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Staats-und Privatbibliotheken, besonders in Wien, Berlin, München und Dresden, auch in meinem Falle ihre nie versagende Hilfsbereitschaft bewährt haben, brauche ich wohl nicht erst besonders zu versichern; hier konnte ich auch den Pariser und Londoner Ausfall zum großen Teile decken. Auch dem Salzburger Mozartarchiv und seinem Leiter, Herrn K. Rat Engl, bin ich zu großem Danke verpflichtet, vor allem für die Erlaubnis, eine größere Anzahl von Originalzeugnissen kopieren und photographieren zu dürfen. Bei der Korrektur unterstützte mich mit gewohnter Hilfsbereitschaft mein alter Freund Prof. Dr. Bechtel (Halle), bei der Anfertigung des Registers mein Schüler, cand. phil. R. Gerber.

      Endlich sei auch noch mit besonderer Dankbarkeit des Verlagshauses von Breitkopf Härtel gedacht, das trotz den kritischen Zeiten die Drucklegung des Werkes in jeder Weise gefördert und beschleunigt hat.

      Da dieses Buch das Erbe des Jahnschen antreten soll, so ist auch seine äußere Ausstattung dieselbe geblieben, namentlich was das Verhältnis von Text und Anmerkungen betrifft. Doch habe ich selbstverständlich die Zahl der Anmerkungen nach Kräften beschränkt und namentlich aus der älteren Literatur alles gestrichen, was heutzutage keinen primären Wert mehr hat. Auch darin bin ich Jahn gefolgt, daß ich die Orthographie der zitierten Briefstellen leicht modernisiert habe. Es scheint mir nicht unbedingt notwendig, den Leser um des beliebten "Zeitkolorits" willen mit diesen, oft recht verzwickten, orthographischen Dingen zu plagen. Wer sich mit der Geschichte der Salzburger Mundart beschäftigt, wird natürlich auf die ursprüngliche, bei Schiedermair gegebene Orthographie zurückgreifen müssen und in den Mozartschen Briefen eine Quelle ersten Ranges finden. Aber das ist nicht der Zweck dieses Buches. Dagegen ergab ein genauer Vergleich der von Jahn zitierten Briefstellen mit der Schiedermairschen Fassung verschiedene falsche Lesarten Jahns, die zumeist auf seiner Unkenntnis des süddeutschen Dialektes beruhen. Im allgemeinen beschränkt sich das, was von Jahns äußerer Darstellung in dieses Werk übergegangen ist, auf wenige Seiten und auf solche Stellen, wo Jahn der Kürze halber Stellen aus Leopolds und Wolfgangs Briefen paraphrasiert. Sonst habe ich auch da, wo ich gleich den andern Mozartbiographen die gesicherten Ergebnisse Otto Jahns übernahm (es handelt sich stets um Fragen der äußeren Biographie), schon um der stilistischen Einheit des Buches willen eine neue Form der Darstellung gewählt. Die Zusätze von H. Deiters habe ich zum Teil übernommen und durch den Beisatz [D.] als solche kenntlich gemacht.

      Es sind sehr dunkle Zeiten für unser deutsches Vaterland, in denen dies Buch in die Welt hinausgeht, die dunkelsten, die es wohl je erlebt hat. Die Folgen wird auch die deutsche Wissenschaft zu verspüren bekommen. Ihrer Führerstellung hat zwar der äußere und innere Zusammenbruch nichts anzuhaben vermocht, aber auch für sie wird es noch in weit höherem Maße als früher gelten, alle Kräfte zusammenzuhalten und sich vor Ermattung und Verflachung zu hüten. Mit der Kunst zusammen wird sie in erster Linie dazu berufen sein, an der geistigen Erneuerung unseres deutschen Lebens mitzuarbeiten. Erreichen werden wir dieses Ziel freilich weder durch nebelhaftes Träumen noch durch schwächliches Anstaunen ausländischer Errungenschaften, sondern nur dadurch, daß wir uns auf die in unserem eigenen Volke beschlossenen, lebendigen geistigen und sittlichen Kräfte besinnen und mit diesem Rüstzeug den Wiederaufbau beginnen. Von Mozart, der ein sicheres Gefühl für deutsche Art hatte, stammt das frische Wort: "Wäre nur ein einziger Patriot mit am Brette – es sollte ein anderes Gesicht bekommen! Doch ... das wäre ja ein ewiger Schandfleck für Teutschland, wenn wir Teutsche mit Ernst anfingen, teutsch zu denken, teutsch zu handeln, teutsch zu reden und gar teutsch zu singen!" Daraus klingt's auch heute noch wie heller Fanfarenton. Der edle Fürst, dessen Namen dieses Buch trägt, hat in einer langen Regierung des glücklichsten Einvernehmens zwischen Fürst und Volk den Sinn jenes Wortes verstanden wie nur wenige, und er ist darum auch der einzige, der jetzt noch auf seinem Ruhesitz im stillen Waldgrund getrost das Dichterwort auf sich anwenden mag, daß er "sein Haupt kann kühnlich legen jedem Untertan in Schoß". Möge er auch dieses Buch als ein bescheidenes Zeichen alter Schwabentreue freundlich aufnehmen!

