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      von

      Eva van Mayen

      "Hey, sag mal, du willst wirklich nicht mit uns beiden ins Kino gehen?", fragte meine beste Freundin Maria.

      Mit 'uns beiden' waren sie und ihre Freundin Rafaela gemeint, die, wie jeder wusste, seit bald zwei Jahren ein Paar waren.

      "Naja, ich weiß nicht", entgegnete ich, "ich will mich ja nicht zwischen euch drängen."

      In Wirklichkeit hatte ich nur ein wenig Sorge, wie ein Abend mit einem lesbischen Pärchen ablaufen würde.

      "Komm schon, ich geb' dir danach auch einen aus", versuchte sie es weiter.

      Schließlich willigte ich ein. Wenn sie es doch wollte. Also würden wir uns am kommenden Freitagabend im Kino treffen.

      "Hey Melissa", begrüßte mich Rafaela an jenem Abend und gab mir einen Kuss auf die Wange, "Maria meint sie kommt gleich."

      Während wir warteten musterte ich Rafaela. Wir hatten noch nicht oft etwas zusammen unternommen. Meistens sah ich sie auf irgendwelchen Geburtstagen zusammen mit meiner besten Freundin. Sie besaß eine absolut weibliche Figur und war echt wunderschön anzusehen. Die Kerle flogen nur so auf sie. Doch sie wies alle ab.

      Dann kam Maria. Ihr schickes Kleid betonte ihre weiblichen Reize. Ich fühlte mich mit meinen Hotpants und meinem einfachen Top sofort total underdressed.

      Ich sah zu, wie die beiden sich zur Begrüßung einen innigen Kuss gaben. Es war für mich immer schön ein verliebtes Paar zu sehen, egal ob hetero, lesbisch oder schwul. Doch im Augenblick stand ich etwas abseits und fühlte mich ziemlich fehl am Platz. Wieso wollten sie, dass ich mitkäme und dabei ihre Zweisamkeit störte?

      Der Film war schön und leider schon viel zu früh vorbei. So standen wir bereits zwei Stunden später wieder im Foyer.

      "Und? Was machen wir jetzt?"

      Diese Frage stand bleiern im Raum.

      "Ich hab dir doch versprochen einen auszugeben", erinnerte mich Maria, "Lust auf einen Cocktail?"

      Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Und so saßen wir keine halbe Stunde später in der Cocktailbar und schlürften unsere Drinks. Wir unterhielten uns angeregt.

      Als wir gerade beim zweiten Glas ankamen drehte sich Rafaela zu mir um und sagte: "Ich weiß, du kannst mit Frauen nichts anfangen, aber weißt du, was der Vorteil am Lesbisch sein ist?"

      Wieso sollte ich mit Frauen nichts anfangen können? Immerhin war ich mit Maria schon seit siebzehn Jahren befreundet. Lange vor ihrem Coming Out war mir schon bewusst, dass sie nichts von Männern wollte. Wir waren gerade vierzehn, als sie nach einem ähnlichen Kinobesuch bei mir übernachtete. Wie damals so oft praktiziert kuschelten wir uns gemeinsam in mein großes Bett.

      Irgendwann, ich war schon fast eingeschlafen, fragte sie mich etwas: "Hast du schon mal die Brust einer anderen Frau berührt?"

      Wahrheitsgemäß verneinte ich. Sie erklärte mir, sie habe das auch noch nie getan.

      "Würdest du es gerne mal tun?"

      Ich wusste es nicht, also meinte sie nur: "Hier", und legte meine Hand auf ihre Brust.

      Sie hatte ihr Shirt hochgezogen und ich spürte ihren Nippel an meiner Hand. Es war ein eigenartiges Gefühl eine fremde Brust auf diese Art und Weise zu berühren.

      Da ich sie nicht los ließ, was eher an meiner Trägheit als an meiner Geilheit lag, schob sie ihre Hand langsam in meine Richtung. Unter meinem Oberteil gelangte sie an ihr Ziel und schloss ihre warme Hand um meinen Vorbau. Wir schwiegen nur und schauten uns tief in die Augen.

      Irgendwann begannen wir uns gegenseitig unsere Brüste zu streicheln, worauf ich ein wohliges Kribbeln in meinem Körper verspürte. Ihre zweite Hand fand ihren Weg zwischen meine Schenkel. Völlig überwältigt von dieser Situation ließ ich sie gewähren. Sie entfernte behände meinen Slip und ihre Finger begannen mit einem liebevollen Spiel zwischen meinen Schamlippen.

