ТОП просматриваемых книг сайта:
SF Abenteuer-Paket 1006 - Raumkapitän am Schwarzen Loch: Science Fiction Sammelband 1006. Margret Schwekendiek
Читать онлайн.Название SF Abenteuer-Paket 1006 - Raumkapitän am Schwarzen Loch: Science Fiction Sammelband 1006
Год выпуска 0
isbn 9783745212518
Автор произведения Margret Schwekendiek
Жанр Научная фантастика
Издательство Readbox publishing GmbH
„Irgendein Qriid-Schiff muss im Schleichflug ins System gelangt sein“, stellte Chip Barus fest, der schon die ganze Zeit darüber nachgrübelte, was sich wohl tatsächlich ereignet haben mochte.
„Haben wir eine Chance, das aufzuspüren?“, fragte Reilly.
„Von der STERNENKRIEGER mit ihrer Fernortung aus ja. Aber nicht mit den Mitteln hier an Bord des Shuttles“, erklärte Triffler. „Das ist völlig ausgeschlossen.“
„Man könnte es als Zeichen der Schwäche interpretieren, dass die Qriid sich jetzt offenbar auf das Verüben von Sabotageakten verlegt haben“, glaubte White. „Oder wie sollte man ihr Vorgehen sonst auslegen?“
„Vielleicht denken Sie da etwas zu optimistisch“, zweifelte Reilly.
„Wie meinen Sie das?“
„Es könnte sich auch um die Vorbereitungen eines künftigen großen Schlages handeln. Wir haben ja schließlich seit einiger Zeit eine verdächtig geringe qriidische Militärrepräsentanz in den Grenzgebieten des Niemandslandes verzeichnet.“
„Und Sie haben schon einmal versucht, einen Brückenkopf zu errichten, um von dort aus ihre Invasion beginnen zu können“, gab Chip Barus zu bedenken.
Reilly nickte.
„Allerdings hatten sie sich da ein System außerhalb der Humanen Welten ausgesucht…“
„Das Scheitern ihrer Aktivitäten könnte sie dazu veranlasst haben, ihre Strategie zu überdenken“, fand Barus. „Und warum auch nicht ins Herz des feindlichen Territoriums vordringen, um dort anzugreifen? Mit dem Sandström-Antrieb oder vergleichbaren Antriebssystemen der Qriid ist es schließlich ohne Schwierigkeiten möglich, vollkommen unbemerkt bis ins Zentrum des gegnerischen Gebietes zu gelangen und dort jederzeit eine Riesenflotte materialisieren zu lassen.“
Reilly hob die Augenbrauen.
„Und unser stark dezimiertes Space Army Corps kann natürlich nicht überall zu gleich sein“, stellte er nüchtern fest. „Wir werden sicher bald sehen, was dahinter steckt…“
Drittes Kapitel: Nirat-Sons Mission
Für die Errichtung der Göttlichen Ordnung sind alle Mittel erlaubt. Auch solche, vor denen der Gläubige normalerweise zurückschrecken würde. Aber haben wir das Recht, um unseres Gewissens und unserer Abscheu willen, den Einsatz zu verweigern, den Gott von seinem auserwählten Volk fordert?
Die Sprüche des Ersten Aarriid, Kapitel 3, Vers 5
„Federt die Geierköpfe!“
Titel einer rassistischen Hetzschrift, die seit 2237 kursiert und deren Netzspuren bis zu einer Aktivistin namens Sarah Hannover zurückgeführt werden konnten.
„Der Anschlag auf Tau Ceti war zweifellos einer der verheerendsten Schläge, die uns das Heilige Imperium der Qriid in diesem Krieg versetzt hat. Dabei sehe ich noch nicht einmal an erster Stelle die Wirkung der tatsächlichen Schäden als den Hauptschaden an. Der Hauptschaden dürfte psychologischer Natur sein. Eines Tages wird man von Tau Ceti als dem Pearl Harbour der Humanen Welten sprechen.“
Admiral Gregor Raimondo, Memorandum an den Vorsitzenden des Humanen Rates der Humanen Welten Hans Benson, verfasst 10.1.2238
1
Nirat-Sons Aufzeichnungen…
Der Augenblick der Reinigung im Tempel, den jeder Tanjaj vor einer neuen Mission durchführt, ist immer eine Möglichkeit, die eigenen Gedanken zu reinigen. Im Tempel herrscht Stille. Und nicht einmal die Tugendwächter können einen dann mit ihren Hinweisen malträtieren.
