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Bildband Fernweh Deutschland. Naturparadiese direkt vor der Haustür erleben. Natur pur genießen.. Julia Schattauer
Читать онлайн.Название Bildband Fernweh Deutschland. Naturparadiese direkt vor der Haustür erleben. Natur pur genießen.
Год выпуска 0
isbn 9783734319662
Автор произведения Julia Schattauer
Жанр Книги о Путешествиях
Издательство Bookwire
Langeoog ist die erste deutsche Fairtrade-Insel. Hier wird fairer Handel gefördert und dafür gesorgt, dass proportional zur Einwohnerzahl eine bestimmte Anzahl an Geschäften, Hotels, Restaurants und Cafés Fairtrade-Produkte verarbeiten oder verkaufen. So kommen auf der Insel überwiegend Fairtrade-Kaffee und fair gehandelter Ostfriesentee in die Tassen oder in die Langeooger Mehrweg-Becher.
Bitte nachmachen!
VOGELPARADIES Auf Langeoog können Hobby-Ornithologen viel sehen. Hier ein Schwarm Riesentafelenten.
Wenn eine deutsche Gegend das Zeug zur Karibik hat, dann die Lagunen der Vorpommerschen Boddenlandschaft – hier kann sich die Natur in vielen Kontrasten bewundern lassen. Blauer Bodden, beigefarbene Steilküsten, mit Schilf bewachsene Dünen, aber auch viele Bäume und sogar dichter Wald prägen das Bild von Fischland-Darß-Zingst, der Halbinsel mitten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Der etwas sperrige Name ist schnell erklärt: Früher waren es drei eigenständige Inseln, die im Laufe von Jahrhunderten schlichtweg zusammengewachsen sind.
BEACHTIME In Ahrenshoop gibt es Urwald und Bilderbuchstrand.
PALMENERSATZ Die knorrigen Windflüchter haben sich der Meeresbrise gebeugt.
VIELFÄLTIGE KÜSTENLANDSCHAFT
Träumen wir nicht alle von einem Ausstieg auf Zeit, am liebsten auf einer Insel? Beim perfekten Inselerlebnis denken wir an pudrig weichen Sandstrand, an das weite Meer und Palmen. Dazu ein uriger Strandbungalow und der Inselurlaub ist perfekt. Auf Fischland-Darß-Zingst gibt es Sandstrand in Hülle und Fülle, die vom Wind gebogenen Windflüchter ersetzen die Palmen. Statt der Strandhütte im Dschungel steht hier das Zelt in den Dünen. Sogar ursprünglichen Wald findet man: Das Ahrenshooper Holz wird seit 1967 nicht mehr bewirtschaftet. Der Wald ist wieder Wildnis und bietet Vögeln, Insekten und Fledermäusen eine Heimat. Die europäische Stechpalme ist weit verbreitet. Ein Urwald mit exotischen Pflanzen! Es ist also alles da, was man zum perfekten Urlaub am Meer braucht. Wer muss da noch in die Karibik?