      Sie ergriff meine Hand und legte sie auf ihren entblößten Schritt. Ich spürte ihre Nässe. Dabei fiel mir auf, dass auch ich bereits triefend nass war. Ich wusste nicht was wir taten und wieso wir es taten, aber in der Situation gefiel es mir so sehr, dass ich an nichts anderes mehr dachte. Die Säfte liefen mir alsbald an den Schenkeln hinab. Meine Brustwarzen wurden hart wie kleine Steine.

      Wir streichelten uns gut eine Stunde, bis wir fast gleichzeitig kamen. Es war der herrlichste Höhepunkt, den ich je hatte. Eng umschlungen schliefen wir ein.

      Am nächsten Morgen war ich total verstört. Ich hatte Angst was passieren könnte. Angst um unsere Freundschaft. Reden wollte ich nicht. Also verschwand ich unter der Dusche, ignorierte meine wahnsinnige Geilheit und zog mich an. Wir redeten nicht mehr darüber und bis Maria ihre neue Freundin Rafaela kennen lernte vegetierte unsere Freundschaft immer mehr dahin.

      Mit Eintritt dieser neuen Frau blühte unsere alte Freundschaft geradezu neu auf. Es war wie früher, nur dass wir nie über dieses eine Ereignis sprachen, obwohl es uns beiden sehr gefallen hatte.

      "Noch da?", riss mich Rafaela aus meinen Gedanken.

      "Äh ja", stammelte ich, "was ist nun dieser Vorteil?"

      "Ganz einfach: Es ist immer fair im Bett", sie kicherte, "jede hat zwei Brüste und ‘ne Muschi zum anfassen."

      Naja. Das war wohl eher ein Witz. Mit meinem Exfreund war ich auch glücklich. Auch wenn ich bei ihm einen Schwanz zum Anfassen hatte. Aber wie alle meine bisherigen Beziehungen, so hielt auch jene nicht sehr lange.

      Da fiel mir eine Frage ein, die mich seit langem brennend interessierte: "Was macht ihr eigentlich, wenn ihr richtig Lust habt zu ficken? Ich meine darauf hat man doch auch als Lesbe mal Lust oder?"

      Die beiden kicherten über meine Direktheit. Aber ich hatte Blut geleckt.

      "Ganz einfach. Wenn uns das übliche Lecken und Fingern nicht reicht, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wir besorgen es uns gegenseitig mit unserem StrapOn, oder…"

      Maria stockte, weshalb ihre Partnerin fortfuhr: "Oder wir suchen uns auf einer Party einen willigen Kerl für einen Dreier."

      Ich war überrascht. Letzteres hätte ich nicht erwartet. Beim dritten Cocktail wurde unser Gespräch immer offener. Die beiden erzählten mir Geschichten übers Lecken und wie eine Möse so schmeckte. Das machte mich irgendwie an. Dann war es eins und wir beschlossen nach Hause zu gehen.

      "Du, Melissa, wenn du keine Lust hast nach Hause zu gehen, kannst du auch bei mir schlafen", meinte Rafaela, "Maria ist auch da. Du kannst auf dem Sofa pennen. Oder", sie versuchte verführerisch zu blicken, "oder du kuschelst dich zu uns auf mein Zweimeterbett."

      Ich war viel zu beschwipst um noch heim zu fahren und da Rafaela direkt um die Ecke wohnte, nahm ich das Angebot dankend an.

      Ich entschied mich am Ende doch für das Sofa, da es mir unangenehm gewesen wäre zusammen mit den beiden in einem Bett zu schlafen. Keine zehn Minuten später war ich eingeschlafen.

      Ich dachte, ich hätte bereits Stunden geschlafen als ich wieder aufwachte. Aber es war erst eine halbe Stunde vergangen. Was hatte mich geweckt? Ich hatte doch sonst keinen so unruhigen Schlaf. Ein leises Flüstern war zu vernehmen. Ich setzte mich aufrecht hin und blickte hinüber zu ihrem Schlafzimmer.

      "Ah, Süße, bist du auch noch wach?", rief Maria als sie mich entdeckte.

      "Willst du zu uns kommen?", fragte jetzt Rafaela.

      Ich blieb sitzen.

      "Willst du nicht?", kam wieder von drüben.

      Ich weiß nicht was mich letztendlich überzeugt hat, aber schließlich

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