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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther Kabel
Читать онлайн.Название Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch
Год выпуска 0
isbn 9788075835246
Автор произведения Walther Kabel
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Old Dobber kümmerte sich um die Zuschauer nicht.
„Legt eure Pistolen auf den Tisch,“ befahl er. „Jeder einzeln, Armand fängt an – mitten auf den Tisch.“
Es geschah. Die Pistolen lagen auf den bunten Karten und zerknitterten Banknoten.
„Ihr dürft euch wieder setzen,“ meinte er. „Ihr könnt auch stehen bleiben …“
„Oder hängen,“ meldete sich Austin grimmig.
„Schwatzen Sie nicht, Gorrand!“ verwies der alte Mann. „Die werden nicht hängen, sage ich Ihnen, Gorrand. Die sollen sich selbst richten, – ein Strick ist zu schade, Gorrand.“
Keiner setzte sich … Sie blieben mit hochgereckten Armen und käsigen Gesichtern stehen. Armand stierte auf den Tisch. Nur die beiden feinen Oldengländer grinsten matt, und der eine sagte nun als erster der acht Schweigsamen: „Ich verlange vor ein ordentliches Gericht gestellt zu werden, Mr. Dobber …!“
Old Dobber nickte. „Das Gericht bin ich, Sir Francis Donergan … – Ihr habt mir ein Gift in die Augen geträufelt, als ich bewußtlos war. Ich war blind, als ich hier zurückgelassen wurde. Acht Monate tastete ich mich durch Finsternis, und die Finger waren meine Augen. Dann belauschte ich euch einmal, und Doktor O’Brien, der den Fußboden aufgesucht hat, sprach von der Möglichkeit der Heilung und nannte die Mittel. Sie fehlten mir, aber ich begann meine Augen zu baden … Es wurde langsam Licht um mich her … Die Schleier waren noch da, – auch sie schwanden. Wenn ihr alle drei Monate hier erschient, träufelte ich mir den Saft der Rhesa-Eukalyptusstauden in die Augen. O’Brien sprach auch davon, und meine Augen wurden milchig, so lange ihr hier weiltet, meist nur eine Nacht. Ihr suchtet unverdrossen nach Bensons Gold. Ihr trankt und verspieltet mein Geld, und ihr wurdet modern und kamt sogar im Flugzeug. – Ihr habt meine beiden Begleiter in der Jacht erschossen, ihr habt mich geblendet, ihr habt Percy als Mörder hingestellt, ihr habt den Mord selbst begangen, ihr habt ihn um die Erde gehetzt, ihr habt nun noch Austins Freunde zusammengeschossen wie armselige Kaninchen. In euch ist nichts Gutes mehr, nichts … – John Carrell und Armand – sie sagten es mir – fanden diese Burg vor Jahren, und es war ein Zufall, daß sie sie entdeckten, genau wie der Junge Maleachi sie zufällig fand und euch beobachtete und dann in dem Schweden, der ein Kerl ist aus gesundem Holz, einen Gefährten warb. Eure Schandtaten stinken gen Himmel wie der Qualm des Busches, in dem ihr den Olaf und die anderen braten wolltet. – – Was verdient ihr?“
Er bekam keine Antwort.
„Ich werde euch sagen, was ihr verdient. Ihr habt jahrelang nach Bensons Goldlager gesucht. Ich will es euch zeigen.“
Seine eisige Ruhe war fürchterlicher als rachsüchtiges Aufbegehren.
„Ich will sie euch zeigen …“ und er schaute nach oben und rief:
„El Gento, kommt herab!“
Achi und ich stellten uns hinter ihn.
Old Dobber drehte sich um. „Dieser Schwede hier wird El Gento genannt, damit ihr es wißt. Er hatte indianische Freunde, die ihn richtig einschätzten. Sie modelten das Wort Gentleman nach ihrer Art um und machten El Gento draus. Dieser Mann saß mit Percy in seiner Heimat in einer Zelle … im Zuchthaus – – schuldlos wie Percy. Er kam hierher, und ich war froh, daß er kam. Es kamen mit euch die anderen. Dort stehen sie. Es kam der Neger Achi, ein Junge mit dunkler Haut und weißer Seele. – Gehen wir hinab in die Keller … Ihr sollt Bensons Goldquelle ergraben. So ist es mein Wille. – Austin, Percy, – bindet ihnen die Hände … Wir wollen alles in Ruhe abmachen. Nur Armand erspare ich die Fesseln. Er soll das Gold schöpfen.“
Es war ein stiller Zug, der sich bei Laternenlicht nach unten begab. John Carrell und die beiden anderen wurden aus den Särgen geholt und mußten sich dem Zuge anschließen, obwohl sie etwas unsicher auf den Beinen waren.
