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Er vergrub die Zehen im Sand. Die Hände hatte er in die Taschen seiner Shorts gesteckt. Sie waren knielang, dunkelblau und passten gut zu seinem adretten weißen Hemd. Er sah aus, als hätte er einen Tag auf der Yacht oder eine Runde Golf geplant. Nun, zumindest würde er so aussehen, wenn seine Kleider nicht völlig schweißdurchtränkt wären. Sie klebten an seinem Körper, sodass man erkennen konnte, dass er zwar schlank, aber nicht durchtrainiert war. Chase konnte durch den Stoff seines Hemds deutlich seine Nippel sehen. Eilig wandte er den Blick ab und fixierte stattdessen eine Stelle über seiner rechten Schulter. Hatte er einen Nerv getroffen? Jadens Reaktion ließ das vermuten.

      Das hast du wieder toll gemacht, Chase.

      Er fuhr sich durch das schweißnasse Haar, sodass es ihm nicht mehr in die Augen hing. Dann deutete er mit dem Daumen auf das Wasser. »Ich glaube, ich gehe eine Runde schwimmen, um mich abzukühlen.«

      Phoenix blickte sehnsüchtig aufs Meer. »Ich gehe mit Jaden einkaufen. Und ich muss ihm die Stadt zeigen. Was meinst du, gibt es etwas, das er unbedingt sehen muss?«

      Chase kratzte sich am Bauch, wo seine Haut von all dem Schweiß juckte. Er hatte sein T-Shirt schon nach anderthalb Minuten Work-out ausgezogen. Seine Haut fühlte sich warm und feucht an. Wenn er heute nach Hause kam, würde man sicher noch deutlicher seine Bräunungsstreifen sehen. Er überlegte gerade, welche Orte in Serenity er besonders mochte, als ihm auffiel, dass Jaden ihm gar nicht ins Gesicht sah. Nein, seine hübschen blauen Augen klebten förmlich an Chases Bauchmuskeln.

      Oh.

      Nun. Das war … widersprüchlich.

      Immer, wenn Chase in sein leeres, stilles Haus zurückkehrte, hatte er das dringende Bedürfnis, sofort wieder kehrtzumachen und in seinen Laden oder ins Fitnesscenter zu fahren. Ganz egal, wohin, Hauptsache an einen anderen Ort. Es war nicht so, als würde er sein Zuhause nicht mögen, das tat er nämlich. Immer, wenn er der Realität entkommen wollte, kam er hierher. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er einen Ort, der nur ihm gehörte. Das Haus hatte drei Schlafzimmer und zwei Badezimmer, im Garten einen großen Pool und viele hochgewachsene Bäume, die Schatten spendeten. Die Fassade war in einem warmen Beige gestrichen, akzentuiert mit einem dunklen Braun; eine Wohltat für die Augen. Die Einrichtung war hauptsächlich in warmen Blautönen und Beige gehalten, hier und da von grauen und grünblauen Akzenten durchbrochen. Der Boden war mit cremefarbenen Fliesen ausgelegt, die Holzmöbel waren getischlert. Seine Küche hatte Kästen aus Holz und Küchengeräte aus Chromstahl. Die Theke, die den Kochbereich von seinem ungenutzten Esszimmer trennte, fungierte auch als Bartisch. In den Fächern befanden sich diverse Spirituosen und Weinflaschen. Die meiste Zeit verbrachte er im Wohnzimmer. Seine Couchgarnitur war grau, mit zurückklappbaren Liegesitzen an beiden Enden. Er hatte sie mit Schlafkissen bestückt. Bequemlichkeit war ihm wichtiger als stilvolle Inneneinrichtung. Manchmal schlief er auf der Couch ein. Der riesige Flachbildfernseher hing gegenüber der Couch an der Wand und wurde von Bücherregalen eingerahmt. Er hatte nicht viele Bücher. In den Regalen befand sich hauptsächlich seine umfangreiche Filmsammlung, aber auf einem Regal stand die Das Lied von Eis und Feuer-Serie und auf dem anderen Eine Reihe betrüblicher Ereignisse. Was sollte er sagen? Er hatte eben einen breit gefächerten Geschmack.