      Halle (S.), im Oktober 1919

      Hermann Abert

      Vorwort zur sechsten Auflage

      Da seit dem Erscheinen der ersten Auflage dieses Bandes keine Forschungen von grundlegender Bedeutung erschienen sind, die bedeutendere Eingriffe in den Text erfordert hätten, erscheint die vorliegende zweite (sechste) Auflage im wesentlichen in derselben Gestalt, nur daß ein großer Teil der bisher im Anhang des zweiten Bandes gebrachten Berichtigungen nunmehr, soweit dies satztechnisch möglich war, im Text selbst erfolgt; auch sind sonst kleine Irrtümer und Druckfehler beseitigt und Einzelforschungen, wie die von Spieß über das Adoramus, berücksichtigt worden.

      Leipzig, Weihnachten 1922

      Hermann Abert

      Vorwort zur siebenten Auflage

      Zum Mozartjahr 1956 legt der Verlag die beiden Bände der Mozartbiographie Hermann Aberts unverändert wieder vor und erfüllt damit in dankenswerter Weise eine dringende Forderung der Forschung. Das Werk ist ein Standardwerk, das ungeachtet aller Wandlungen des Mozartbildes und aller neuen Einzelergebnisse genauso seinen festen Platz in der Forschung einnimmt wie der "alte" Jahn; obendrein und über Jahn hinausgehend enthält es eine vollständige Geschichte der Oper im 18. Jahrhundert, die als Gesamtschau für die Opernforschung unentbehrlich ist. Hermann Abert hat neben den Jahnschen Mozart einen neuen, den Mozart seiner eignen Zeit, gestellt, der nach den verlustreichen jüngstvergangenen Jahren nun in neuem äußeren Gewand wieder jedem Forscher und Liebhaber zur Hand sein wird. Diese Neuausgabe will sich jedoch nicht nur auf einen unveränderten Neudruck beschränken. Vielmehr wird nach den beiden Bänden noch ein dritter erscheinen, in dem versucht werden soll, die Forschungsergebnisse der seit dem Erscheinen der letzten Auflage vergangenen dreieinhalb Jahrzehnte, dem Gang der Abertschen Darstellung folgend, kritisch zusammenzufassen. So soll das Werk auf den neuesten Stand der Forschung gebracht werden, ohne daß seine Substanz angetastet wird. Möge dieser Versuch, zugleich im Gedenken an des Verfassers 85. Geburtstag, der Musikwissenschaft zum Mozartjahr willkommen sein.

      Kiel, im Mai 1955

      Anna Amalie Abert

      Erläuterungen der in den Anmerkungen vorkommenden Abkürzungen

       B I-V = Die Briefe W.A. Mozarts und seiner Familie. Erste kritische Gesamtausgabe von Ludwig Schiedermair 1914, Band I-V.

       J1–4 = Otto Jahn, W.A. Mozart, 1.–4. Auflage.

       WSF = de Wyzewa et de Saint-Foix, W.A. Mozart 1912, 2 Bände.

       AMZ = Allgemeine Musikalische Zeitung, Leipzig, Breitkopf Härtel 1798–1848, 1863–1865, dann 1866–1882 unter Leitung von F. Chrysander bei Rieter-Biedermann erschienen.

       NZfM = Neue Zeitschrift für Musik, Leipzig, C.F. Kahnt (begründet 1834 von R. Schumann).

       Vj = Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft, Leipzig, Breitkopf Härtel 1884 bis 1894.

       MfM = Monatshefte für Musikgeschichte (R. Eitner) 1869–1904.

       JP = Jahrbücher der Musikbibliothek Peters Leipzig, C.F. Peters 1895–1918.

       ZIMG = Zeitschrift der Internationalen Musikgesellschaft, Leipzig, Breitkopf Härtel 1899–1914.

       SIMG = Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft, ebenda 1899–1914.

       MBM = Mitteilungen für die Berliner Mozartgemeinde, Berlin, Mittler und Sohn 1895 bis 1918.

       Mk = Die Musik, Berlin, Schuster und Löffler 1901–1915.

       ZfM = Zeitschrift für Musikwissenschaft, Leipzig, Breitkopf Härtel, seit 1918.

       AfM = Archiv für Musikwissenschaft, Bückeburg

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