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sind ein paar Sachen, die mir Kopfschmerzen bereiten«, sagte Kleinhues und tippte weiter. Dann drehte er sich wieder um. Er machte ein ernstes Gesicht und seufzte. »Da ist zum einen die …«

      Weiter kam er nicht, denn plötzlich platzte ein Mitarbeiter herein. In der Hand balancierte er einen Pizzakarton. »Die hast du bestellt, oder?«

      »Endlich!« Kleinhues stieß sich vom Schreibtischstuhl ab und nahm die Schachtel entgegen. »Danke, Lars. Ich sterbe vor Hunger.«

      »Das war das letzte Mal«, sagte sein Kollege missmutig. »Das nächste Mal kannst du selbst zum Empfang latschen.«

      Nachdem sein Kollege gegangen war, zuckte Kleinhues entschuldigend mit den Schultern. »Die Lieferboten weigern sich regelmäßig, das Haus zu betreten. Weiter als bis zum Empfang trauen sie sich nicht.«

      »Das kann ich gut verstehen«, sagte Helwig.

      »Wollt ihr ein Stück?«, fragte Kleinhues und zwinkerte Helwig zu. »Pizza Napoli. Mit Sardellen.«

      »Nein danke«, sagte Moses bestimmt. »Was wir wollen, sind Informationen.«

      Kleinhues rollte zurück an seinen Schreibtisch. Er schob die Computertastatur beiseite, platzierte den Pizzakarton vor sich und klappte ihn auf. Schlagartig roch es nach heißem Öl und Fisch.

      Moses blieb nicht verborgen, dass Helwig wieder nur durch den Mund atmete.

      Kleinhues nahm ein Skalpell aus der Schublade. »Ich hoffe, es stört euch nicht. Ich hatte heute keine Zeit zum Mittagessen.« Dann begann er damit, die Pizza in mundgerechte Stücke zu schneiden und sie mit dem Finger in den Mund zu schieben. »Wollt ihr nicht wenigstens mal probieren?«, fragte er schmatzend. »Ist exzellent, der neue Laden drüben in der Erikastraße.«

      Moses verdrehte die Augen. »Jetzt spann uns nicht auf die Folter. Sag uns wenigstens die Todesursache. Woran ist das Mädchen gestorben?«

      »Sie ist friedlich eingeschlafen«, erklärte Kleinhues lapidar. »Vor etwa achtundvierzig Stunden. Vielleicht auch ein wenig früher.«

      »Demnach war es also ein Suizid?«, fragte Moses skeptisch.

      »Moment!« Kleinhues schluckte und wischte sich über den Mund. »Das habe ich nicht gesagt.«

      Moses trat von einem Bein auf das andere. »Dann drücke dich bitte präziser aus!«

      »NaP«, erklärte Kleinhues. »Genauer gesagt: Natrium-Pentobarbital.«

      Moses warf Helwig einen Blick zu. »Das sagt uns nichts.«

      Kleinhues biss erneut in die Pizza. »NaP ist ein Betäubungsmittel aus der Familie der Barbiturate. Wird in der Tiermedizin zum Einschläfern benutzt. Bei den Sterbeselbsthilfegruppen in der Schweiz und den Niederlanden ist das Medikament ebenfalls erste Wahl. In den USA wird es sogar für Hinrichtungen genutzt.«

      »Und wie genau wirkt dieses Natrium-Pentobarbirat?«, fragte Moses.

      »Barbital!«, korrigierte ihn Kleinhues. »Bei einer Überdosis fällt man in einen tiefen Schlaf. Sehr tief sogar. Der geht dann durch einen Herz- und Atemstillstand schleichend in den Tod über.«

      »Einfach so?« Helwig sah ihn ungläubig an. »Man spürt gar nichts?«

      Kleinhues nickte. »Es treten weder Schmerzen noch körpereigene Reflexe auf. Die Maschine schaltet sich einfach von selbst ab. Klick!«

      »Wie nimmt man das Mittel denn zu sich?«

      »Für gewöhnlich wird es in Wasser aufgelöst getrunken«, erklärte Kleinhues. Er klappte den Pizzakarton zu und schob ihn beiseite. »NaP war lange Zeit ein weitverbreitetes Schlafmittel, bis man die Risiken einer Überdosierung erkannte. Außerdem macht es abhängig. Deshalb wird es heutzutage nur noch bei extremen Schlafstörungen eingesetzt. Man könnte den Wirkstoff natürlich auch intravenös spritzen. Allerdings habe ich in dem vorliegenden Fall keinerlei Einstiche gefunden.«

      Also hatte das Mädchen das todbringende Mittel getrunken, folgerte Moses. Es blieb herauszufinden, ob sie jemand dazu gebracht oder gar gezwungen hatte.

      »Und wo bekommt man dieses Teufelszeug her?«, fragte Helwig. Sie hatte sich noch immer nicht von der Stelle bewegt.

      Kleinhues nahm einen Schluck aus der neben dem Computerbildschirm stehenden Mineralwasserflasche, bevor er antwortete. »Medikamente dieser Art unterliegen selbstverständlich einer strengen Kontrolle. Die gibt es eigentlich nur auf Rezept.«

      »Dann muss ein Arzt involviert gewesen sein«, sagte Helwig und drehte sich zu Moses. »Das ist zumindest eine Spur!«

      »Sie vergessen den Schwarzmarkt«, sagte Kleinhues. »Im Darknet gibt es mittlerweile jedes verschreibungspflichtige Medikament zu kaufen und der Zugang wird immer leichter. Oder jemand hat es aus dem Ausland mitgebracht. Der Mörder muss also nicht automatisch ein Arzt sein!«

      Moses überlegte. »Du gehst also auch von Mord aus?«

      Kleinhues rollte mit dem Stuhl dicht an die Schreibtischkante und zog die Computertastatur zu sich. »Auf den ersten Blick dachte ich das genaue Gegenteil«, sagte er. »Schließlich gibt es weder Spuren einer körperlichen Misshandlung oder einer Vergewaltigung. Sie war sogar noch Jungfrau. Aber etwas hat mich stutzig gemacht. Genau genommen sind es sogar mehrere Dinge …« Er klickte eine Bilddatei an. Auf dem Monitor erschien die Hand der Toten in einer Nahaufnahme.

      »Sie hatte doch lackierte Fingernägel«, bemerkte Moses überrascht.

      »Es waren falsche Fingernägel«, sagte Kleinhues. »Und nachdem ich sie entfernt habe, ist mir Folgendes aufgefallen …« Er zoomte die Fingerspitzen heran. »Seht ihr, was ich meine?«

      Moses und Helwig beugten sich über seine Schulter.

      »Die Nägel sind völlig kaputt«, sagte Helwig.

      Kleinhues nickte. »Sie sind völlig abgerissen. Das Mädchen muss sehr intensiv an etwas sehr Hartem gekratzt haben. Das Nagelbett ist völlig wund. Jemand hat sich große Mühe gegeben, die Verletzungen mit den falschen Nägeln zu verbergen.«

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