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entgegensein, führte aber Pompeius und Crassus, obgleich sie damals kein Amt bekleideten, herbei und forderte sie auf, ihre Meinung zu sagen, 5 nicht, weil er ihre Gesinnung nicht wusste (denn sie taten ja alles gemeinschaftlich), sondern um sie dadurch, dass er sie, als Privatleute, zu Ratgebern über sein Gesetz nahm, zu ehren und die anderen abzuschrecken, wenn sie die anerkannt ersten und mächtigsten Männer des Staates gleicher Meinung mit ihm sahen. 6 Auch wollte er dem Volk dadurch gefällig sein, dass er ihm bewies, dass sein Ansinnen weder unzweckmäßig noch ungerecht sei, vielmehr selbst den Beifall und das Lob jener Männer für sich habe.

      (5) Pompeius ergriff die Gelegenheit mit Freuden und sprach: »Nicht ich allein, ihr Quiriten, billige den Antrag, sondern auch der ganze Senat, insofern derselbe nicht nur meinen, sondern auch des Metellus Soldaten früher Land zu verteilen beschloss. 2 Damals wurde, da die Kasse nicht gefüllt war, die Sache zu Recht verschoben, jetzt aber, da sie durch mich sehr bereichert ist, sind wir gehalten, jenen unser Versprechen zu halten und auch die anderen die Früchte der gemeinsamen Gefahren miternten zu lassen.« 3 Hierauf ging er den Vorschlag im Einzelnen durch und rühmte ihn, durchaus zu großer Freude des Volkes. Caesar fragte ihn sodann, ob er geneigt sei, ihm wider die Gegner seines Vorschlags beizustehen und ersuchte auch das Volk ihn, darum zu bitten. 4 Pompeius, geschmeichelt, dass Konsul und Volk seine, des Privatmannes, Hilfe erflehten, sprach lange und viel zur eigenen Ehre und Lobpreisung und schloss mit den Worten: »Wenn einer wagt, nach dem Schwert zu greifen, so greife ich nach dem Schild!« 5 Diese Rede des Pompeius bekräftigte auch Crassus, sodass andere, denen der Vorschlag eben nicht gefiel, weil ja diese beiden anständigen Männer und, wie sie glaubten, Caesars Feinde (denn ihre Versöhnung war noch nicht bekannt) dessen Vorschlag billigten, zur Bestätigung desselben bereitwilliger wurden.

      (6) Bibulus gab jedoch nicht nach, sondern verband sich mit drei Volkstribunen und verhinderte die Verabschiedung des Gesetzes. Als ihm endlich keine andere Ausflucht zum Aufschub übrig blieb, erklärte er alle noch übrigen Tage des Jahres für Feiertage, an denen das Volk nach den Gesetzen keine Versammlungen halten durfte. 2 Als aber Caesar sich nicht daran kehrte und einen Tag bestimmte, an dem er seinen Vorschlag zum Gesetz erheben wollte, das Volk aber schon nachts zuvor den Markt besetzt hatte, so drängte er sich mit seinen Anhängern bis zu dem Dioskurentempel, von dessen Stufen Caesar zum Volk redete, weil die Leute teils aus Ehrfurcht, 3 teils in der Meinung, er würde ihnen nicht mehr entgegensein, Platz machten. Als er aber oben vortrat und widersprechen wollte, wurde er von den Stufen herabgestoßen und seine Fasces zerbrochen; viele, selbst die Volkstribunen, erhielten Schläge und Wunden, 4 und so wurde das Gesetz verabschiedet. Bibulus aber, welcher damals froh war, mit dem Leben davonzukommen, versuchte am folgenden Tag im Senat, das Gesetz wieder aufzuheben, ohne jedoch etwas auszurichten, da, durch das Ungestüm des Volkes geschreckt, niemand sich zu rühren wagte. 5 Er ging nach Hause und erschien bis zum letzten Tag des Jahres nicht mehr öffentlich, sondern ließ von seiner Wohnung aus Caesar, sooft er etwas Neues vorbrachte, durch die Liktoren sagen, dass es Feiertag sei, an welchem nach den Gesetzen nichts vorgenommen werden dürfte. 6 Darüber wollte ihn der Volkstribun Publius Vatinius ins Gefängnis setzen, die anderen Volkstribune aber erhoben Einspruch, und es unterblieb. Er enthielt sich jedoch aller Staatsgeschäfte, und auch die ihm gleichgesinnten Volkstribune betrieben keine öffentliche Angelegenheit mehr.

