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alt=""/> Tankstopp am Melkhus

      Der Naturpark Wildeshauser Geest ist bestens auf Radfahrer eingestellt. Wer unterwegs eine Rast einlegen will, kann in einem der elf Melkhüser einkehren, die sich über die Parkfläche verteilen. Sie halten Spezialitäten aus regionaler Milchproduktion vor. Wie wäre es mit einem Glas frischer Buttermilch, mit leckeren Quarkspeisen oder einem Milchmischgetränk?

      Lage der Melkhüser:

      www.wildegeest.de/melkhuser

      SAGEN-STEINE Braut und Bräutigam: Die Namen haben Sagenhintergrund.

       Altes Land

       »Ach schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.« Der Gedanke an Frau Holle stellt sich wie von selbst ein, wenn man im Spätsommer ins Alte Land kommt. Mit ihren knorrige Ästen scheinen die kleinen Obstbäume Spalier zu stehen – einer neben dem anderen und das reihenweise. An den vielen Ästen hängen ab August die ersten Frühäpfel. Sie sind kräftig rot und duften verlockend. Wenn die Ernte beginnt, ist das ganze Land auf den Beinen. Die Traktoren stehen mit Anhängern bereit, auf denen sich die Äpfel türmen. Bis heute ist die Apfelernte Knochenarbeit.

      WEISSES MEER Die Apfelblüte ist die schönste Zeit im Alten Land.

      ERNTEZEIT Wenn die Äpfel reif sind, geht es an die Arbeit.

      EIN AUSFLUG IN KINDERTAGE

      Der Herbst ist sicher die arbeitsreichste Zeit des Jahres, doch dann liegt auch ein besonderer Zauber in der Luft. Aus den Backstuben und Cafés strömt der Duft von frischem Apfelkuchen und kitzelt die Nase der vorbeikommenden Besucher. Es ist dieser Duft, der Erinnerungen an die Kindheit weckt, an Herbstferien bei der Oma, die am Samstag mit stoischer Geduld Äpfel schälte. Bis endlich der fruchtig-süße Kuchen genügend abgekühlt war, dass man ihn essen durfte, dauerte es gefühlt ewig.

      Im Alten Land ist im Herbst an jedem Tag Apfelkuchenzeit. Die Regale der Hofläden sind randvoll gefüllt mit Äpfeln und Birnen, den ersten Marmeladen und Kanistern mit Apfelsaft in allen Varianten. Die Küchen der Restaurants zaubern regionale Spezialitäten wie die Altenländer Apfelsuppe auf den Teller, Apfelfeste werden gefeiert und wer will, darf selbst bei der Ernte mit anpacken. Der Apfelanbau nimmt rund 90 Prozent der Anbauflächen im Alten Land ein, aber auch Kirschen, Birnen oder Zwetschgen runden das fruchtige Angebot ab und sorgen für bunte Vielfalt auf den Tellern.

      FRUCHTBARER BODEN

      Westlich von Hamburg, zwischen der Elbe und der Hansestadt Stade gelegen, befindet sich mit dem Alten Land das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas. Der Obstanbau entlang der Elbmarschen hat schon seit Jahrhunderten Tradition. Hier, wo die Nordsee im Mündungstrichter der Elbe für maritimes Klima sorgt und die Böden fruchtbar sind, fallen die Winter durch die warmen Westwinde meist mild aus. Es besteht kaum die Gefahr von Bodenfrost, und die Tage sind sonnenreich. Ideale Voraussetzungen also für den Obstanbau. Niederländische Siedler schufen Kanäle und Deiche und machten das Land urbar. Diese einzigartige von Menschen geschaffene Kulturlandschaft umfasst heute rund 10 500 Hektar Obstanbaufläche. Der fruchtbare Marschboden und seine reichen Erträge bescherten den Bauern früh Wohlstand. Noch heute lässt er sich an den wunderschönen Bauernhäusern ablesen. Die alten Fachwerkhäuser sind zwischen den weißen Holzbalken farbig bemalt, oft bilden die Backsteine ein hübsches Muster. Die Eingangstüren schmücken meist farbige Ornamente, und auch die Giebel sind reich verziert. Die Obstbäume, die hübschen Bauernhöfe, dazwischen Mühlen und das oft sonnige Wetter: Das Alte Land könnte wirklich aus einem Märchen stammen.

