Скачать книгу

Geld­stück in die Höhe und rief: »Kopf für Gott!«

      »Sieh nicht hin!« sag­te Ra­pha­el und fing die Mün­ze auf.

      »Was weiß man schon? Der Zu­fall ist ein Spaß­vo­gel.«

      »Wir ver­dan­ken dem Pa­ter­no­s­ter«, ant­wor­te­te Ra­pha­el, »un­se­re Küns­te, un­se­re Denk­mä­ler, viel­leicht so­gar un­se­re Wis­sen­schaf­ten, und eine noch grö­ße­re Wohl­tat: un­se­re mo­der­nen Re­gie­run­gen, in wel­chen eine große und frucht­ba­re Ge­sell­schaft vor­treff­lich von fünf­hun­dert auf­ge­klär­ten Geis­tern re­prä­sen­tiert wird, un­ter de­nen die op­po­nie­ren­den Kräf­te ein­an­der auf­he­ben und alle Macht der Zi­vi­li­sa­ti­on über­las­sen, der gi­gan­ti­schen Kö­ni­gin, die den Kö­nig er­setzt, je­nes alte Schreck­ge­spenst, das Schick­sal spiel­te und das die Men­schen zwi­schen sich und den Him­mel ge­setzt hat­ten. An­ge­sichts so vie­ler vollen­de­ter Wer­ke er­scheint der Athe­is­mus wie ein zeu­gungs­un­fä­hi­ges Ge­rip­pe. Was meinst du dazu?«

      »Ich den­ke an die Strö­me von Blut, die der Ka­tho­li­zis­mus ver­gos­sen hat«, sag­te Émi­le kalt. »Aus un­se­ren Her­zen und un­se­ren Adern hat er eine zwei­te Sint­flut über die Welt ge­bracht. Aber gleich­viel! Je­der den­ken­de Mensch soll un­ter dem Ban­ner Chris­ti mar­schie­ren. Er al­lein hat den Tri­umph des Geis­tes über die Ma­te­rie ge­hei­ligt, er al­lein hat uns mit poe­ti­scher Kraft die Welt ent­hüllt, die uns von Gott trennt.«

      Und sie leer­ten ihre Be­cher voll Wis­sen, Koh­len­säu­re, Wohl­ge­rü­che, Poe­sie und Ungläu­big­keit.

      »Wenn Mes­sieurs sich in den Sa­lon be­ge­ben wol­len, der Kaf­fee er­war­tet sie dort«, sag­te der Haus­hof­meis­ter.

Скачать книгу