      Eines der Schlafzimmer war ein Gästezimmer, im anderen hatte er sich einen Fitnessraum eingerichtet. Für die Tage, an denen er nicht ins Fitnessstudio fahren wollte, um Gewichte zu stemmen. Oder für Tage, an denen draußen der Monsun tobte und es nicht möglich war, am Strand eine halbe Stunde Yoga zu machen.

      Das ganze Haus war voll mit Dingen, die er mochte. Angefangen mit den Farben der „Kunst“ an den Wänden, also Postern, die den Eindruck erweckten, hier würde jemand in seinen Zwanzigern wohnen, bis hin zu dem Krimskrams, der in den Regalen stand. In einer Ecke hatte er ein Modell von R2D2, in einer anderen hing ein Regal, in dem er seine Game of Thrones-Funko Pops sammelte.

      Trotz all dem, ohne eine andere Person im Haus, fühlte es sich … Nein, es fühlte sich nicht unbedingt kalt an, aber so ähnlich. Einsam. Chase hatte zwei Brüder und eine kleine Schwester. In seiner Kindheit war er immer von anderen Menschen umgeben gewesen, die sich in alles eingemischt und ihn damit zur Weißglut getrieben hatten. Auch auf dem College hatte er sich einen Schlafsaal mit anderen geteilt. Nach dem Unfall war er zurück nach Hause gezogen und hatte nach seiner Genesung den Abschluss online nachgeholt. Irgendwann hatte er beschlossen, dass sein Leben nicht automatisch enden musste, weil sein Traum nie wahr werden würde. Er wollte kein Loser sein, der bei seinen Eltern wohnte und nichts tat. Also war er hierhergezogen und hatte Cleo adoptiert.

      Chase schaltete das Licht an und fragte sich, ob er Phoenix‘ Angebot annehmen sollte. Vielleicht wäre es ja nett, eine Katze zu haben. Er hatte gehört, dass Katzen sehr lange lebten. Er könnte die männliche Version einer verrückten Katzenlady werden. Sich zwanzig Katzen zulegen, die ihn auffraßen, wenn er alt und einsam starb. Chase blinzelte. Seine Gedanken waren ganz schön schnell düster geworden. Er massierte sich die Schläfen, kickte seine Schuhe achtlos weg und ging dann in Richtung Küche. Dort machte er sich ein gebratenes Caprese-Sandwich und summte Justin Biebers Love Yourself vor sich hin. Es war heute mindestens elfmal im Radio gelaufen und er hatte einen Ohrwurm. Irgendwann, als er das Sandwich umdrehte und den Refrain summte, wanderten seine Gedanken wieder zu Jaden. Anscheinend war das sein neues Hobby. Dabei hatte er sich solche Mühe gegeben, den Moment am Strand zu vergessen. Jaden hatte ihn nicht unbedingt angeglotzt, zumindest nicht offensichtlich, aber er hatte definitiv hingesehen. Und zwar nicht auf Stellen, die ein Heteromann ansehen würde. Chases Nippel waren durch all die Aufmerksamkeit schlagartig hart geworden. Und er war sich ziemlich sicher, dass Jadens ohnehin schon rote Wangen noch röter geworden waren, als er es bemerkt hatte.

      Er stach mit der Gabel in das Sandwich, um den Knusprigkeitsgrad des Brotes zu testen. Okay, also war Jaden Matthews vielleicht nicht hetero. Aber war das wirklich wichtig? Er ließ das Sandwich auf einen Teller gleiten und drehte den Herd ab. Nein, er musste sich Jaden aus dem Kopf schlagen, auch wenn er wirklich schwul oder bi war. Er war nur auf der Durchreise und würde wieder von hier verschwinden. Mrs. Declan hatte recht. Er sollte nicht gleich anhänglich werden.

      Chase blieb mitten im Türrahmen stehen, den Teller in den Hand, und riss die Augen auf.

      Du kennst Jaden gerade mal vierundzwanzig Stunden. Warum zur Hölle denkst du darüber nach, nicht anhänglich zu werden?

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