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ihr zum Beispiel auf eine Mitarbeiterin mit dem Vornamen Sara gestoßen?«

      »Nope.« Gerner zog Handschuhe an. »Ich habe auch den Bericht des Hundeführers beigelegt. Sie haben nichts gefunden.«

      »Nichts in dem Container?«

      »Er hat ihn selbst überprüft, weil er sich nicht traute, den Hund hineinzusetzen. Es lagen Glas und rostige Nägel darin. Aber er hat den Hund die Umgebung absuchen lassen, und der Hund hat zu keinem Zeitpunkt angeschlagen.« Wieder gähnte Gerner. »Entschuldigung. Ich muss wirklich ins Bett.«

      »Dann bis morgen.«

      In den nächsten Minuten war es still in dem großen Gemeinschaftsbüro, das als Besprechungsraum des Teams diente. Frank überflog den Bericht, während Pia mehr in einem Sessel lag als saß. Ihr Blick hing an den Farbfotos der Anschlagtafel. Bilder des Tores zur Kingos Allé, des Hofplatzes mit dem Halbdach für Fahrräder, dem rostigen Container und der Tür zum Hinterhaus. Fotos des Treppenhauses und der Tür zur zweiten Etage.

      Ein Bild zeigte die Überwachungskamera, die am Tor des Gebäudes angebracht war. Unglücklicherweise waren weder sie noch die anderen Kameras an diesem Abend eingeschaltet, das Sicherheitssystem war wegen der Umbauten nicht in Betrieb. Mist, dachte Pia. Nur eine einzige Aufnahme in einigermaßen brauchbarer Qualität hätte möglicherweise sofort zur Lösung des Falls geführt, doch so viel Glück hatten sie leider nicht.

      Mehrere Fotos zeigten die Leiche, wie sie an der Wand des größten Raumes lag, dessen Fenster zur Straße zeigten. Die braunen Augen von Peter Münster Smith standen halb offen, ebenso der Mund. Sein Gesichtsausdruck ließ sich mit »milde verblüfft« beschreiben. Es gab Nahaufnahmen der sichtbaren Verletzungen. Auf den Rest mussten sie warten, bis der Rechtsmediziner seine Arbeit beendet hatte. Er hatte versprochen, die Leiche am frühen Morgen zu obduzieren, sie würden also im Laufe des kommenden Tages mehr erfahren. Den endgültigen Obduktionsbefund hatte er für Montag versprochen. Seine vorläufige Einschätzung nach der Untersuchung am Fundort der Leiche ging davon aus, dass Münster-Smith am Donnerstag irgendwann zwischen sechzehn und zwanzig Uhr getötet worden war. Die Abwehrverletzungen an beiden Händen und Unterarmen zeigten, dass er sich gewehrt hatte, so gut es ging, dennoch hatten ihn mehrere Messerstiche in die Brust, die Oberarme und den Hals getroffen. Die Todesursache war vermutlich eine durchtrennte Halsschlagader. Dunkelrote, fächerförmige Flecken an der Wand und auf dem Boden zeigten, wie das Blut herausgespritzt war. Die Spuren, so der hinzugezogene Spezialist, deuteten darauf hin, dass das Opfer gekniet haben musste, als die Pulsader durchschnitten wurde. Einige Nahaufnahmen des Fußbodens zeigten Schuhabdrücke mit einem charakteristischen Muster. Dieselben Abdrücke waren auch auf dem obersten Treppenabsatz gefunden worden – und sie stimmten verblüffend genau mit Christinas Skizze überein.

      Weder den Overall noch die Schuhe oder die Mordwaffe hatten sie gefunden, außerdem fehlten die Brieftasche und das Smartphone von Münster-Smith. Die GPS-Suche, die umgehend eingeleitet worden war, hatte zu keinerlei Ergebnissen geführt. Das Telefon war vermutlich zerstört worden. Dafür gab es Fotos von dem Schlüsselbund, das sie in seiner Manteltasche gefunden hatten, und von den blauen Gummistiefeln. Im Auto von Peter Münster-Smith, das laut Aussage einiger Zeugen seit dem vorhergehenden Morgen auf dem Parkplatz stand, hatten die Techniker ein paar gepflegte Lederschuhe gefunden. Die hatte er offensichtlich nicht dem staubigen zweiten Stock aussetzen wollen, wo er sich aus unbekanntem Grund mit seinem Mörder getroffen hatte. Die Gummistiefel gehörten seit vielen Jahren zum festen Inventar des Kofferraums von Peter Münster-Smith, hatte seine Haushälterin erklärt. Man wusste nie, wann man sie benötigte, und Peter wäre ein Mann gewesen, der auf seine Schuhe achtete. Außerdem war er ja offenbar auf dem Weg zu einer Verabredung gewesen.

