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Fernrohrs und runzelte die Stirn. Was er da sah, gefiel ihm gar nicht, denn er hatte unweit von Pluto einen Kometen entdeckt, der von der Anziehungskraft der äußeren Planeten auf eine Umlaufbahn um die Sonne gezwungen wurde. Als solches nichts Ungewöhnliches zwar, aber in diesem besonderen Fall von einer titanischen Riesengröße, die gefährlich werden konnte, denn er steuerte direkt auf die Erde zu. „Ich sage dir, der wird uns noch Ärger machen …“, mit diesen Worten drehte er sich zu seinem Vorgesetzten um und deutete auf das kosmische Monster, das sich draußen durch den Nachthimmel pflügte.

      „Du willst wissen, was die Menschen tun werden?“ Mephistopheles, sein Boss, wandte sich ihm zu. „Willst du die Wahrheit hören, Bruder?“ Er lachte. „Gar nichts werden sie tun! Zuerst werden sie in Panik geraten und dann doch wieder alles verdrängen. Der menschliche Geist ist der Erde überdrüssig geworden, und er schickt sich an, dieses torkelnde Raumschiff zu verlassen. Denn schon in der Bibel steht geschrieben: ‘... und die Sterne werden vom Himmel fallen.’“

      Faust wandte sich ihm zu und nickte langsam, mit seltsam leeren Augen: „Ja, dieser Komet da draußen ist wie der göttliche Funke, der alles zerstört. Wie der Schlusspunkt einer gigantischen Symphonie, die sich die menschliche Entwicklung nennt. Wir können es nicht aufhalten. Es wäre Blasphemie, es zu versuchen! Aber vielleicht wird unsere Essenz überleben, am Jüngsten Tage, wenn unsere Seelen zu Gott zurückstreben. Wer weiß?“

      Die beiden gaben ihre Entdeckung bekannt. Es sollte sich zeigen, dass ihre wissenschaftlichen Berechnungen zur Gewissheit wurden und dass sich der kosmische Teufelsbote nicht elegant an den inneren Planeten und der Sonne vorbeischlängeln, sondern direkt auf die Erde stürzen würde. Da ergriff die Welt ein großes Entsetzen, und man nannte den Todesbringer „Mephistos Hammer“. Schon bald aber wich das Entsetzen einer trotzigen Verzweiflung, und je näher sich das Werkzeug des Teufels der Erde näherte, desto ausgelassener wurden die Feste. Je näher sich das Damoklesschwert über die Häupter der Menschen senkte, desto mehr fühlten sich diese gezwungen, ihre Ängste zu verdrängen. Doch der „Hammer“ verfehlte sein Ziel nicht! Mit der gigantischen Kraft von unzähligen Atombomben ging er im Karibischen Meer südlich der Großen Antillen nieder und vernichtete in einem einzigen Inferno alles Leben auf der Erde.

      1. Der Einschlag (Das Thema der Krise)

      Der Einschlag bedeutet, plötzlich aus einem harmonischen Zustand herausgerissen zu werden. Es ist die Zerschlagung eines sich im Gleichgewicht befindlichen, stabilen Systems. Damit repräsentiert er das Thema der Krise.

      2. Die Überschwemmung (Die Folge der Krise)

      Der Einschlag des Kometen in den Ozean löst überall in der Welt gigantische Flutwellen aus, die mit tödlicher Gewalt auf die Küsten zurollen. Damit symbolisiert die zweite Karte die aggressive Zerstörungskraft der Krise, wenn sie ihre eigenen Blockaden „überpeitscht“ und aus der inneren Verborgenheit in das äußere, manifeste Erleben drängt.

      3. Die Verfinsterung des Lichts (Die sexuelle Erkaltung)

      Die durch den Aufschlag in die Atmosphäre aufgewirbelte Materie verfinstert für Jahrzehnte das Licht der Sonne. Auf der ganzen Erde sinken die Temperaturen, und den meisten Pflanzen und Tieren wird die Lebensgrundlage entzogen, weil sie sich nicht schnell genug an die veränderten Verhältnisse anpassen können. Die dritte Karte zeigt damit das Absterben des Lebens oder den Tiefpunkt der Gefühle: das seelische Zentrum der Krise.

