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sondern das gebrochene Griechisch der karischen Söldner, die in ganz Griechenland angeheuert wurden.

      Herodot geht jedenfalls davon aus, dass Lyder, Mysier und Karer stammverwandt sind; Strabon (XIV, 2,3) erwähnt überdies, die Einwohner von Kaunus hätten dieselbe Sprache wie die Karer und seien ursprünglich aus Kreta gekommen. Auch wenn die Karer also eine indogermanische Sprache sprachen, hatte ihre Kultur doch mit ziemlicher Sicherheit ein starkes Substrat aus der bronzezeitlichen ägäischen Kultur. In einem Gedicht des Kritias (460 - 403 v. Z.) wird den Karern die Erfindung des Schiffs zugeschrieben, eine Kulturleistung, die sie auf dieselbe Stufe wie die Phönizier stellt:

      Der Phoiniker erfand, Stütze des Geistes, die Schrift.

      Theben baute zum ersten Male den Wagen - die Karer,

      Das heutige Turgut (früher Leyne) liegt 15 Kilometer nordwestlich von Yatağan in der türkischen Provinz Muğla. 8 Kilometer vor Turgut befindet sich ein riesiges Kohlekraftwerk, in dem die Kohlevorkommen, die in der Umgebung von Stratonikeia im Tagebau gewonnen werden, verheizt werden. Die heilige Straße nach Lagina wird heute nördlich des Stadttors von Stratonikeia durch Aufschüttungen versperrt, die durch den Kohleabbau verursacht wurden.

      Das Tempelareal wurde erstmals 1891 - 93 ausgegraben, die derzeitigen Grabungen werden von Ahmet A. Tirpan geleitet. Das Gelände steigt nach Westen hin an, nach Osten hat man einen schönen Blick auf die Berge am Horizont. Das Heiligtum der Göttin bestand aus einem von dorischen Säulenhallen umgebenen Temenos mit einem um 27 v. Z. errichteten Propylon, welches ein Portal aus drei Monolithblöcken besitzt. An der Südseite des Bezirkes befinden sich Sitzstufen für Zuschauer der jährlichen Festspiele für die Göttin; in jüngster Zeit (2008) hat man auch im Nordwesten des Tempels Sitzstufen freigelegt. Der Tempel, ein Preudodipteros mit 8 x 11 korinthischen Säulen, stammt aus der 2. Hälfte des 2. Jhrs. v. Z. Er misst 21,50 auf 28,02 Meter. Die Cella des Tempels ist relativ klein, die Vorhalle (Pronaos) besitzt 2 eingestellte Säulen ionischer Ordnung. Der Tempel besitzt keinen Opistodomos (Raum hinter der Cella). Der Fries des Tempels mit Szenen der Hekate befindet sich heute im archäologischen Museum in Istanbul.

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