      »Unser Opfer war sehr kommunikativ«, sagte Frank und legte den Bericht beiseite.

      »Was heißt das?«

      »Fast alle Mitarbeiter von Petax haben ihn im Laufe des Donnerstags gesehen oder mit ihm geredet.«

      »Hm?«

      »Wenn man das hier liest«, er klopfte mit einem Finger auf die Klarsichthülle, »und mit den Fakten zusammenführt, die wir selbst herausgefunden haben, dann können wir seinen gesamten Tagesablauf Schritt für Schritt rekonstruieren, glaube ich. Hat sie 8:30 Uhr gesagt?«

      »Vera Kjeldsen? Ja. Er ist um halb neun aus dem Haus gegangen.«

      »Also von 8:30 bis 15:50 Uhr haben wir den vollen Überblick, denke ich. Und wir werden noch mehr wissen, sobald der Antrag genehmigt ist und wir das Anrufprotokoll seines Mobiltelefons bekommen.«

      »Was ist mit dem Telefon an seinem Arbeitsplatz?«

      »Das hat er so gut wie nie benutzt. Er konnte nicht allzu lange still sitzen, sagt seine Sekretärin, deshalb hat er fast nur mit dem Handy telefoniert.«

      »Und nach siebzehn Uhr?«

      »Nichts. Das passt sehr gut zu der Aussage der kleinen Christina, sie hat gegen achtzehn Uhr jemanden im Hof gesehen, oder? Wenn es der Täter war, der zu diesem Zeitpunkt den Tatort verlassen hat, muss der Mord unmittelbar davor passiert sein. Und vorher mussten sie sich ja auch noch getroffen haben.« Frank starrte vor sich hin. »Ärgerlich, dass das Mädchen die Kopfhörer aufhatte und so laut Musik hörte.«

      »Vielleicht hat es ihr das Leben gerettet.«

      »Was meinst du?«

      »Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn Christina die Geräusche des Kampfes über ihr gehört hätte und nach oben gegangen wäre, um nachzusehen, was da los ist. Oder wenn sie sich umgedreht und den Täter gesehen hätte, als er den Overall gestohlen hat.«

      »Nun ja.« Frank faltete die Hände im Nacken. »Wir müssen einen Zeitplan erstellen und mit allen reden, die Peter Münster-Smith gestern gesprochen haben.«

      »Du glaubst, er hat jemandem erzählt, mit wem er sich nach der Arbeitszeit treffen würde? Erhoffst du dir da nicht zu viel?«

      »Es könnte jedenfalls sein, dass er eine Bemerkung fallen gelassen hat?«

      Pia gähnte erneut. »Können wir damit bis morgen warten? Ich kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen.«

      Frank sah sie an. »Aber sicher.«

      Er stand auf und sammelte seine Unterlagen zusammen. Gutenachtlektüre, dachte Pia. Franks legendärer Arbeitseifer hatte neue Höhen erreicht, nachdem ihm die Position des Ermittlungsleiters in der Abteilung Gewaltverbrechen der Polizei von Christianssund übertragen worden war. Gut, dass er weder Frau noch Kinder hatte. Sie würden ihn nie zu Gesicht bekommen.

      Schon in den Mänteln schalteten Frank und Pia ihre Computer und die Lampen im Büro aus.

      »Da ist noch eine Sache«, sagte Pia, als sie die Treppe erreicht hatten.

      »Ja?«

      »Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich habe das Gefühl, dass diese Kommunikationschefin lügt.«

      »Benedicte Johnstrup? Die mit dem verschwundenen Mann?«

      »Ja.«

      »Was sollte sie uns verschweigen?«

      Pia zuckte mit den Schultern. »Das ist etwas kompliziert.«

      Sie wünschten dem wachhabenden Beamten am Empfang in der Vorhalle eine Gute Nacht und gingen durch die Glastüren. Der Rathausplatz war schneebedeckt, in der Mitte des Platzes blinkte munter der städtische Weihnachtsbaum.

      »Ich lade dich zum Abendessen ein.« Frank nickte in Richtung Hotel Marina. »Wenn du dich so lange wach halten kannst und mir erklärst, was du meinst.«

      Das war eine gute Idee. Der Wind war eiskalt, und Pias Magen knurrte tatsächlich schon seit Stunden vor Hunger. »Okay«, willigte sie ein. »Hauptsache, du erwartest jetzt nichts ganz besonders Tiefsinniges.«

      Sie bestellten den Klassiker des Hauses, Hacksteak, und ein großes Bier vom Fass. Nachdem sie den ersten Schluck getrunken hatten, forderte Frank sie auf: »Komm schon.«

      »Na

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