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River Road.

      Und rennen direkt in eine kleine Horde Zs. Ich bin wirklich überrascht, ich bin so darauf konzentriert gewesen nach paramilitärischen Typen Ausschau zu halten, dass ich fast vergessen habe, dass ich mitten in einer Zombie-Apokalypse lebe. Hallo! Fleischfressende Untote laufen herum! Dummkopf!

      »Ich zähle fünfzehn«, meint Leeds. Er macht sich nicht die Mühe leise zu sein, da uns die Zs sofort entdeckt haben. »Du gehst rechts herum, ich links. Schalte so viele aus, wie du nur kannst und ich werde dann schon irgendwie mit dem Rest fertig.«

      Im Grunde sagt er mir damit, ich soll wild um mich schlagen und er wird meinen Arsch schon irgendwie retten, wenn ich zahlenmäßig unterlegen und umzingelt bin. Vertrauensschub!

      Aber scheiß drauf, ich habe das Miststück und ich weiß, wie man sie benutzt. Leeds kann seine Herablassungen also lassen und sie in seinen Allerwertesten …

      »Jace!«, schreit Leeds nun, als fünf auf einmal auf mich zukommen. »Nimm den Schläger hoch!«

      Verdammt noch mal ja.

      Ich hebe das Miststück hoch und mache mich bereit zum Abschlag. Der Z in meiner Nähe bekommt einen eingeschlagenen Schädel für seine Bemühungen. Fauliges Hirn spritzt auf die Zs neben ihm und sie fauchen und knurren mich wütend an.

      »Was? Habt ihr etwa ein Problem, ihr Scheißkerle?«, schreie ich und schalte einen zweiten Z aus, indem ich ihm mit Schwung von unten gegen den Kopf schlage und ihm so die gesamte Vorderseite des Schädels herausreiße. Ich bin ein wenig erstaunt, als ich sehe, wie das Gehirn herausrutscht und direkt vor mir auf den Bürgersteig platscht.

      Allerdings sind die Zs nicht erstaunt. Es braucht ziemlich viel, um einen Z zu beeindrucken. Lass dir das gesagt sein. Drei Zs nähern sich mir nun, ich hole aus, schlage einen zurück, aber die anderen beiden kann ich trotzdem nicht fernhalten. Ein harter Tritt gegen das Knie lässt einen von ihnen zu Boden gehen und ich ramme meinen Ellbogen gegen den Brustkorb des anderen. Sie sind beim besten Willen noch nicht ausgeschaltet, aber wenigstens so sehr verlangsamt, dass ich die Stirn des Ersten zertrümmern kann.

      Sein Kopf erzeugt einen lauten Knall und zerplatzt einfach. Ich springe über die Leiche, drehe mich und nutze den Schwung für meinen Schlag. Das Timing ist absolut perfekt und ich sehe, wie der Kopf des Zs mit der kaputten Kniescheibe weggeschleudert wird. Er purzelt wie ein blutiger Volleyball durch die Luft. Wilson, komm zurück!

      Der letzte Z packt mich an den Beinen und ich gehe hart zu Boden. Mein Kopf knallt auf den Asphalt und ich sehe Sterne vor meinen Augen. Das Ding kriecht nun auf mich zu. Seine Finger versuchen den Jeansstoff zu durchdringen, um an meine leckeren, leckeren Beine zu kommen. Ich will den Z erschlagen, aber das Miststück ist nicht mehr in meiner Hand und außerhalb meiner Reichweite. Ich strecke mich, aber es nützt nichts.

      »Fick dich doch!«, brülle ich, während ich mit der Faust immer wieder gegen den Kopf des Zs schlage.

      Ich höre das Knirschen von Knochen, und als der Schmerz in meiner Hand explodiert, merke ich, dass nicht nur der Schädel des Zs bricht. Fuck. Das ist echt Scheiße. Weißt du, nur einmal möchte ich mal einen Kampf überstehen, ohne mich zu verletzen. Ist das denn zu viel verlangt?

      Der Z fliegt von mir herunter, als Leeds dem Ding in die Rippen tritt. Die Wucht des Tritts lässt es über den Bürgersteig rollen. Er nimmt seinen Schlagstock hoch und versenkt ihn in der Augenhöhle des Zs. Augenblicklich hört diese Abscheulichkeit auf, sich zu bewegen. Leeds zieht den Schlagstock wieder heraus und schüttelt den Glibber davon ab. Dann klappt er ihn wieder ein und reicht mir eine Hand. Ich will ihm meine Rechte geben, aber sie steht gerade in Flammen.

      »Was ist passiert?«, fragt Leeds.

