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Ewigkeit. Die Apokalypse wird kommen durch vier apokalyptische Reiter.

       Der Weiße Reiter

      »Und ich sah, dass das Lamm der Siegel eines auftat; und hörte der vier Tiere eines sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm!« (Offenbarung 6)

      Der Weiße Reiter als Sinnbild der Reinheit und des Friedens. Doch der Schein trügt, da er wie ein Eroberer dem Gefolge seine Vorstellung des Friedens aufdrängen wird.

      »Seht zu, dass euch nicht jemand verführe. Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen.« (Matthäus 24)

      Die Gemeinschaft der »Verführten« wird einen Pseudo-Frieden symbolisieren, wie ihn Paulus für die Endzeit voraussagte: »Von den Zeiten und Stunden aber, liebe Brüder, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr – dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.« (1. Thessalonicher 5,1–3)

      Jener Messias, der sich als Stellvertreter Gottes ausgibt, versteht es, die Menschen zur Anbetung seines Systems zu animieren, welches den Anschein erweckt, er würde der Welt Gutes tun. Dies wird das allerletzte Aufleben eines Systems sein, welches Johannes in seiner Offenbarung prophezeit: »Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden.« (Offenbarung 17,5)

       Der Rote Reiter

      »Und als das Lamm das zweite Siegel auftat, hörte ich die zweite Gestalt sagen: Komm! Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.« (Offenbarung 6,3–4)

      Der Rote Reiter wird die tödlichen Kräfte des Bösen einleiten und der Erde den Frieden nehmen. Kriege nie gekannten Ausmaßes sind die Folge.

       Der Schwarze Reiter

      »Und als es das dritte Siegel auftat, hörte ich die dritte Gestalt sagen: Komm! Und ich sah ein schwarzes Pferd. Und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme mitten unter den vier Gestalten sagen: Ein Maß Weizen für einen Silbergroschen und drei Maß Gerste für einen Silbergroschen; aber dem Öl und Wein tu keinen Schaden!« (Offenbarung 6,5–6)

      Hungersnöte, Leid und Elend sind die Folge. Dürren genauso wie Überschwemmungen. Doch auch die ungerechte Verteilung kündet die Wehen an.

       Der Fahle Reiter

      »Und als das Lamm das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme der vierten Gestalt sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: Der Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit Schwert und Hunger und Pest und durch die wilden Tiere auf Erden.« (Offenbarung 6,7–8)

      Seuchen unvorstellbaren Ausmaßes suchen die Menschheit heim. Fahl, die gelbgrüne Farbe der Krankheit und des Todes.

      Jeder Reiter, jedes Brechen der vier Siegel wird eine zerstörerische Macht einleiten, die menschliches Leben verwüstet. Nur das Eingreifen des Messias, gesandt von Thron, wird diese beenden können.

      »Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden.« (Matthäus 24,22)

       Kapitel 4: Vorbereitung auf das Familienfest

       Washington, D.C., Dezember 2015

      Marc Haskins besuchte mit seiner Frau Janette und Tochter Lea seine Schwägerin Sandra. Diese bewohnte mit ihrer einjährigen Tochter Meira, ihrem Bruder Elias und ihrer Mutter Rachel eine imposante Villa in Washington, D.C. Gemeinsam hatten sie beschlossen, das Weihnachtsfest im Kreise der Familie zu verbringen. Das erste Weihnachten nach Stephens Tod.

      Eine große, bunt geschmückte Tanne stand bereits inmitten des Wohnzimmers. Ebenso waren die Auffahrt wie auch sämtliche Fenster der Villa mit farbigen Lichterketten verziert. Im Dunkeln erinnerte das Anwesen an Disneyland.

      »Wann wollen Mom und Dad kommen?«, fragte Marc.

      »Morgen, gegen Mittag«, antwortete Sandra, die soeben eine Flasche selbst angerührten Eierlikörs öffnete.

      »Wie geht es dir?«, fragte Marcs Frau Janette zaghaft.