DIE KRANICHE FLIEGEN EIN
Wenn ein Kranich trompetet, kann das schon laut werden. Wer das Trompeten nun tausendfach hört, wird es nicht so schnell vergessen. Wenn die Kraniche an die Ostsee kommen, ist das sowohl optisch als auch akustisch ein echtes Naturschauspiel. Die Vögel bilden keilförmige Formationen am Himmel – ein Anblick, bei dem man unweigerlich den Atem anhält. In großen Schwärmen lassen sich die Tiere zweimal im Jahr blicken. Die Reise der Zugvögel folgt immer den gleichen Routen. Eine davon führt direkt über den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Die Tiere bleiben ihren Rastplätzen treu. Im Herbst machen sich die Kraniche, deren Spannweite fast zweieinhalb Meter beträgt, von Skandinavien und Osteuropa auf den Weg in die Winterquartiere. Die Rügen-Bock-Region ist dabei einer ihrer wichtigsten Rastplätze in Europa. Um die 40 000 Vögel halten sich von September bis Anfang November in der Umgebung von Zingst auf, um einen Zwischenstopp einzulegen, sich zu erholen und Kraft zu tanken. Die ungestörten Rastgebiete der Boddenlandschaft und der Insel Bock mit ihren großen Nahrungsvorräten eignen sich ideal, um das nötige Fettpolster für die weite Reise anzulegen. Auf dem Rückweg in die Brutgebiete, die Moore Skandinaviens, machen die Kraniche erneut im März hier Halt und werden schon sehnsüchtig erwartet. Denn längst sind sie Frühlingsboten und gern gesehene Gäste, schließlich gelten sie als »Vögel des Glücks«, die zudem die Touristen in Scharen anlocken. Am besten lassen sich die Zugvögel in der Umgebung von Zingst beobachten, zum Beispiel auf dem barrierefreien Beobachtungsplatz am Boddenteich oder in Pramort, dem östlichsten Teil der Halbinsel. Doch Kraniche sind sehr sensibel und scheu. Um die Tiere zu schützen, wird die Besucherzahl in Pramort daher täglich beschränkt.
IN FORMATION Zingst, einer der besten Orte, um Kraniche zu sehen.
IMMATERIELLES KULTURERBE
Der Bodden wäre nicht der Bodden ohne die braunen Segel der Zeesenboote. Früher prägten sie genauso wie die Reetdächer der Fischerhäuser das Bild der Landschaft. Die einzigartigen Boote wurden bereits im 15. Jahrhundert für den Fischfang genutzt, denn mit ihrem geringen Tiefgang eignen sie sich ideal für die flachen Boddengewässer. Zwischenzeitlich waren sie aus dem Alltag verschwunden, doch heute erleben die Boote ein Revival bei Sport- und Freizeitseglern. Die Aufnahme der Boote in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO 2018 würdigte ihre einmalige Konstruktion. Einige Zeesenbootbesitzer bieten Törns zum Mitsegeln an. In den Sommermonaten finden auch Zeesenbootregatten in Zingst, Wustrow, Dierhagen, Barth, Bodstedt und Althagen statt. Wenn dann 40 bis 50 braune Segel gleichzeitig über dem Wasser stehen, ist das ein imposanter Anblick.
WEITBLICK 134 Stufen, 30 Meter Höhe bis zur Aussicht vom Darßer Leuchtturm.
AHOI! Die Zeesenboote dienen heute vor allem als Freizeitboote.
DIE KÜNSTLER UND DAS MEER
Schon vor mehr als 125 Jahren hat es das Ostseebad Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst den Künstlern angetan. Ab 1892 entstand hier eine Künstlerkolonie, die bis heute Spuren hinterlassen hat. Auch jetzt verweilen noch mehrere Stipendiaten im Künstlerrefugium Ahrenshoop, Galerien zeigen ihre Werke. Die Gründung der Künstlerkolonie geht in erster Linie auf den Maler Paul Müller-Kaempff (1861-1941) zurück, der hier die Malschule St. Lucas gründete. Nach und nach schlossen sich Künstler an, die Inspiration und Gemeinschaft suchten, unter ihnen auch der Brücke-Maler Erich Heckel. Die Ruhe der Natur, Ereignisse wie der Kranichzug und das Leben am Meer gefiel den Künstlern. Am Strand und im flachen Hinterland fanden sie Erholung und neue Eindrücke für ihre Arbeit. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, endete das Zusammenleben in der Künstlerkolonie. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg belebte sich die Künstlerkolonie wieder. In der DDR entwickelte sich Ahrenshoop zum Ferienidyll für die kulturelle Elite, doch auch weniger angepasste Künstler durften hier arbeiten. Diese Offenheit gilt bis heute als Prämisse.
Wer seinen Urlaub mitten in der Natur verbringen möchte, schlägt sein Zelt in den Dünen auf. Oder vielleicht doch lieber im Küstenwald?