      (7) Metellus Celer, Cato und um Catos willen ein gewisser Marcus Favonius, ein eifriger Verehrer des Letzteren, hatten bis jetzt das Gesetz noch nicht beschworen; denn dieser Gebrauch, einmal aufgekommen, wie ich erzählt habe, wurde auch in Fällen, wo er nicht am Platz war, angewendet. Diese, unter anderen auch Metellus, ein Nachkomme des Numidicus, erklärten, dass sie nie einwilligen würden. 2 Als aber der zu ihrer Bestrafung angesetzte Tag kam,111 schworen sie, sei es aus menschlicher Schwäche, wonach man gerne etwas verspricht und leichter droht, als durch die Tat bekräftigt, oder dass sie durch ihren hartnäckigen Widerstand dem Staat nichts zu nützen erwarteten. 3 So war denn das Gesetz rechtskräftig. Außerdem wurden auch die campanischen Grundstücke an die, die drei oder mehr Kinder hatten, verteilt, und deshalb wurde Capua112 damals zuerst als römische Kolonie betrachtet. 4 Dadurch gewann Caesar das Volk, die Ritter aber durch Erlass eines Drittels der von ihnen gepachteten Zölle. Sie hatten alle Zölle gepachtet und waren, sooft sie den Senat um Herabsetzung ihrer Pachtgebühren angegangen waren, hauptsächlich auf Catos Betreiben abgewiesen worden. 5 Als er aber auch diesen Stand, ohne Widerspruch, sich verpflichtet hatte, ließ er, ohne dass sich Lucullus oder sonst jemand widersetzte, alle Verfügungen des Pompeius bestätigen und brachte noch viele andere Gesetze mit allgemeiner Bewilligung durch. 6 Selbst Cato widersprach nicht, obgleich er in der Prätur, die er bald darauf bekleidete, niemals dessen Gesetze, nach welchen die Prätoren die Gerichte unter sich verlosten, unter ihrer eigentlichen Benennung als Julische ausführte, sondern ihren Namen auf die lächerlichste Weise umging. Weil dieser Gesetze zu viele sind und sie mit meiner Geschichte nichts zu tun haben, übergehe ich sie.

      (8) Quintus Fusius Calenus schlug, da bei streitigen Fällen die Stimmen aller zusammengeworfen wurden und jede Tribus das Bessere für sich ansprach, das Ungeschicktere aber auf die anderen schob, als Prätor das Gesetz vor, es solle jeder für sich und einzeln stimmen; damit, wenn nicht bei jedem einzelnen Römer (denn sie stimmten geheim), doch bei jeder Tribus sich ergebe, wofür sie gestimmt hätte. 2 Auch alles Übrige beantragte, riet und verordnete er für sich, als ob er allein im Staat geböte. Daher nannten und schrieben einige aus Spott unter Übergehung des Bibulus den Caesar als zwei Personen: »unter dem Konsulat des Gaius Caesar und des Iulius Caesar«. 3 Was er für sich selbst beabsichtigte, ließ er durch andere betreiben und machte sich zum Grundsatz, nichts für sich selbst zu tun zu scheinen; wodurch es ihm umso leichter wurde, alle seine Wünsche zu befriedigen. Er selbst nämlich sagte, er bedürfte nichts und stellte sich, als sei er mit seiner gegenwärtigen Lage vollkommen zufrieden. 4 Andere aber priesen ihn als den unentbehrlichsten und tüchtigsten Mann, schlugen vor, was er wollte, und setzten es nicht nur beim Volk, sondern selbst im Senat durch. 5 So gab ihm das Volk Illyrien und Gallien diesseits der Alpen mit drei Legionen auf fünf Jahre zur Provinz und der Senat das jenseitige mit einer vierten Legion.

      (9) Weil er aber besorgt war, Pompeius möchte in seiner Abwesenheit, zumal da Aulus Gabinius Konsul werden sollte, übermächtig werden, machte er sich diesen ebenso wie den anderen Konsul Lucius Piso durch das Band der Verwandtschaft zu Freunden. Pompeius gab er seine [eigentlich schon] einem anderen113 verlobte Tochter zur Gemahlin, er selbst aber vermählte sich mit der Tochter des Piso. 2 So war sein Einfluss von allen Seiten gefestigt. Cicero aber und Lucullus, welchen dies missfiel, wollten Caesar und Pompeius durch einen gewissen Lucius Vettius114 aus dem Weg räumen, erreichten aber ihre Absicht nicht und wären selbst beinahe darüber zugrunde gegangen. Denn vor der Tat verraten und verhaftet, sagte er gegen sie aus, 3 und hätte er nicht zugleich den Bibulus als Teilnehmer des Mordanschlags angegeben, so wäre es ihnen schlimm ergangen. Nun da er aber den Bibulus aus Rache, dass er dem Pompeius die Sache entdeckt hatte, angab, so bezweifelte man auch seine Aussage gegen die anderen und glaubte ihn von ihren Gegnern dazu angestiftet. 4 Darüber wurde bald so, bald anders gesprochen, nie aber etwas Sicheres erhoben. Als Vettius nämlich vor dem Volk nur die schon Benannten angab, wurde er ins Gefängnis geworfen und bald darauf heimlich umgebracht.

      (10) Verdächtig war jedoch Cicero Caesar und dem Pompeius dadurch geworden, und er bestärkte noch diesen Verdacht durch seine Verteidigung des [Gaius] Antonius. Dieser hatte in seiner Provinz Makedonien und unter den Bundesgenossen gewaltig gewirtschaftet, aber auch vielfache Verluste erlitten. 2 Nachdem er das Land der Dardaner und ihrer Nachbarn verwüstet hatte, wagte er nicht, ihnen Stand zu halten, sondern ritt unter dem Vorwand einer anderweitigen Absicht zurück und entfloh. So umringten jene das Fußvolk, trieben es aus dem Land und nahmen ihm die gemachte Beute wieder ab. 3 Als er auf gleiche Weise gegen die Bundesgenossen in Mysien verfuhr, wurde er bei der Stadt der Istrianer von den Bastarnen,

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