      »Ich vermisse Stephen, aber Meira und er hier«, Sandra deutete auf ihren Bauch, dem man allerdings kaum etwas ansah, »bringen mich immer wieder auf andere Gedanken.«

      »In welchem Monat bist du jetzt?«, wollte Janette wissen.

      »Ende des zweiten«, antwortete Sandra voller Stolz mit einem strahlenden Lächeln. Dabei blitzten die schneeweißen Zähne der Afroamerikanerin.

      »Na, dann werden wir im Sommer mächtig was zu feiern haben«, freute sich Marc, während Janette verwundert die Stirn runzelte.

      Lea kam laut lachend hereingestürmt und hätte beinahe ihren Onkel Elias in dessen Rollstuhl umgerannt. Hinter Lea schnaufte Oma Rachel, der bei dem Tempo, in dem sie das kleine Mädchen verfolgte, die Luft ausging.

      »Erste«, rief Lea überglücklich und ließ sich auf die Couch fallen.

      »Was machst du, wenn das Kind da ist?«, fragte Janette ihre Schwägerin.

      »Es lieben, Janette, wie Meira, abgöttisch lieben. Mache ich jetzt schon. Stephen wäre so stolz darauf gewesen. Und dann sind ja noch Rachel und Elias da, die mir helfen können. Und ihr, hoffe ich.« Sandra grinste.

      »Da kannst du Gift drauf nehmen. Sobald der Nachwuchs laufen kann, nehmen wir ihn mit ins Fitnessstudio, oder, Elias?« Marc lachte seinen dunkelhäutigen Schwager und Geschäftspartner des eigenen Sportstudios an.

      »Klar«, prustete dieser, »wird sicher die oder der jüngste Bodybuilder unseres Landes. Sandra, stell dir nur vor, mit drei Jahren ebenso durchtrainiert und muskulös wie Schwarzenegger.« Elias hob den Arm und deutete auf seinen Bizeps.

      »Untersteht euch, ihr Irren. Nichts dergleichen. Ihr könnt babysitten, Talkshows schauen und dabei Chips essen.«

      »Das ist doch eher was für euch Frauen«, lachte Marc.

      Als es dämmerte, wurde Lea zu Bett gebracht, Meira schlief bereits in ihrem Zimmer. Der Rest der Familie verbrachte den Abend im Wohnzimmer; man saß auf dem Sofa, knabberte Plätzchen, trank Weißwein und unterhielt sich.

      »Ich habe das Gefühl, Lea hat sich gut von den Geschehnissen erholt«, mutmaßte Rachel an Janette gewandt. »Sie macht einen so fröhlichen und ungezwungenen Eindruck.«

      »Ja, zum Glück. Ihr Psychologe, Professor Collins, meint auch, sie habe den Anschlag in der Kirche extrem gut verkraftet. Dem natürlichen Verdrängungsmechanismus ihres Alters geschuldet, folgert er. Das Problem ist nur, dass man schwer einschätzen kann, ob in späteren Jahren ein Rückfall kommt.« Janettes Worte klangen besorgt.

      »Sei froh, Schatz, dass es so ist, wie es ist. Hätte viel schlimmer kommen können«, beruhigte Marc sie beiläufig, während er aufstand. Unterdessen platzierte Elias seinen Rollstuhl etwas abseits und sah fern. »Und, ziehst du dir Weihnachtsfilme rein?« Marc ließ sich in den Sessel neben Elias’ Rollstuhl plumpsen.

      »Nein, eben liefen noch die Nachrichten. Es ist wirklich deprimierend. Wir feiern Weihnachten, während überall um uns herum Terror und Kriege toben.«

      Marc zuckte merklich, da ihn Elias’ Worte an das Attentat in der Kirche von Charleston erinnerten, jenes grauenvolle Ereignis, bei dem sein Bruder Stephen ums Leben gekommen war. Sofort verwarf er den Gedanken wieder. Selbstschutz!

      »Hey, jetzt lass dich nicht so runterziehen! Alter, es ist

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