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wa­ren das Rand­de­kor des Stof­fes, die Pen­del­uhr, das Mus­ter des Tep­pichs go­tisch. Die Fel­der zwi­schen den ge­schnitz­ten brau­nen Bal­ken der De­cke wa­ren ori­gi­nell ge­stal­tet; die Holz­tä­fe­lung war kunst­voll ge­ar­bei­tet; nichts stör­te den Ge­samtein­druck die­ser hüb­schen De­ko­ra­ti­on; nicht ein­mal die Fens­ter mit ih­ren kost­ba­ren, be­mal­ten Schei­ben. Ich war über­rascht beim An­blick ei­nes klei­nen mo­der­nen Sa­lons, den ein mir be­kann­ter Künst­ler im Stil un­se­rer Zeit, der so leicht, so an­mu­tend, so ge­fäl­lig, so prunk­los und spar­sam an Ver­gol­dung ist, vollen­det aus­ge­stat­tet hat­te. Er war äthe­risch und lie­bes­durch­weht, wie eine deut­sche Bal­la­de, ein rech­tes Nest für eine Lei­den­schaft von 1827, er­füllt vom Duft sel­te­ner Blu­men. Hin­ter die­sem Sa­lon sah ich noch eine Flucht von Zim­mern, dar­un­ter ein Ge­mach, das reich ver­gol­det den Stil Lud­wigs XIV. auf­le­ben ließ, der un­se­rem Ge­schmack ent­ge­gen­ge­setzt einen bi­zar­ren, doch an­ge­neh­men Kon­strast bil­de­te. ›Du wirst hier ganz gut un­ter­ge­bracht sein‹, sag­te Ras­ti­gnac zu mir mit ei­nem Lä­cheln, das eine lei­se Iro­nie um­spiel­te. ›Ist dies nicht ver­füh­re­risch?‹ füg­te er hin­zu, in­dem er sich setz­te.

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