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Die Sebalduskirche in Nürnberg. Friedrich Wilhelm Hoffmann
Читать онлайн.Название Die Sebalduskirche in Nürnberg
Год выпуска 0
isbn 4064066113568
Автор произведения Friedrich Wilhelm Hoffmann
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Andererseits aber hat die Annahme viel für sich, daß unser Heinrich Parler, der Erbauer des Ostchores von St. Sebald, auch der Schöpfer des Schönen Brunnens in Nürnberg gewesen sei, dessen Erbauung man wohl entgegen der neuerdings von Albert Gümbel aufgestellten Vermutung, wonach sie bereits in die sechziger Jahre des 14. Jahrhunderts fallen würde, wieder in die Zeit von 1385 bis 1395 wird setzen müssen.
Die nahe stilistische Verwandtschaft dieses Bauwerks mit dem Ostchore von St. Sebald, die auch trotz des späteren Formcharakters — es liegen ungefähr zwei Jahrzehnte zwischen den beiden Bauten — anerkannt werden muß, spricht deutlich genug dafür.
Mit einem Meister Heinrich dem Parlier, dessen Tätigkeit in Nürnberg wir von 1397 bis zu seinem 1430 erfolgten Tode verfolgen können, ist der Baumeister des Ostchores von St. Sebald und, wie wir annehmen wollen, Erbauer des Schönen Brunnens nach den Forschungen Gümbels indessen nicht zu identifizieren. Unser Meister Heinrich war zwar in den achtziger und neunziger Jahren noch mannigfach für den Rat tätig, starb aber bereits zu Anfang des 15. Jahrhunderts. Sein und seiner Familie Jahrtag wurde im Barfüßerkloster zu Nürnberg am 23. Juni begangen, wie ein Eintrag im Totenkalender des genannten Klosters bezeugt: F. 9 Calend. (Julii) Obiit Heinricus Barlierer Lapicida et Kunigundis Uxor et Anna filia, quorum m(emoria) h(abeatur).[42]
Wir haben noch ein Wort über das Meisterzeichen unseres Heinrich Parler hinzuzufügen. Bekanntlich hat das Zeichen seines Bruders, des Prager Dombaumeisters, an dessen Porträtbüste im Triforium des Prager Domes die Gestalt eines gebrochenen Balkens oder eines Doppelwinkelhakens, also eine vom Nürnberger Meisterzeichen grundverschiedene Form. War es nun damals zulässig, daß zwei so nah verwandte Steinmetzmeister besondere, in gar keiner Beziehung zueinander stehende Zeichen führen konnten? Gewiß. Denn in der Form eines Steinmetzzeichens kommt nur das Verhältnis des Schülers zum Lehrer, aber nicht das Verhältnis von Verwandten zum Ausdruck. Hatte ein Steinmetz ausgelernt, so erhielt er von seinem Meister das Zeichen, das er dann unverändert beibehielt, ob er nun bei seinem ersten Meister blieb oder bei anderen Stellung fand oder selbst Meister wurde. Wir schließen daraus, daß die beiden Brüder Parler bei ganz verschiedenen Meistern ihre Lehrzeit absolvierten. Wer von den beiden bei seinem Vater auslernte oder ob überhaupt einer von beiden seinen Vater zum Lehrmeister hatte, läßt sich nicht mit Bestimmtheit nachweisen, da das Meisterzeichen des Vaters nicht bekannt ist. Hat einer von den beiden Brüdern in Gmünd ausgelernt, so scheint es eher Peter Parler gewesen zu sein. Denn nicht nur die Heiligkreuzkirche in Gmünd deutet in vielen Punkten auf den Kölner Dom, sondern auch in den Bauten des Peter Parler, im Prager Dom sowohl wie in den Kirchen von Kolin und Kuttenberg, spricht sich Kölner und speziell französische Bauweise aus. Im Ostchor von St. Sebald verrät sich jedoch mehr eine Verwandtschaft mit der Schwäbischen Schule im allgemeinen, insbesondere über Gmünd hinaus auch mit Eßlingen. Ja, die feinen Verzweigungen ließen sich noch weiter verfolgen, sie scheinen über Reutlingen hin nach Freiburg zu führen, von wo aus eine Reihe von Anregungen schon früher, nämlich bei Anlaß des Erweiterungsbaues der Seitenschiffe von St. Sebald und vor allem beim Bau der um die Wende des 13. Jahrhunderts begonnenen basilikalen Lorenzkirche, über deren Meister wir bisher gar nichts wissen, bezogen wurden.
3. Der Umbau der Türme. 1345, 1481–1484, 1489, 1490.
Bereits zum Jahre 1345 berichten uns die Chroniken von baulichen Veränderungen, die damals an beiden Türmen (Abb. 28) vorgenommen worden seien. „Item anno domini 1300 und 45 jar“, so berichtet ein Chronist, „da pauet man den oberen [d. h. nördlichen] turen zu sant Sebolt, da kam zu dem dach 100 und 4 zentner und 79 lb zins und 37 zentner pleis“[43] und ferner heißt es: „Auch ist damals der ander turn gegen der Pegnitz [also der südliche Turm] verändert und dem andern gleich gemacht und zu dessen bedachung kommen 104 centner zinn und 87 centner blei“.[44]
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