      PERLENGLANZ Ob Schönfrucht oder Liebesperlen genannt – das Lila bezirzt.

      IM TAKT DER NATUR

      Der natürliche Reifezyklus bestimmt den Takt im Alten Land. Neben den Erntewochen ist der Frühling unbestritten die schönste Zeit im Land. Millionen Bäume verwandeln die Region dann in ein leuchtendes Blütenmeer. Zahlreiche Besucher kommen jetzt ins Land, um das Blütenwunder mit eigenen Augen zu sehen. Im April startet das Spektakel mit den Kirschblüten, Ende April bis in den Mai ziehen dann die Apfelblüten nach. Das Blütenmeer scheint endlos – ein Naturspektakel, das es so nirgendwo sonst in Deutschland zu bestaunen gibt. Zeitgleich mit der Natur erwacht die Feierlaune der Menschen: Am ersten Maiwochenende findet das Altländer Blütenfest statt. In Jork stehen dann zwei Bühnen bereit. Stände mit Bratwurst und Fisch, mit Saft, Kuchen und Obstler sorgen für das leibliche Wohl. Zum Abschluss der Feierlichkeiten schlängelt sich ein Blütenkorso durch den Ort. Die Trachtentänze zeigen, wie lebendig die Altländer Traditionen auch heute noch sind. Traditionell wird beim Blütenfest die neue Blütenkönigin gekrönt, die das Alte Land weltweit repräsentiert. Mit Bus oder Schiff begeben sich viele Besucher auf Blütenfahrt und erfahren dabei alles, was es zum Alten Land und seinen fruchtigen Schätzen zu wissen gibt.

      MÖWENAUSFLUG Die Nähe zum Meer sieht man auch an den tierischen Besuchern.

      FRÜHJAHR Zur Apfelblüte werden zahlreiche Blütenfeste gefeiert.

      UNTERWEGS IM ALTEN LAND

      Wenn die rosa-weiße Pracht verblüht ist, kehrt ein wenig Ruhe ein – eine gute Gelegenheit, um das Alte Land mit dem Fahrrad zu erkunden. Das Radwandernetz im gesamten Alten Land umfasst rund 1000 Kilometer. Der bekannte Elberadweg, 1300 Kilometer lang, und der Nordseeküstenradweg über fast 6000 Kilometer verlaufen als Radfernwege durch das Alte Land. Abwechslungsreiche Touren führen auf dem Elbdeich vorbei an den Obstbaumwiesen oder mitten durch die Plantagen. Den Wegesrand säumen alte Fachwerkhäuser, Hofläden und Cafés für eine kleine Rast zwischendurch. Im Ernteherbst macht vor allem die Obstroute Spaß. Diese Radtour führt in zwei Schleifen von 39 und 41 Kilometern Länge durch die Obstbäume entlang der Elbe bis nach Stade und Buxtehude. Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, wählt von Jork aus den Obstlehrpfad mitten durch die Plantagen. Schautaufeln sorgen dafür, dass man auf der Strecke von eineinhalb Kilometern einiges dazulernt und am Ende einen guten Überblick über den Obstanbau hat. Nach so viel Bildung kann man sich guten Gewissens dem gesunden Schlemmen widmen.

       Das Blütenbarometer

       Das genaue Datum der Blüte lässt sich schwer vorhersagen, da bereits wenige sonnige und warme Tage im Frühjahr ausreichen, um die Knospen sprießen zu lassen. Tägliche Informationen über den aktuellen Stand der Kirsch- und Apfelblüte gibt das Blütenbarometer. An alle Apfelfans: Wer konkreten Anteil an der großen Apfelleidenschaft haben möchte, kann eine Baumpatenschaft abschließen und die Äpfel selbst ernten und behalten.

       www.bluetenbarometer.de

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