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Please love me. Lora Flynn
Читать онлайн.Название Please love me
Год выпуска 0
isbn 9783746787558
Автор произведения Lora Flynn
Издательство Bookwire
»Seltsam gewesen?«, wieder vollendete er meinen Satz und ich blickte ihm in die Augen.
»Ja. Mr Black, es tut mir...«, mehr brachte ich nicht über meine Lippen, da er mich unterbrach.
»Logan«, entgegnete er und seine Augen nahmen einen glühenden Ausdruck an.
»Was?« Verwirrt erwiderte ich seinen eisblauen Blick.
»Logan. Mein Name ist Logan. Ich finde es merkwürdig, wenn Sie mich hier inmitten eines Clubs mit Mr Black ansprechen, Drea«, er lächelte schief. Ein unglaublich schönes, entwaffnendes Lächeln. Sofort kribbelte es in meinem Magen und mein Kopf fühlte sich wie leergefegt an. Ich vergaß alle Worte, die mir auf der Zunge lagen und konnte nicht aufhören ihn anzustarren. Einige Sekunden lang sahen wir uns einfach nur an, bis ich endlich die Sprache wiederfand.
»Oh ähm... Ja natürlich. Logan«, ich räusperte mich kurz und wollte gerade weiter sprechen, als ich den Vibrationston meines Handys wahrnahm. Ich entschuldigte mich kurz und nahm das Handy aus meiner Tasche heraus. Auf dem Display erschien Poppys Bild.
»Hallo? Poppy?«, begrüßte ich sie am anderen Ende Leitung.
»Drea? Oh Mann, ich habe schon die ganze Zeit versucht dich zu erreichen. Bist du noch im Club? Ich höre dich kaum.«
»Ja tut mir leid, die Musik im Hintergrund«, erklärte ich und hielt mir das andere Ohr zu, um sie besser verstehen zu können. »Was gibt's? Wo seid ihr eigentlich? Ist alles in Ordnung?«
»Ja... na ja. Wir sind bei euch Zuhause.«
»Bei uns Zuhause?«, wiederholte ich verwundert. Wie zum Teufel waren sie dorthin gekommen und vor allem: warum war ich dann noch hier? Alleine. Mit Logan alias Mr Black. Ich warf ihm einen Blick zu und spürte die Nervosität erneut aufkeimen. Logan schien das Gespräch mit zusammengekniffenen Brauen mit zu verfolgen.
»Ja ich weiß. Es tut mir wahnsinnig Leid, aber wir wurden irgendwie aus dem Club geschmissen.«
»Bitte was? Wie meinst du das, ihr wurdet irgendwie aus dem Club geschmissen? Um Himmels Willen Poppy! Ich dachte Lukas sei mit dem Besitzer befreundet? Was habt ihr wieder angestellt?«, man konnte Poppy und Lukas wirklich nicht alleine lassen, ständig heckten sie irgendetwas aus. Entweder waren es ihre bescheuerten Wetten oder irgendetwas anderes.
»Wir haben es mit dem Alkohol wohl etwas übertrieben. Zumindest Lukas. Ich habe ihn unter den Tisch getrunken«, Poppy kicherte leise und ich war mir sicher, dass nicht nur Lukas einen in der Krone sitzen hatte.
»Ich habe versucht dich zu erreichen, aber du bist nicht rangegangen und wir durften den Club nicht mehr betreten. Dann sind wir mit dem Taxi zu euch gefahren. Lukas hat erst einmal die Kloschüssel umarmt, aber jetzt schlummert er wie ein Baby«, erneut begann Poppy zu kichern wie ein kleines Mädchen.
»Ihr seid unmöglich, weißt du das?«, ich schüttelte den Kopf und überlegte mir in Gedanken bereits eine Strafpredigt, die sie zu hören bekam, sobald ich Zuhause war.
»Ja ich weiß. Tut mir wirklich leid«, sie seufzte. »Hör zu, hast du noch genügend Geld für ein Taxi oder kann dich jemand von den Jungs fahren?«
Erneut sah ich rüber zu Logan. Mir war nicht aufgefallen, dass er irgendein alkoholisches Getränk zu sich genommen hatte, also war er wohl mit dem Auto hier. Allerdings würde ich ihm die Taxifahrt wohl vorziehen müssen. Allein der Gedanke noch länger Zeit mit ihm verbringen zu müssen, war alles andere als beruhigend. Die Situation war ohnehin schon merkwürdig genug.
»Ja. Ja ich komme schon irgendwie nach Hause.«
»Okay gut. Dann bis gleich, beziehungsweise bis morgen, wenn ich bis dahin nicht schon eingeschlafen bin. Dein Bett ist einfach zu gemütlich«, wieder kicherte sie und im Hintergrund hörte ich das Quietschen meiner Matratze. Allem Anschein nach schien der Alkohol dieses Mal auch bei Poppy seine Wirkung nicht zu verfehlen. Sie war zwar von Natur aus schon ein fröhlicher Mensch, doch so oft wie in diesem Gespräch hatte ich sie noch niemals kichern hören.