      »Ich dachte, ich könnte ihn einfach von mir runterschlagen«, antworte ich und lache dann. »Haha. Runterschlagen.«

      »Ernsthaft?«, erwidert Leeds und runzelt die Stirn. Er zieht mich nun an meiner linken Hand hoch, dann nimmt er vorsichtig meine Rechte. »Lass mich mal sehen. Könnte auch nur verstaucht sein.«

      Er drückt die Knochen der Hand zusammen und ich schreie fast. Nur die Jahre, in denen ich mit den Zs zusammengelebt habe, halten mich davon ab, laut aufzuschreien.

      »Nein, nicht nur verstaucht«, stellt er fest. »Sorry.«

      Leeds öffnet daraufhin seinen Rucksack und zieht einen Erste-Hilfe-Kasten heraus. Er findet einen Verband und schaut mir dann in die Augen.

      »Das wird verdammt wehtun«, warnt er mich. »Beiß einfach die Zähne zusammen und lass es über dich ergehen. Du wirst dich besser fühlen, wenn ich sie verbunden habe. Die Knochen werden sich dann nämlich nicht mehr verschieben und aufeinandermahlen.«

      »Gut. Aufeinandermahlende Knochen sind garantiert schlecht. Es sei denn, man macht ein Brot. Und man ist ein Riese. Ich schätze mal, nur Riesen machen Brot mit aufeinandermahlenden Knochen. Aber warum sollten sie das tun? Ist Tiermehl ein traditionelles … ARSCHLOCH!«

      Dieses Mal scheitere ich dabei, ruhig zu bleiben. Jesus F…ing Christ, dieser Scheiß tut wirklich verdammt weh. Kalter Schweiß bricht mir überall an meinem Körper aus und ich fange an zu zittern. Leeds schürzt die Lippen.

      »Schluck es runter, Long Pork«, tadelt er mich. »Du hast dir die verdammte Hand gebrochen. Das ist alles. Du wurdest nicht erschossen oder erstochen. Halt den Schock einfach in Schach. Könntest du das bitte?«

      »Sorry«, antworte ich. »Ich wollte nicht den Schwanz einziehen oder so etwas.«

      »Da! Geschafft«, ruft er.

      Er geht weg, holt das Miststück und reicht sie mir. Ich nehme sie mit meiner linken Hand und teste das Gewicht. Ich bin ein hoffnungsloser Rechtshänder. Also ist die Verletzung ziemlich scheiße. Meine Trefferquote wird drastisch nach unten gehen.

      »Wirst du sie überhaupt benutzen können?«, fragt er und nickt zum Miststück.

      »Hoffen wir es«, antworte ich. »Komm schon. Wir müssen dorthin, wo der Rauch ist, bevor es dunkel wird. Ich fühle mich nämlich nicht allzu sicher mit einer Hand. Ich möchte deshalb sicherstellen, dass wir heute Abend in Sicherheit sind.«

      »Ich bin mir sicher, dass wir einen Ort finden werden, an dem wir uns verkriechen können«, meint Leeds.

      Wir brechen auf und bleiben auf der flussuferzugewandten Seite der Swannanoa River Road. Meine Hand pocht widerlich und ich würde alles für ein paar Ibuprofen geben. Oder Morphin. Scheiße, ich würde jetzt sogar etwas schwarzgebrannten Schnaps nehmen. Aber das würde mich leider nur langsamer machen, und ich bin bereits langsamer als Leeds und mit einer verletzten Hand sowieso nur eine Last. Warum bin ich überhaupt hier? Warum zum Teufel habe ich zugestimmt, diese ganze Scheiße zu untersuchen? Was zum Teufel ist nur los mit mir?

      »Willst du vielleicht schwimmen gehen?«, fragt mich Leeds, gerade als ich von der Straße abkomme und fast die Böschung zum Fluss herunterfalle. »Denk nicht so viel nach, Long Pork.«

      »Komm schon, Captain«, erwidere ich. »Kannst du mit diesem Long Pork Mist nicht aufhören? Ich hätte nicht alles anstellen sollen, bis ich das System nicht vollständig verstanden habe. Es war meine Schuld. Noch mehr Scheiß, den man auf Jason Stanfords Liste schreiben kann.«

      »Selbstmitleid steht dir nicht«, schimpft Leeds nun. »Akzeptiere deinen Fehler lieber und mach einfach weiter. Schwelge in der Vergangenheit und du wirst die Gegenwart nicht sehen.«

      »So wie den Fluss zu meiner Rechten«, erwidere ich.

      »Genau.«

      »Gut. Kein Selbstmitleid mehr, wenn du im Gegenzug damit aufhörst, mich Long Pork zu nennen. Denn ich hasse diesen Spitznamen wirklich abgrundtief.«

      »Selbst wenn Elsbeth dich so nennt?«

      »Sie kann halt nicht anders. Es ist einfach ihre Art. Aber es ist ätzend, dass sogar meine Kinder mich jetzt so nennen.«

      »Was ist mit Stella?«

      »Sie gibt vor, ihn zu hassen, aber ich habe sie lächeln

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