweit K a u f b e u e r n in Schwaben. C . v .

       F a l k e n s t e i n das Buch der Kaisersagen, Burg- und

       Klostermährchen. S. 123. Volksbüchlein von

       A u e r b a c h e r , II., 178.

       Es zog einmal des Weges sacht

       Vom nahen Kirchweihschmaus

       Ein Geigerlein um Mitternacht

       Gen Blonnhofen nach Haus.

       Urplötzlich wird es lichterhell

       Und laut im finstern Wald, –

       Das schönste Wirthshaus steht zur Stell',

       Daraus der Lärmen schallt.

       Ein Wirthshaus, das mein Geigerlein

       Sein Lebtag nicht gesehn,

       Was tuhn? Ein Musikantenbein

       Kann nicht vorübergehn.

       »Ei! Ei! du lieber Fiedelmann,

       Du kommst uns eben recht,

       Nun fiedle wacker drauf und dran,

       Wir zahlen dir nicht schlecht.«

       Da streicht auf seiner Violin'

       Mit Lust der Musikant;

       Für jedes Stückchen lohnet ihn

       Ein Goldstück auf die Hand.

       So lärmte die Gesellschaft lang,

       Bis von dem nahen Ort

       Der Morgenglocke Ave klang, –

       Husch! war das Völkchen fort.

       Und husch! mein armes Geigerlein

       Dort unter'm Galgen saß,

       Und zählte seine Goldstücklein –

       Glasscherben waren das.

       45. Der Hüllenweber.

       A u e r b a c h e r u. F a l k e n s t e i n a.a.A.

       Unter dem Galgen von Blonnhofen liegt ein Schatz.

       Eines Tages thaten sich vier Männer aus dem Ort zusammen,

       die wollten ihn heben; und als sie tief genug

       gegraben hatten, kamen sie auf den Schatz. Auf dem

       Schatz aber saß ein feuriger Hund, der sagte: »Eins,

       zwei, drei, vier; und einer gehört mir; und einer muß

       des Teufels sein, und soll's der Hüllenweber sein!«

       Der Hüllenweber erschrak, und sagte: »Gott will nit!«

       Und in dem Augenblick ist der Schatz verschwunden.

       46. Die Schlacht auf dem Lechfeld.

       Von G e o r g R a p p . – Um das geschichtliche

       Ereigniß hat sich die Sage eingefunden.

       Es wimmelt schwarz vom Hügel,

       Durch Rauch und Brand einher,

       Die Flamme weht als Flügel

       Falb um das Ungarheer.

       Der Lech, er kommt gezogen

       Voll Leichen, grimm und bleich,

       Die soll er niederwogen

       Dem Ungar in sein Reich.

       O Augsburg, Augsburg, mitten

       In ihrem Schlachtenruf!

       Sie kommen angeritten,

       Sie traben Huf an Huf;

       Sie jagen Mähn' an Mähne,

       Nach deiner Pracht gewandt,

       Die Pfeile an der Sehne,

       Die Pfeile in der Hand.

       Der Kaiser Otto kümmert

       Sich heut' zum erstenmal,

       Daß er im Stahle flimmert

       Hinaus zur Todeswahl.

       Verlierer und Bezwinger

       Hat er ein Leid zum Lohn:

       Der Räuberhorden Bringer

       Ist sein empörter Sohn.

       Drum klagest du so bange,

       O alte Stadt, empor,

       Im tiefen Orgelklange

       Aus deinem Münsterchor.

       Nur Einer unverzaget

       Stellt sich noch ein für dich:

       Als Licht im Dunkel taget

       Dein Bischof Udalrich.

       Er betet am Altare,

       Er ringt, der Gottesmann,

       Bis er von Gott erfahre,

       Was dich erretten kann.

       Dann hat er sich bewehret,

       Das Kruzifix gefaßt:

       »Jetzt hat er uns erhöret,

       Der einst am Kreuz erblaßt!«

       Auf seinem weißen Zelter,

       In seiner Priestertracht,

       So trägt er den Vergelter

       Im Fluge nach der Schlacht.

       Und seine Diakone,

       Sie fliegen durch die Luft,

       Mit dem Posaunentone,

       Mit Fahn' und Weihrauchduft.

       Da kommt der Herr geflossen

       In jede Brust mit Macht,

       Da hat er sich ergossen

       Als Richter in der Schlacht;

       Die Arme seiner Streiter

       Mit seinem Arm berührt,

       Und weiter, immer weiter

       Sie in den Feind geführt.

       Den haben sie gelichtet

       Und abgehauen gar,

       Er liegt umher geschichtet,

       Zum Fraß der Rabenschaar.

       Vor seines Sohnes Leiche

       Der Kaiser Otto steht,

       Da hoch aus seinem Reiche

       Der Siegesjubel weht.

       47. Der Schuster zu Lauingen.

       Nach C r u s i u s , Z e i l e r , M . A .

       P a p p

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