»Oder soll ich lieber wach bleiben, bis du hier bist?«, wollte sie schließlich wissen.
»Nein Poppy, das musst du nicht, du kannst dich ruhig schlafen legen. Ich mache mich jetzt auf den Weg. Bis später«, seufzend legte ich auf.
»Alles in Ordnung?«, fragte Logan, der das Telefonat still mit verfolgt hatte und warf mir einen neugierigen Blick zu. Ich schüttelte lediglich den Kopf.
»Lukas und Poppy sind rausgeworfen worden, weil sie so betrunken waren. Sie sind schon bei uns Zuhause. Ich soll jetzt mit dem Taxi nachkommen«, erklärte ich in Kurzfassung und erhob mich.
»Ich fahre dich«, sagte er plötzlich und stand mit zwei schnellen Schritten vor mir. Überrascht von der Bestimmtheit in seiner Stimme sah ich zu ihm hoch. Doch was mich noch mehr erstaunte, war die Tatsache, dass in diesem Moment nicht mein Lehrer vor mir stand. Nein, vor mir stand ein junger Mann, der die Schwester eines Freundes nach Hause fahren wollte. Sofort begann mein Herz schneller zu schlagen und ich konnte die Wärme spüren, die sein Körper ausstrahlte.
»Das musst du nicht, ehrlich. Ich habe genügend Geld für ein Taxi dabei«, erwiderte ich und nahm meine Tasche vom Tisch.
»Du solltest um diese Zeit nicht alleine in einem Taxi unterwegs sein, Drea. Ich fahre dich, ich bestehe darauf«, die Dringlichkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören. Widerstrebend sah ich ihn an. Innerlich fühlte ich mich hin und her gerissen. Einerseits war diese Situation schon mehr als seltsam. Ein Lehrer und eine Schülerin sollten nicht gemeinsam in einem Club unterwegs sein und schon gar nicht sollte er sie mitten in der Nacht irgendwo in der Gegend herumfahren.
Andererseits aber war es eine sehr nette und fürsorgliche Geste, mich nach Hause fahren zu wollen. Tief in mir war eine Stimme, die sogar wollte, dass er mich nach Hause fuhr. Die wollte, dass ich noch ein bisschen mehr Zeit mit ihm verbringen konnte, wenngleich mich seine Anwesenheit furchtbar nervös machte. Sie trieb mich immer mehr dazu, nachzugeben und ehe ich noch mehr über diese Situation nachdenken konnte, willigte ich ein.
Ich schlüpfte in meine Jacke und begab mich dann gemeinsam mit Logan auf den Weg nach draußen. Während ich ihm zu seinem Auto folgte, öffnete ich meine Tasche, um meine Schlüssel zu suchen. Plötzlich wurde mir klar, dass ich ja gar keinen Schlüssel dabei hatte, da ich mich auf meinen Bruder verlassen hatte.
»Oh Mist!«
Logan hielt inne und drehte sich zu mir herum. Er warf mir einen fragenden Blick zu.
»Ich ... Ich habe gar keinen Schlüssel dabei«, entgegnete ich und durchwühlte meine Tasche, als könnte er auf wundersame Weise auftauchen. Wie kam ich jetzt nur ins Haus? Verdammt! Solche Missgeschicke waren typisch für mich. In Zukunft würde ich immer einen Schlüssel mitnehmen, das war mir eine Lehre.
»Habt ihr keinen Ersatzschlüssel vor der Tür?«, fragte er und kam näher.
»Nein«, doch im nächsten Moment hellte sich mein Gesicht auf, als mir eine Idee in den Sinn kam. »Aber ich könnte Poppy anrufen. Sie übernachtet bei uns zuhause, vielleicht ist sie noch wach.«
Hoffnung keimte in mir auf. Sofort schnappte ich mir mein Handy und wählte Poppys Nummer. Logan beobachtete mich schweigsam.
Doch leider machte das Schicksal es mir nicht so einfach. Denn Poppy ging nicht ran. Klasse, wirklich große klasse. Innerlich verfluchte ich mich selbst, da ich so blöd gewesen war und sie nicht doch gebeten hatte, aufzubleiben bis ich zu Hause war. Ich seufzte resigniert und suchte krampfhaft nach einer Lösung für dieses Schlamassel.
Im Kopf ging ich alle möglichen Optionen durch. Sollte ich riskieren, Dad und Mia aus dem Schlaf zu reißen? Nein, das wäre mehr als rücksichtslos. Es war fast zwei Uhr in der Nacht und wenn Mia erst einmal wach war, kam es einem schier unmöglichen Unterfangen gleich, sie wieder ruhig zu stellen. Ein Fenster einschlagen? Eher unwahrscheinlich. Dad würde mir am nächsten Tag den Kopf abreißen.