      4. Der Treibhauseffekt (Die emotionale Überhitzung)

      Nachdem sich die aufgewirbelte Materie wieder beruhigt hat, beginnen die Temperaturen schnell zu steigen, denn durch den Feuersturm, den der Aufprall des Kometen verursacht hat, werden riesige Mengen Kohlendioxid freigesetzt, die einen Treibhauseffekt bewirken. Die Hitze verbrennt alles übrig gebliebene Leben. Damit ist diese Karte eine Allegorie der seelischen Überhitzung bzw. des Drucks einer Gefühlsstauung.

      5. Ende und Anfang (Der Mensch)

      Die fünfte Karte symbolisiert die Erneuerung, deren Vollendung die Wiederauferstehung des Menschen ist. Auf der psychologischen Ebene zeigt uns diese Karte deshalb nicht nur den Schritt an, mit dem wir die gegenwärtige Krise überwinden können, sondern auch das Ziel, zu dem uns unsere Entwicklung nach der Überwindung der Krise führen wird.

      Fragestellung

      Das, was wir Schicksal nennen, ist der manifeste Ausdruck der Transformationsprozesse, die wir in unserem Leben durchlaufen. Sie führen uns die in den Taten verborgenen Strukturen vor Augen, die gleichermaßen Ursache und Wirkung sind. Deshalb sind wir auch keine Gefangenen des „Schicksalsrades“, sondern Wanderer auf dem Weg, der uns durch die Auswirkungen des eigenen Handelns führt. Zwar vermögen wir nicht das Schicksal zu ändern, aber wir können unsere Sicht der Dinge wenden. Darum ist die Schicksalsfrage auch nicht, was wir in der gegenwärtigen Situation verändern können, sondern was der Sinn unseres Handelns ist: nämlich das Ziel unserer Entwicklung.

      Diese Legemethode ist eine Verknüpfung von Anfang und Ende, von Urknall (IV) und Zerstörungshammer (V), und verbindet die Polaritäten von Schöpfung und Zerstörung zur fließenden Bewegung des sich ewig drehenden und dabei in seinem eigenen Zentrum ruhenden Nornenrades. Die Frage, die dich bewegt, ist der Schnittpunkt, durch den du die Reise zu dir selbst (zwischen Geburt und Tod) fokussierst. Du musst akzeptieren, dass alles, was du erlebst, selbst wiederum nur Wellen davor liegender Ursachen sind, die sich auf immer weiter zurückliegende Grundmuster zurückführen lassen: Wirkungsabläufe, die auf Ursachen folgen, die in deiner spirituellen Entwicklung zu suchen sind. Jedes Erleben, das dir widerfährt, ist nie nur Ursache, sondern immer auch Wirkung eines sich unablässig tiefer in die Zukunft hinein ausschwingenden Ahnenmusters, das in der Fokussierung deiner Frage (im Brennpunkt deiner Bewusstwerdung) gleichzeitig in die Vergangenheit zurück- und in die Zukunft vorwärts schwingt. Auf der allegorischen Ebene versinnbildlichen die drei Nornen, die das Rad des Schicksals drehen und damit die kosmischen Zyklen in Gang halten, die inneren Gesetze, die in den Handlungen der Menschen wirksam werden.

      1. Die Materie als Grundlage

      Das Thema, um das es geht.

      2. Der Einschlag als Widerstand von außen

      Der Schatten, der dir von außen begegnet.

      3. Die Flut als Auswirkung dieses Widerstandes

      Die physische Ebene, auf der sich der Schatten manifestiert.

      4. Das Chaos als Urbeginn

      Die erste Chance, die dir im Nebel deiner Motivationen aufdämmert (das Ziel).

      5. Die Quark-Ära als schöpferische Qualität

      Der höhere (spirituelle) Sinn deiner Handlung.

      6. Die Abkühlung der Erde als innere Frustration

      Die emotionalen Widerstände, die dich besiegen.

      7. Der Treibhauseffekt als seelische Überhitzung

      Die innere (übertriebene) Reaktion auf die äußeren Widerstände.

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