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Frau strah­lend in­mit­ten der Ge­sell­schaft wie­der­se­hen, tu­gend­haft, mit Hul­di­gun­gen über­häuft, in Spit­zen ge­klei­det, von Dia­man­ten fun­kelnd, wie sie der Stadt ihre Be­feh­le er­teilt, so hoch­ge­stellt und ge­bie­te­risch, daß nie­mand sein Be­geh­ren zu ihr zu er­he­ben wagt. In­mit­ten ih­res Hof­staats aber wirft sie mir einen ver­schwie­ge­nen Blick zu, einen Blick, der alle die­se Kunst­grif­fe Lü­gen straft, der die Welt und die Men­schen für mich op­fert. Ge­wiß, ich habe mich hun­dert­mal lä­cher­lich ge­fun­den, ein paar El­len Sei­den­spit­ze zu lie­ben; Samt oder fei­nen Ba­tist, die Kunst­stücke ei­nes Fri­seurs, Ker­zen, eine Kut­sche, einen Ti­tel, Wap­pen­kro­nen, von Glas­ma­lern ge­malt oder von ei­nem Gold­schmied zi­se­liert; kurz, al­les das, was künst­lich und am Weib we­ni­ger weib­lich ist; ich habe mich ver­spot­tet, mir ver­nünf­tig zu­ge­re­det, al­les ver­ge­bens. Eine ari­sto­kra­ti­sche Frau mit ih­rem fei­nen Lä­cheln, ih­ren vor­neh­men Ma­nie­ren und ih­rer Selb­st­ach­tung be­zau­bert mich. Wenn sie zwi­schen sich und der Welt eine Schran­ke er­rich­tet, schmei­chelt sie all mei­nen Ei­tel­kei­ten, die die Hälf­te der Lie­be sind.

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