Ich hatte den Priester der militärischen Orbitalbasis WÄCHTER DES Aarriid gebeten, mir aus den heiligen Schriften zu rezitieren, wozu er auch bereit war.
Er wusste nicht, wie überaus hoch die Bedeutung der Mission war, die man mir anvertraut hatte. Aber er war bereits über hundert Jahre und hatte sogar meinen Großvater noch gekannt.
Sein Schnabel hatte bräunliche Flecken bekommen. Das geschieht, wenn sich die oberste Schutzschicht im Laufe eines langen Qriid-Lebens langsam zersetzt und man nicht darauf achtet, den Schnabel nicht in Getränke mit starkem Säure- oder Alkoholgehalt zu halten. Den Priestern war das in der Regel gleichgültig, da unter ihnen Eitelkeit noch weitaus verpönter war als in der qriidischen Gesamtbevölkerung.
Was die Schnabelflecken angeht, so waren sie vielleicht ein Indiz dafür, dass er vor seiner Berufung in sein Amt einem weitaus weniger tugendsamen Leben zugeneigt gewesen war.
Ich weiß, dass Alkohol unter manchen Arten – insbesondere der Menschheit – vor allem als Genuss- und Rauschmittel gilt. Ich habe darüber während meiner Zeit, die ich unter Menschen lebte einiges im Datennetz der Humanen Welten gelesen. Danach ist Alkohol lipid-löslich und vermag daher die chemische Schranke zum Gehirn überschreiten. Es wirkt daher direkt auf dieses Organ und sorgt dann für Rausch, Verwirrung, Selbstüberschätzung und mitunter auch für Aggression.
Aber ich spreche hier ausdrücklich vom Gehirn der Menschen und nicht von dem der Qriid, denn beim qriidischen Hirn ist Lipidlöslichkeit nicht das entscheidende Kriterium zu Überwindung der chemischen Schutzschranke, der das Eindringen schädlicher Substanzen verhindern soll.
Darum hat Alkohol auf Qriid auch keine vergleichbare Wirkung. Vielmehr wurde es wegen seines hohen Brennwertes zur schnellen Aufnahme vieler Kalorien verwendet, was die hässliche Gesichtsdürre bekämpfen hilft, die insbesondere bei Qriid jüngeren Lebensalters auftreten kann. So ist bei Qriid Alkoholmissbrauch immer ein Zeichen unziemlicher Eitelkeit und nicht der Hingabe an ein den Geist verwirrendes Rauschmittel.
Nun, dieser Priester schien doch noch irgendwann auf den Weg der Tugend zurückgefunden zu haben.
„Der Sohn und der Enkel Nirat-Sons zu sein und diesen großen Namen geerbt zu haben, ist eine große Verpflichtung“, sagte er.
„Das ist mir sehr wohl bewusst“, erklärte ich und senkte dabei meinen Schnabel so weit, dass die Spitze den Brustbereich berührte.
„Wie heißt das Schiff, das du kommandieren wirst, Tanjaj?“
„Seinen Namen darf ich nicht äußern“, sagte ich daraufhin, was der Wahrheit entsprach. Es galten für meine Mission die allerstrengsten Geheimhaltungsregeln. Funkstille galt ab dem Verlassen des Qriidia-Systems. Und zwar absolut.
Der Befehl des Tanjaj-Mar war unwiderruflich.
Es gab keinen denkbaren Grund, weshalb mit mir Kontakt hätte aufgenommen werden können.
Und ehrlich gesagt bezweifle ich, dass der greise, ziemlich hinfällige Aarriid über das Ziel meine Mission überhaupt informiert war.
Dass diese Mission voller Gefahren sein würde, war mir natürlich klar.
Aber das was ich am meisten befürchtete, hatte mit diesen Gefahren nicht das Geringste zu tun.
Die größte Gefahr für meine Mission sah ich darin, dass der Aarriid vielleicht während meiner Mission starb.
Ausgeschlossen war das angesichts der Tatsache, dass der heilige Stellvertreter Gottes im Universum sein natürliches Lebensalter bei weitem überschritten hatte, nun wirklich nicht.
Die Folgen wären in meinen Augen katastrophal gewesen.
Der Tod des Aarriid bedeutete zwingend eine Unterbrechung des heiligen Krieges, der ja schließlich in seinem Namen und unter seinem zumindest nominellen Oberkommando geführt wurde.
Mir war durchaus klar, dass