Die Zisterne, beleuchtet durch ein halbes Dutzend Laternen, sah einen Kreis Menschen um sich. Die Schöpfstange lag im Brunnen, und ihr oberes Ende ragte nur wenig über den Steinrand hinaus.
„Drei Zinkkisten mit Nuggets lagen in Bensons Sarg unter einem Brett,“ erklärte Old Dobber und schaute Armand an. „Dieser Brunnen birgt das Gold … Der Bach, der dort in der Tiefe rauscht, spülte das Gold weither in die Mulde. – Armand, nimm die Stange und hole dir, wonach du begehrtest …“
Armand taumelte vor und packte zu … „Der Satan hat dich gerettet!!“ – – sein Keifen erstarb, denn als er die Stange mit Gewalt emporzog, ertönte in den Tiefen der Zisterne das Poltern herabstürzenden Gesteins.
„Mir scheint,“ sagte der Alte, „Du hast ein Felsstück losgebrochen … Zieh’ weiter …!!“
Die Schöpfkelle der Stange kam zum Vorschein. Es blitzte goldgelb in dem verrosteten Napf: Goldkörner!
„Nun kennt ihr Bensons Geheimnis,“ meinte Old Dobber hastig. „Kehren wir nach oben zurück. Ich werde richten …!“
Um den Spieltisch saßen elf farblose Gesellen, vor ihnen saßen als Richter Percy, Austin, Achi und ich. – Old Dobber klagte an, zählte ihre Verbrechen her, und wir sollten den Spruch fällen.
Der Spruch lautete: „Auslieferung nach Borraloola an das Bezirksgericht!!“
Der alte Mann nahm diese Entscheidung schweigend hin.
Nachdenklich betrachtete er seinen Neffen Armand. „Ich habe dir nie Anlaß gegeben, daß du so schurkisch an mir handeltest,“ sagte er dann. „Du kamst elternlos in mein Haus, mir verdanktest du alles … Ein Dobber am Galgen ist mir ein unerträglicher Gedanke. Doch – –,“ er schwieg und schloß für einen Moment die Augen, „doch das Schicksal steigt empor aus den Tiefen und läßt sich nicht mehr hemmen …“
Er winkte uns anderen.
„Austin, fesseln Sie sie an die Stühle – auch Armand … Wir wollen Bensons Sammlungen ins Freie bringen und den Rückweg vorbereiten. Wenn Sie hier fertig sind, Austin, helfen Sie uns …“
Als ich das Zimmer verließ, war Austin schon bei der Arbeit.
Ich sah die elf Schurken niemals wieder. –
Wir trugen Bensons Museumsstücke an eine Stelle, die Old Dobber oben im Tale dafür bestimmt hatte. Er trieb uns zur Eile an. Er und Percy holten noch anderes aus der Burg, was leicht fortzuschaffen war.
Der alte Mann war nervös und bleich.
Als der Sandhügel an der Talwand nun alles barg, was die Pferde irgend tragen konnten, befahl Old Dobber uns hier zu warten. Er wollte selbst die Feldflaschen und Wasserschläuche und Bottiche füllen. Die Pferde sollten noch reichlich getränkt werden.
Percy schaute ihm nach, wie er eilends über den Steinwall schritt.
„Olaf, was hat er eigentlich vor?!“
Und Austin murmelte: „Sollte mich nicht wundern, wenn er … – doch nein, er ist kein Mörder.“
Daisy lehnte an Percys Schulter.
Die Sonne enthüllte alle Schönheiten des zauberhaften Tales.
„Es ist wie ein Märchen,“ sagte Daisy leise.
Achi kam mit dem Pferdetrupp herbei. Auch meinen Fuchs hatte er derweil geholt.
Old Dobber machte fünfmal schwer beladen den Weg.
„Lagern wir hier,“ meinte er dann. „Gebt den Tieren zu saufen … Ich möchte noch warten …“
In seinen Zügen war irgend etwas, das mir nicht gefiel.
Ich musterte das seltsame Bauwerk, und es war mir eine Beruhigung, als ich hinter einem der schmalen Fenster nun das geisterbleiche Gesicht Armands erspähte …
„Ja – ich habe ihn dort festgebunden,“ nickte der Alte. „Damit